Das Ziehen an der Leine

Danke Moni für deine Tipps!

Das mit dem Spaziergang geniessen, Stresspegel und Unsicherheit hatte ich bis vor kurzem auch das Gefühl. Feedback von Trainern die Toffi jetzt über längere Zeit kennengelernt haben, ihre Entwicklung verfolgt haben und nicht zuletzt am Seminar, tendieren eher dazu, dieser Hund ist so. :ugly:

Speziell war ja auch die Situation nach der Kastra. Inkl. OP-Tag war sie 4 Tage zu Piano verdammt und an der Leine draussen. Was passiert danach, sie macht ein riesen Ghetto beim Anleinen. Sie muss einfach rennen können und braucht die Bewegung. Zu Hause, wenn sich niemand manipulieren lässt, dann pennt sie und ist ruhig. Unterwegs sind wir ja generell nicht in einem hohen Tempo wegen Aischa. Ich schlendere eher und Toffi erkundet einfach die Umgebung dabei, schaut immer wieder wo ich bin und ist auch super kontrollierbar. Sonst hätte ich sie ja auch nicht stöpseline mitgeben können und sie wäre im Wald frei und bleibt auf dem Weg ohne Probleme.

Mir ist auch bewusst, dass für so einen Powerhund es viel schwieriger ist ruhig und gesittet an einer Leine zu gehen, als für einen Typ Couchpotatoe.

Das Freie Formen mach ich eigentlich, halt auch ohne Leine. Also, wenn sie von sich aus neben mir läuft, dann wird sie gelobt und belohnt.

Aufmerksamkeit ist halt so eine Sache. Kriegt sie die, so läuft die tip top, nur sobald sie die nicht hat, dann geht das Gehampel los. Irgendwie ist so Arbeitsmodus funktioniert es, aber den Schritt zum nicht ziehen, wenn man nicht im Arbeitsmodus ist und dieses Ausweiten der Zeitspanne funktioniert nicht. Dieser Schritt ist das Problem. Muss mal schauen, ob ich ein Video hinkrieg, damit man sich das besser vorstellen kann.

Das im Stehen üben probiere ich mal aus. Evtl. hilft das, dass bei ihr einfach mal der 20ger fällt, dass es um dieses Ding um ihren Hals geht, das locker sein sollte, denn ich glaube, das hat sie irgendwie noch nicht gerafft.

Leinenendekommando und stehen bleiben geht nicht. Das haben wir doch. Ist ihr piepegal, ob das Leinenende kommt und stehen bleiben turnt sie genau gleich rum und irgendwann fängt sie an zu kläffen und wird richtig hässig.

 
Meine beiden sind selten an der leine...

Von welpen an frei.

Kira flog einmal unfreiwillig retour als welpe (ich bin hingefallen und sie retourgeschleudert)

Seit dem hat sie keinen zug mer auf der leine.

Hat sie extrem beeindruckt...

June... Naja...

Sie läuft an lockerer leine, wenn sie den muss! Ich sie ermahne...

Sonst eher nicht ;-)

Bei ihr habe ich aber gemerkt, dass leine lang (hab sonst immer kurze leinen) lassen und sie leicht vorgehen darf. Sie nicht zieht.

Sie ist eher ein distanz hund.

Wen immer möglich habe ich sie frei und kann sie aber auch so steuern.

Sie kann richtungskomandos und sofortiges hinlegen sitzt! In jeder situation.

Stadt und an der strasse ist sie natürlich immer gesichert! ;-)

 
Danke Moni für deine Tipps!

Das mit dem Spaziergang geniessen, Stresspegel und Unsicherheit hatte ich bis vor kurzem auch das Gefühl. Feedback von Trainern die Toffi jetzt über längere Zeit kennengelernt haben, ihre Entwicklung verfolgt haben und nicht zuletzt am Seminar, tendieren eher dazu, dieser Hund ist so. :ugly:  Ich wäre trotzdem irgendwie mit dieser Antwort nicht ganz glücklich. Denn so richtig toll kann ich mir das für Toffi auch nicht vorstellen, als Duracell-Häschen unterwegs zu sein und sich schnell zu echauffieren, wenn es nicht gleich so weiter geht, wie erwartet. Und anscheinend kann sie ja doch auch gut runterfahren, wenn sie, wie du selber schreibst, merkt, dass sie niemanden manipulieren kann. Das müsste sich doch auch draussen umsetzen lassen. 

