Kastration- die Fakten

Silvie: Ja ziemlich sicher würde ich auch die Hunde kastrieren, die nicht unter dem Sexualtrieb leiden.

Becci: Ehm ja... ich mach da dann mal einen separaten Thread auch, der Seitenhieb hat gesessen...

Luna: Finde ich auch

 
Bei Hündinnen möchte ich das Geschmiere nicht haben. Ich weiss, das viele Hündinnen sehr sauber sind und sich putzen, aber mir wären diese 3 Wochen ehrlich gesagt auch zu anstrengend. Aber eben, ich würde einer Hündin mindestens 1 Läufigkeit lassen, wenn sie danach noch nicht erwachsen ist, auch 2 oder 3 (je nach Abstand halt). Wenn ich in dieser Zeit dann merke, dass die Hündin selbst kein Problem hat, dass es auch für mich nicht ein grosses Problem ist, dass die Hündin weder Depressiv wird, noch grosse Schwankungen hat oder Scheinträchtig wird, würde ich mir wohl schon überlegen, ob ich es so lasse.
Beim Rüden: Ich kann mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen, dass unkastrierte Rüden nicht reagieren oder Stress haben. Ich kenne das nicht! Aber wenn es wirklich so ein Fall wäre, bei dem der Rüde nicht reagiert, nicht gestresst ist, trotz läufiger Hündin abrufbar ist, dann würde ich mir das wohl auch noch überlegen.

Bei Mischlingen, die man z.B. aus dem Tierheim oder so holt ist es meistens vertraglich aber schon geregelt, dass, wenn sie nicht schon kastriert sind, sie kastriert werde müssen.

Wenn es aber nicht geregelt ist, dann gilt für mich der Fall von oben. Denn züchten würde ich so oder so nicht, weder mit einem Mischling, noch mit einem reinrassigen Hund.

 
Original von Niina mit Matti

Becci: Ehm ja... ich mach da dann mal einen separaten Thread auch, der Seitenhieb hat gesessen...
hey, dass war überhaupt nicht so gemeint! also sicher nicht als "seitenhieb" gegen euch! ich kenne ja deine problematik und weiss, dass es dir nicht egal ist. ich meinte mit meinem posting vorher eher die, die nichts dagegen tun oder sich nicht die mühe machen, etwas dagegen zu tun.

snoopy wurde mal von einem bestiegen, wo die besitzerin eeeextremstens davon überzeugt war, dass es nur spiel ist. :rolleyes: selbst wenn es so wäre, würde ich das bei meinen hund nie dulden, aber sie hat keinen grund gesehen, einzugreiffen, obwohl snoopy restlos überfordert war mit dem "ding" das da hinten auf ihm gehockt ist.

es war so gemeint, nicht gegen leute wie du, die wissen, dass es unangenehm ist und bestrebt sind, das verhalten abzustellen oder zu mildern.

 
Ok, war aber nicht beleidigt deswegen übrigens. Thread hab ich trotzdem eröffnet.

 
Im Moment noch habe ich eine kastrierte Hündin (Boxer, Frühkastriert und ab und zu inkontinent) und die Pudeldame die ist noch intakt.

Ich werde den Pudel im Lauf des nächsten Jahres kastrieren lassen, also wenn sie schon fast 5 Jahren alt ist und das aus nicht nur medizinischen Gründen, sondern weil sie mit jeder Läufigkeit stärker leidet.
Und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Hündinnen unter der Läufigkeit leiden können. Denn das ist keine Einbahnstrasse, wie leider oft von Kastrationsgegnern beschrieben wird. Genauso bin ich überzeugt davon, dass es sicher auch Hündinnen gibt, die unter der Kastra leiden.
Den Boxer habe ich Frühkastrieren lassen und bin bewusst das Risiko der Inkontinenz eingegangen. Rasseprädisposition, Familiengeschichte und Studien über Mammatumore haben mich zu diesem Schritt geführt. Resultat: Sie ist immer wieder Inkontinent, kann aber mit Medikamentenkuren behandelt werden. Sie ist viel grösser als ihre Wurfgeschwister, was eine These der fehlenden wachstumsbremsenden Hormone bestätigen würde und damit einhergehend hatte sie schon relativ früh wachstumsbedingte Arthrose. Aber, sie ist die einzig noch verbliebene Hündin aus dem Wurf und sie hat mit 10 Jahren keine Tumore. Würde ich es wieder so machen bei einem Boxer?