Speziell war ja auch die Situation nach der Kastra. Inkl. OP-Tag war sie 4 Tage zu Piano verdammt und an der Leine draussen. Was passiert danach, sie macht ein riesen Ghetto beim Anleinen. Sie muss einfach rennen können und braucht die Bewegung. Zu Hause, wenn sich niemand manipulieren lässt, dann pennt sie und ist ruhig. Unterwegs sind wir ja generell nicht in einem hohen Tempo wegen Aischa. Ich schlendere eher und Toffi erkundet einfach die Umgebung dabei, schaut immer wieder wo ich bin und ist auch super kontrollierbar. Ist sie dann auch langsam unterwegs oder in ihrem eigenen Tempo? Sonst hätte ich sie ja auch nicht stöpseline mitgeben können und sie wäre im Wald frei und bleibt auf dem Weg ohne Probleme.

Mir ist auch bewusst, dass für so einen Powerhund es viel schwieriger ist ruhig und gesittet an einer Leine zu gehen, als für einen Typ Couchpotatoe.

Das Freie Formen mach ich eigentlich, halt auch ohne Leine. Also, wenn sie von sich aus neben mir läuft, dann wird sie gelobt und belohnt.

Viele Hunde können ohne Leine problemlos wie gewünscht neben ihrem Besitzer laufen, aber kaum ist die Leine dran, kommen sie ins Ziehen...was immer die Verknüpfung ist, es gibt eine und die kann nur mit Leine wieder gelöst werden.

Aufmerksamkeit ist halt so eine Sache. Kriegt sie die, so läuft die tip top, nur sobald sie die nicht hat, dann geht das Gehampel los. Und wenn du dann einfach mal stehen bleibst und wartest, bis ihr Gehampel (und Gekläffe) aufhört? Ich habe damals bei Jason damit viel erreicht. Aber auch indem ich ihn, wenn er dohte völlig hochzudrehen, einfach festgehalten habe, bis seine ganze Muskelspannung nachliess (was mit der Zeit immer schneller ging). Und irgendwann wurden so seine Ausraster immer seltener bis sie ganz aufgehört haben. Irgendwie ist so Arbeitsmodus funktioniert es, aber den Schritt zum nicht ziehen, wenn man nicht im Arbeitsmodus ist und dieses Ausweiten der Zeitspanne funktioniert nicht. Dieser Schritt ist das Problem. Muss mal schauen, ob ich ein Video hinkrieg, damit man sich das besser vorstellen kann. Das wäre sicher interessant

Das im Stehen üben probiere ich mal aus. Evtl. hilft das, dass bei ihr einfach mal der 20ger fällt, dass es um dieses Ding um ihren Hals geht, das locker sein sollte, denn ich glaube, das hat sie irgendwie noch nicht gerafft.

Bin gespannt, auf deine Erfahrung - kann bei einem Hund wie Toffi evt. etwas länger dauern, bis sie versteht, was drinnen klappt, geht auch an anderen Orten ;) Daher würde ich hier unbedingt darauf achten, dass du es auch schon drinnen mit richtig guter Ablenkung trainierst, sobald sie das Prinzip verstanden hat. 

Leinenendekommando und stehen bleiben geht nicht. Das haben wir doch. Ist ihr piepegal, ob das Leinenende kommt und stehen bleiben turnt sie genau gleich rum und irgendwann fängt sie an zu kläffen und wird richtig hässig.

Und auch hier wird sie, wenn auch unbewusst, die Leine irgendwann für einen Bruchteil minimalst lockern...super und weiter geht's:) Das wird sie evt. etwas erstaunen und sie aus ihrer gewohnten Reaktion raus holen. Hier sind einfach Timing und kleinste Schritte wichtig. 

Und wenn sie trotzdem weiterkläfft...würde ich sie das einfach mal aushalten lassen, auch wenn es evt. lange dauert. Bei ihr könnte ich mir durchaus vorstellen, dass bei ihr auch ein gut aufgebautes Entspannungswort nutzen könnte und sie auch lernen kann, aktiv aufgrund eines Wortes/einer Berührung zu entspannen
Moni

 
Ich hatte mit Laika auch eine echte Knacknuss! Sie war so überfordert mit der Umwelt, dass sie nur den Vorwärtsgang kannte und konsequent und immer an der Leine zog. Ich bekam so derbe Rückenschmerzen, dass mein Freund damals teilweise um 4Uhr aufstand und mit ihr eine Runde ging, damit ich nur den Mittagsspaziergang machen musste. Es war echt kaum auszuhalten!

Als es gar nicht mehr ging, fand ich einen Kurs zum Thema bei meiner Hundeschule und nahm teil. Ein Teil des Kurses war "gelernte Entspannung". Es wurden Entspannungsübungen gemacht und wenn der Hund am entspanntesten war, wurde losgelaufen. So ging es schon mal etwas besser. Deshalb erwarte zu Beginn keine gute Leinenführung wenn zu viel Aufregung vorhanden ist. Wenn Toffi Entspannungsübungen draussen gut annimmt, kannst du dich als erstes auch irgendwo auf den Boden setzen, sie beruhigen und erst dann mit üben beginnen.

Zu den Übungen:

Am Anfang nur kurze Sequenzen üben (2-3min) und keinen ganzen Spaziergang mit durchhängender Leine erwarten. Vielen Hund hilft es, wenn sie umgehängt werden sprich, wenn Toffi ziehen darf läuft sie am Geschirr, wenn ihr übt am Halsband. Wir haben eine 3m Leine, damit kommt Laika super zurecht. Du denkst dir ein Kommando für's Leine laufen aus, bei uns ist es schlicht "Leine". Dann kommt auch die Geschichte mit den Guddi nach hinten schmeissen. Wenn Toffi da nicht mitmacht, dann über einfach weiter, Laika hat da zu Beginn auch nicht mitgemacht. Versuche zu üben, wenn sie etwas entspannter ist, vielleicht läufst du einen Weg rauf, drehst um und läufst den selben Weg übend wieder hinunter. Bei Laika waren bereits durchlaufene Wege nicht mehr so spannend wie beim 1. durchlaufen. Oder du übst am Morgen, wenn es noch keinen zMorge gab und die Aufmerksamkeitsspanne für Futter vielleicht etwas grösser ist.

Jedenfalls schmeisst du ein Guddi hinter dich. Wenn Toffi es nicht bemerkt, kannst du sie auch ansprechen bevor du wirfst. Toffi läuft nach hinten, sobald sie das Futter gefressen hat und an dir vorbei läuft, klickst oder markerst du auf deiner Beinhöhe. Sollte sie ein paar Schritte mit durchhängender Leine neben dir laufen, markerst du immer und belohnst. Sobald sie wieder nach vorne läuft, wirfst du wieder ein Guddi nach hinten.

Am Anfang sah das bei uns so aus, dass Laika vorne hing, nach hinten zum Guddi raste und gleich wieder nach vorne. Es war etwas deprimierend. Aber es wurde immer besser! Schon beim zweiten und dritten üben blieb sie mal 2-3sek auf meiner Höhe. Sobald Toffi ein bisschen gemerkt hat, wie der Hase läuft und regelmässig ein paar Schritte neben dir geht, führst du das Kommando ein. Also Guddi anch hinten, Toffi holt es und läuft zu dir, du gibst das Kommando "Leine" und markern.

So haben wir geübt und nach ca. 1 Monat war Leine laufen schon so viel besser! Inzwischen gebe ich ihr das Kommando "Leine" sobald sie mir zu sehr zieht und sie verlangsamt ihren Schritt. Aber auch bei uns gibt es Situationen, wo es einfach nicht geht (Katzensichtung, Hundesichtung etc.). Aber das ist ok.

 
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Zum Thema Entspannungssignal generell: Ich weiss, das ist momentan voll der Burner. Für mich und da hab ich auch schon mit Tierheilpraktikern und Trainer diskutiert ist das Pseudo-Entspannung. Mittlerweile wird dies nun genug lange von genügend Besitzern angewandt, damit sich Erfahrungswerte ergeben konnten. Dabei wird der Hund einfach "verknurrt" zu entspannen. Äusserlich tut er das, innerlich tut er das aber in Situationen, wo er dazu nicht bereit ist und es ihm gar nicht möglich ist von seinen Emotionen, Instinkten und Trieben her, trotzdem nicht. Er verlagert das einfach auf eine tiefere innerliche Ebene. Dies führt dazu, dass sich der Stress tiefer im Innern befindet, teils fangen diese Tiere sogar an diesen aufzustauen und irgendwann läuft dann das Fass über und die Explosion auf irgendeine Art. Das ist eigentlich nur ein Befehl ausführen und witzigerweise kommt diese Philosophie ja aus der Ecke möglichst ohne Druck arbeiten, dabei ist da genau Druck dahinter. Oder kann jemand von euch relaxt entspannen, ohne massiv seine Denkfabrik dafür zu nutzen, sich dabei enorm zu kontrollieren, wenn euch in einer Situation überhaupt nicht danach ist? Hunde können dazu nicht einmal ihre Denkfabrik gleich nutzen wie der Mensch. Das ist für mich reine Dressur und keine Lösung. Vertrauen und führen ist mir da der sympatischere Ansatz. :wink:

Hhhmmm, finde es jetzt schon etwas speziell, dass Toffi so total in die Ecke total überforderter, gestresster Hibbel gedrängt wird. Habe mir das nochmals durch den Kopf gehen lassen und es gibt Situationen wo sie das ist, die mir dann aber auch bewusst sind und ich sie meist auch bewusst da rein führe. Denke aber nicht, dass das dann wirklich generell draussen der Fall ist. Witzigerweise, laufe ich mit ihr an der Leine der Hauptstrasse entlang, so läuft Toffi 1a perfekt von sich aus an der Leine und schaut mich an. Da da mehr Trubel ist, sucht sie richtig gehend in einer Situation wo sie mehr gefordert ist, darin den Halt. Laufe ich aber die Quartierstrasse durch, wo viele Hunde durchlaufen, Wildtiere und nicht dauernd "Leben" auf der Strasse ist, so findet sie einfach, dass dieses Ding total überflüssig ist. Wäre sie so ein durchgeknallter, gestresster Hibbel, wie wäre es dann möglich, dass wir auf dem PP der Mehrzweckhalle Longiertraining machen könnten und Toffi dies genau gleich macht wie auf dem Platz? Da sind dauernd Autos die auf den PP kommen, Menschen, die zu ihren Vereinstrainings in die Halle gehen, Jogger, Velofahrer, Jugendliche direkt daneben auf dem Skaterpark mit lauter Musik, Spaziergängern mit Hunden die vorbei laufen und die anderen Longierteams und Toffi konzentriert sich auf mich, nimmt, die Umwelt wahr, ist aber mit Eifer bei der Arbeit und OHNE Leine. Habt ihr das Gefühl, wenn sie so ein gestresster, überforderter Hibbel wäre, wie hier teils das Bild gezeichnet wird, wäre dies möglich? :wink:  Sie ist da aber eben auch im Arbeitsmodus und im Arbeitsmodus geht Leinelaufen ja, aber es geht ja darum, dass es zur "Normalität" wird.

 
Pfösu...schön, das dein Wuff so schnell brav wurde!
Nein, also "brav" ist nun wirklich nicht das Wort welches meinen Hund auch nur annähernd beschreibt. Warte ich überleg nochmal. Nein, definitiv nicht.

Ich kann ja nur von meinen Erfahrungen mit meinen Hunden (gross, stark, ruhig und nicht hibbelig im Grundwesen) berichten. Wessen Erfahrungen soll ich den sonst zum Besten geben? Die des Nachbarn, der mit zwei Hunden und zwei gestreckten Armen durchs Quartier läuft und dabei vor sich hinmurmelt, dass seine Frau die Erziehung der Hunde vernachlässigt hat?

 
@ Disthen: bei der konditionierten Entspannung handelt es sich um eine klassische Konditionierung, bei welcher Reflexe "angesprochen" werden. Der Körper/Geist reagiert nicht wissentlich und willentlich, sondern reflexartig. KE kann super funktionieren, aber nur wenn häufig genug in wirklich entspannten Situationen konditioniert. Bei den Menschen etwa vergleichbar mit NLP. Funktioniert auch einfach so, denken nützt da herzlich wenig ;)

 
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@Cuvac: Ich kenne dieses Prinzip schon, nur ist es ein Unterschied, ob eine Konditionierung bei einem positiven Hintergrund gemacht wird (wie das schöne Beispiel mit der Klingel = Futter) oder in einem Bereich wo es einen negativen Hintergrund hat. Würde man mal die Hirnströme messen von Hunden die auf ein konditioniertes Signal entspannen und die Hirnströme vom selben Hund wenn er natürlich entspannt, würde ich unterschreiben, dass es Unterschiede gäbe und da bin ich nicht die Einzige. Wenn man weiss (und ich habe es persönlich erfahren) wie viel NLP braucht und wie stark da mit der mentalen Stärke gearbeitet wird, dann ist dieser Vergleich nicht wirklich sinnvoll. Mensch und Hund machen das auf total anderen Ebenen. Es gibt by the way nicht nur Körper und Geist, sondern auch noch Seele und Verstand. :wink:

 
@Pixel

Bei Venia ist es so, dass sie generell nicht der Klebehund ist, ausser grad Abends auf dem Sofa- und auch da ist Origine viel extremer.