Keine Ahnung!

Kastration ist , in meinen Augen, ganz stark vom Individuum abhängig und sollte in keinem Fall schnell oder leichtfertig in Betracht gezogen werden.

 
Original von Pixel-Paws

auch ein klassisches argument von kastrationsgegnern. ;)

...

demnach würde ICH sagen: lieber rüdenbesitzer, der jeden fremden hund (hündin/kastrierter rüde) bestiegt... erzieh deinen hund! das ist nämlich total lästig. :rolleyes:
Bingo! Das hat nämlich nicht wirklich was mit dem Sexualtrieb zu tun, sondern mit dem Charakter und eben vor allem der Erziehung. Wenn sich der Halter immer so vorführen lassen will von seinem Hund, dass er laufend und überall sein Imponiergehabe an den Tag legen muss, bitte. Wenn man diesen Hundebesitzern erklärt, dass der Hund damit auch gerade oder vor allem ihnen gegenüber seine Position demonstriert und wer her das Sagen hat, dann erschrecken sie meistens.

 
Original von Idesiree

@Susanne

Mich würde doch noch interessieren ob du auch für eine Kastra plädierst wenn:

-keine gesundheitlichen Gründe vorliegen

-normale Gemütsschwankungen unter dem hormonellen Zyklus vorliegen der die Hündin nicht in einem Uebermass belastet.
Wie ich schon vorher immer wieder geschrieben habe, bin ich der Überzeugung, dass man wirklich von Fall zu Fall entscheiden soll. Da spielen Fakten wie Rasse, Charakter, gesundheitliche Vorgeschichten in den Vererbungslinien, aber auch z.B. Lebensumstände mit. Habe ich einen intakten Rüden und eine intakte Hündin so finde ich es eine Zumutung für die Tiere und eine Fahrlässigkeit des Halter, wenn man nicht eine Partei kastriert oder Verhütung betreibt. Kann man seine Hündin mit ins Büro nehmen, dann sind vielleicht auch nicht alle so glücklich oder finden es angenehm, wenn diese läufig ist. Das sind für mich Punkte die ebenso in eine Entscheidung mit einfliessen sollten.

Der gesundheitliche Aspekt ist immer da. Der lässt sich einfach nicht gänzlich unter den Tisch kehren wie man es auch dreht und wendet und zwar nicht nur bei Hündinnen sondern auch bei Rüden! Wurde noch gar nicht thematisiert.

Was mir wirklich am Herzen liegt ist der zweite Punkt den du angeführt hast und zwar wirklich ohne Polehmik ( ?( wie schreibt man dieses blöde Wort? :D ) zu machen. Diese Gemütsschwankungen, wie du es bezeichnet hast, sind nicht zu unterschätzen. Man sieht jeweils nur an die Hündin heran nicht in sie hinein. Ich glaube nur Frauen, die wirklich den richtigen Baby-Blues hatten, können einer Hündin in etwa nachfühlen, wie sie sich dann fühlt. Das ist absolut nicht zu unterschätzen. Die Hundebesitzer sind nicht wirklich beunruhigt, weil sie ja wissen was ihr Tier hat. Wäre ihr Tier in so einem Zustand und sie wüssten nicht weshalb, würden sie Gott und die Welt in Bewegung setzen vor lauter Sorge. Es gibt wirklich Hündinnen denen geht es sau dreckig dabei, die leiden und kreppieren fast. Ich habe diese Fälle hatl häufig gesehen in der TA-Praxis, die sieht man dann auf dem Spaziergang nämlich nicht. Und wenn ich in so einem Fall mit einer solchen Hündin vor mir, den Besitzer höre sagen, aber ich will sie nicht kastrieren, weil sie dann nicht mehr so ein schönes Fell hat, dann muss ich ganz fest durchatmen und mich total zusammen nehmen. Diese Halter sind dann nämlich meiner Ansicht nach, keinen Dreck besser, als diese die eine Hündin gedankenlos kastrieren lassen, weil sie die Blutung grusig finden oder weil es ihnen zu teuer ist.