Sie läuft zwar frei durchaus auch mal gerne neben mir, aber sie ist auch frei kein Klebehund.

Sie geht gerne weiter vor, ist sehr sehr aufmerksam. Sie kann zwar durchaus auch mal Schnüffeln und markieren, im Gros ist sie aber- logisch als Augenhund- ständig die Umwelt am kontrollieren.

Ich persönlich bin mir heute sicher: ich habe nicht viel falsch gemacht, zu früh oder zu spät mit dem Leinentraining angefangen oder die falschen Methoden zur falschen Zeit angewandt. Man kann immer und überall etwas finden was könnte und was hätte und dem die "Schuld" zuweisen.

Fakt ist doch einfach wieder einmal mehr: es gibt relaxtere Hunde die auf gewisse Reize weniger reagieren und dann gibt es halt die powerigeren Hunde, die schneller am Gas sind- wie es das bei uns Menschen auch gibt.

Ich finds auch bissl schade, dass diese Hunde, die halt eben bissl Pfupf im Füdle haben schnell in die Ecke nervös und überfordert abgestempelt werden.

Das Eine MUSS nicht mit dem anderen einhergehen.

Würde ich jetzt Venia inständig kontrollieren, jegliches Umgucken versuchen zu vermeiden, versuchen sie an der Leine zu einem ruhigen Schrittempo zu zwingen- es würde zwangsläufig so viel Frust aufgebaut, dass die Bombe bei der nächsten Gelegenheit explodieren würde.

Sie ist eine, die muss rennen, die hat einfach einen Trab und keinen Schritt- ist deshalb aber nicht nervös oder unruhig. Logisch kommt ihr da eine Leine nicht entgegen und ich merke auch, dass sie sich immer sehr zusammennehmen muss, sich an der Leine zu konzentrieren und nicht zu Ziehen.

Da sage ich mir doch einfach: ok, ich verlange generell, dass sie an lockerer Leine geht, komme ihr aber so weit entgegen, dass sie dies nicht zu lange Zeit muss und auch immer mal wieder Gelegenheit hat, Pfus abzulassen. So bin ich jetzt eigentlich gut gefahren. Man muss doch auch irgendwo einfach mal das Grundnaturell eines Tieres stehen lassen können....

 
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"hier conny halt mal venia da siehst du mal wieviel kraft die beim ziehen hat"... ich nehme venia und was ist? sie zieht null... :hi   :rofl:

das mit der konditionierten entspannt entspricht mir auch gar nicht... gut, meine hunde brauchen das jetzt auch weniger, aber ich seh es wie disthen.

 
@Disthen: Das wäre falsch rüber gekommen. Du schreibst ja auch schon in anderen Beiträgen, dass sie viele Sachen ruhig angehen kann, aber anscheinend, wie die meisten Hunde, nicht in allen. Dort würde ich, wenn es mich stört, im Training ansetzen, aber am Anfang noch kein ruhiges oder gar perfektes Leinenlaufen erwarten und schon gar nicht über eine längere Strecke.

Und ich kenne durchaus Hunde, die im Arbeitsmodus das Meiste rundherum ausblenden können, im Alltag aber in der gleichen Situation schon fast im roten Stressbereich drehen. Gibt man ihnen dann wiederum eine Aufgabe, können sie wieder klar denken.

Bezüglich dem KE, da geb ich dir recht. Wenn man auch draussen erwartet, dass der Hund tiefenentspannt, dann funktioniert das nicht und wenn er dann dazu "genötigt" wirkten vielleicht Äusserlich ruhig, aber innerlich brodelt es weiter. Das wäre, wie wenn du dich mitten auf dem Marktplatz bei einer Massage entspannen solltest. Du legst dich vielleicht gerade noch hin, aber ob du's geniesst...

Viele haben aber leider genau diese Erwartungschalten und lassen den Hund dann in dieser Situation stehen, weil sie zwar den Aufbau aber noch nicht das Ziel verstanden haben. Richtig ist aber, dass man den Hund mit einem guten Entspannungssignal in einer stressigen Situation wieder ansprechbar machen und dann etwas anderes mit ihm machen oder von ihm verlangen kann. Oder vielleicht merkt er selber, es ist ja alles i.O. und beschäftigt sich mit etwas Anderem. Um wieder zum Menschenbeispiel zu kommen. Bist du gerade in einer stressigen Sitzung und denkst in dem Moment an Meeresrauschen oder an eine wohltuende Massage, wirst du in der Regel merken, wie du innerlich ruhiger wirst ohne gleich in den vollkommenen Relaxmode zu fallen. Ein ähnliches Prinzip wendet man ja auch beim positiv aufgebauten Clickersignal an. Würde man aber dieses oder das Entspannungssignal nur noch in stressigen/unangenehmen Situationen einsetzen, erreicht man langfristig das Gegenteil, denn dann wird es zum Ankündigen von negativen Emotionen.