Ich hoffe, deine Frage damit beantwortet zu haben. ;) :)

 
nina, ich find es aber doch etwas "krass" zu sagen, dass dir drei wochen pro jahr sauerei zuviel stress sind... :rolleyes: übrigens: falls die hündin dann inkontinent wird nach der kastra, hast du nicht drei wochen sauerei sondern deren 52... und blutung putzen kann ein hund lernen, urin wegmachen hab ich jetzt noch nie gehört... ;)

 
Original von Disthen

Habe ich einen intakten Rüden und eine intakte Hündin so finde ich es eine Zumutung für die Tiere und eine Fahrlässigkeit des Halter, wenn man nicht eine Partei kastriert oder Verhütung betreibt.
Grundsätzlich bin ich deiner Meinung, aber ich frage mich gerade ernsthaft wie meine Züchterin das Regelt- die hat nämlich sowohl unkastrierte Hündinnen (ist ja logisch) wie auch unkastrierte Rüden... hm, muss sie mal bei Gelegenheit fragen.

Vielleicht gibt sie die Rüden solange weg KA

 
Das Thema Rüden und Stress wurde ja noch angeschnitten. Ich habe im anderen Thread Kiss gegenüber einen Rüden beschrieben, der immer extrem liebenskrank war. Nicht mehr frass, apatisch rumlag, also wirklich eine arme Sau, sobald läufige Hündinnen in der Umgebung waren. Mit 11 oder 13 Jahren musste meine Freundin dann diesen Schäferhund noch notkastrieren lassen, weil er Prostataprobleme hatte, die er kastriert gar nie bekommen hätte. Da frag ich mich dann schon, was für so einen Hund die grössere Belastung gewesen wäre. So wie es gelaufen ist oder ein unbeschwertes kastriertes Leben. Kiss hat automatisch angenommen, dass es ein Deckrüde war. Diese Rüde durfte sein lebenlang nie. Der Mann meiner Freundin hatte einfach ein mentales Problem, seine Rüden kastrieren zu lassen. Jetzt haben sie eine Hündin, da war es ihm lustigerweise egal. Ist übrigens häufig bei Männern noch so. :D Auch Erfahrungen aus dem Praxisalltag.

Es ist einfach auch so, dass vor allem bei kleineren Hunderassen Rüden einen stärkeren Sexualtrieb haben. Die Natur hat es halt schon so eingerichtet, dass diese Kleinen diesbezüglich mehr auf Zack sind, damit sie auch zum Zug kommen, gegenüber den Grossen, sonst wären sie wohl vorm aussterben bedroht. Die Natur rechnet ja immer ohne Mensch. Deshalb werden ja auch kleine Hündinnen öfters läufig als grössere, weil sie kleinere Würfe haben. Ein weiteres Beispiel. Viele dieser Rüden sind aber wirklich fast ferngesteuerte Sexmaschinen und können ihr eigentliches Leben gar nicht geniessen. Ich kenne aber z.B. einen intakten Jacky da ist es kein Problem. Der ist sogar vom Pferd aus abrufbar bei einer läufigen Hündin. Konnte ich kaum glauben, ist aber so. Dieser Hund ist aber vom Charakter her für einen Jacky extrem unsicher und hängt sich total an seine Besitzerin. Das funktioniert nur deshalb. Hätte der einen anderen Charakter, ginge das niemals so.

 
Original von sighthound

nina, ich find es aber doch etwas "krass" zu sagen, dass dir drei wochen pro jahr sauerei zuviel stress sind... :rolleyes:
Es gibt doch für solche Fälle auch so ganz stylische "Höschen" :D

Wenn die Hündin wirklich stark blutet, kann man ja in der Wohnung auch mal darauf zurückgreifen, oder?

Kenne viele die das ohne Probleme tragen

 
also ich habe keine höschen und sogar teppich und das bluten ist wirklich kein problem...

 
@Disthen: wenn der Rüde "Liebeskrank" ist, und unter starken Sexualtrieb leidet, würde ich auch kastrieren... aber bei einem völlig gesunden normalen Rüden käme das für mich niemals in Frage.

 
@Silvie: Züchter sind für mich immer ein spezielles Thema für sich. In solchen "Familien" laufen halt dann auch die Läufigkeiten etc. anders ab. Deshalb kann man das nicht mit einem normalen Hundehaushalt vergleichen. Aber oft ist es schon so, dass die Hunde dann getrennt werden, oder die Rüden in Einzelhaft kommen bzw. ausgelagert werden. Ich habe als Beispiel wirklich einen normalen Hundehaushalt gemeint. Das andere ist eben eine ander Geschichte und solche Haltungen wie auch von Kiss im anderen Thread geschrieben, mit nur gestaffelt ins Haus und Zwingermist finde ich persönlich absolut daneben.

:D Story am Rande dazu: Auch Züchtern können Missgeschicke passieren. Habe gerade heute so einen 12-wöchigen Ups-Welpen getroffen, wo eine Zuchthündin ausgebüxt ist. Bergamasker X Bernersenn.

 
Original von sighthound

also ich habe keine höschen und sogar teppich und das bluten ist wirklich kein problem...
Hey, bei meinem Labi war das eine riesen Schweinerei. Die hat dermassen geblutet und nicht wirklich gross selber weggeputzt. Im unteren Stock wo wir Plattenboden (weiss :rolleyes: ) hatten sah es zwei Tage lang aus wie in einer Schlachterei und oben hatten wir Teppichboden und ich konnte sie nicht rauf nehmen weil es so schlimm blutete. Die hat so gelitten weil sie nicht mit rauf konnte, dass ich die Höschen anzog. Es kann also auch wirklich grusig sein und eine riesen Schweinerei geben. Schliesse doch bitte nicht immer von deinen drei weiblichen Geschöpfen auf alle Hunde.

 
Original von Disthen

@Silvie: Züchter sind für mich immer ein spezielles Thema für sich. In solchen "Familien" laufen halt dann auch die Läufigkeiten etc. anders ab. Deshalb kann man das nicht mit einem normalen Hundehaushalt vergleichen. Aber oft ist es schon so, dass die Hunde dann getrennt werden, oder die Rüden in Einzelhaft kommen bzw. ausgelagert werden. Ich habe als Beispiel wirklich einen normalen Hundehaushalt gemeint. Das andere ist eben eine ander Geschichte und solche Haltungen wie auch von Kiss im anderen Thread geschrieben, mit nur gestaffelt ins Haus und Zwingermist finde ich persönlich absolut daneben.
Klar, ich weiss das man es nicht wirklich vergleichen kann- aber mir würde es trotzdem interessieren wie das so abläuft.

Sie hat übrigens keine Zwinger, die Hunde leben im Haus- sie hat allerdings 4 Hektar eingezäuntes Land, mit abgetrennten "Auslaufgebieten".

So lange wie sie schon Hunde züchtet, wird sie schon geregelt bekommen.

Ich als Privatperson würde kein gemischtes Rudel halten.

Ich hab einfach keine Möglichkeit die Hunde zu trennen, oder abzugeben.

 
Original von Silvie

@Disthen: wenn der Rüde "Liebeskrank" ist, und unter starken Sexualtrieb leidet, würde ich auch kastrieren... aber bei einem völlig gesunden normalen Rüden käme das für mich niemals in Frage.
Dann ist es ja okay. Ich denke sinnvoll ist einfach auch mal noch die Krebsthematik und die Prostataerkrankungen bei deiner Rasse anzuschauen um das Bild zu komplettieren. Und dann hast du für dich und deine Hunde entsprechend dem aktuellen Zeitpunkt eine optimale Entscheidung getroffen.

 
Conny: Diese 3 Wochen waren nicht aufs Bluten bezogen (da hab ich geschrieben, dass es sehr saubere Hündinnen gibt), sondern aufs drum und dran, was eine Läufigkeit halt so mit sich bringt.