Von daher, ja das KE funktioniert wunderbar, aber auch hier nur, wenn es wie jedes Hilfsmittel richtig angewandt wird.

Moni

Und noch was, es wird auch nicht funktionieren, wenn der Hund in höchster Erregungslage ist.

 
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@Cuvac: Ich kenne dieses Prinzip schon, nur ist es ein Unterschied, ob eine Konditionierung bei einem positiven Hintergrund gemacht wird (wie das schöne Beispiel mit der Klingel = Futter) oder in einem Bereich wo es einen negativen Hintergrund hat. Würde man mal die Hirnströme messen von Hunden die auf ein konditioniertes Signal entspannen und die Hirnströme vom selben Hund wenn er natürlich entspannt, würde ich unterschreiben, dass es Unterschiede gäbe und da bin ich nicht die Einzige. Wenn man weiss (und ich habe es persönlich erfahren) wie viel NLP braucht und wie stark da mit der mentalen Stärke gearbeitet wird, dann ist dieser Vergleich nicht wirklich sinnvoll. Mensch und Hund machen das auf total anderen Ebenen. Es gibt by the way nicht nur Körper und Geist, sondern auch noch Seele und Verstand. :wink:
Ich glaube, wir reden nicht von der selben kE. Konditionierte Entspannung wird in der Entspannung konditioniert. Die Entspannung dabei muss natürlich positiv sein (gibt es überhaupt so etwas wie negative Entspannung?). Selbstverständlich ist die Entspannung nicht gleich, ob abgerufen oder natürlich, weil die Erregungslage im Normalfall eine ganz andere ist! Ich brauche die kE in einem entspannten Moment auch nicht einzusetzen, sondern in einem solchen lade ich sie auf (konditioniere sie wieder).

Der Vergleich mit NLP hinkt übrigens überhaupt nicht. Man könnte den Menschen genau gleich wie den Hund auf kE über die erlebte Entspannung "programmieren". Da der Mensch aber bewusst über ein steuerbares Vorstellungsvermögen verfügt, kann man es bei ihm viel einfacher und "nachhaltiger" über die reine Vorstellungskraft machen (normalerweise mittels Codewort und/oder Berührung konditioniert). Beim Hund geht das nicht, deshalb wartet man Momente der Entspannung ab, um ein Codewort/Berührung mit der Entspannung zu konditionieren.

Der Verstand wird hierbei "übertölpelt" - und der Seele lassen wir mal ihren Frieden ;) By the way...

 
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Doch Cuvac wir reden vom Selben und ich weiss auch wie der Aufbau funktioniert. Nur ruft man es dann ab in einer Situation wo der Hund Angst, extremen Stress oder Hoch im Trieb ist und die Entspannung (scheint) zu funktionieren, so ist das immer noch nicht das Selbe wie wenn man wirklich freiwillig entspannt und der kleinste zusätzlich Reiz kann ihn sofort wieder raus holen. Gleiches Prinzip, Mensch meditiert. Ist er ganz tief in der Meditation weil er einen guten Tag hatte, sich auf die Meditation freute und sich schön drauf einlassen konnte braucht es schon einen Reiz wie ein Pfannendeckel der runter fliegt, damit er raus kommt und ist auch schnell wieder drin. Geht man aber gestresst an die Meditation und eigentlich wollte man noch dies und das erledigen, braucht es schon viel mehr in einen Entspannungszustand zu kommen und es reicht schon eine Türfalle die leise runter gedrückt wird um da raus zu kommen. NLP das Selbe. Beispiel Feuerlauf. Ist man voll in seiner Mitte und die Programmierung sitzt sind glühende Kohlen kein Thema. Ein kleinster Gedankenblitz in eine andere Richtung oder ein Reiz und man hat Blasen an den Füssen, empfindet die Glut aber noch nicht als heiss dabei, obwohl sie die Haut schädigt. Stimmt der innere Zustand nicht und ein kleiner Reiz kommt, dann schaut man nur noch, dass man von dieser Glut möglichst schnell runter kommt. Und genau der letztere Zustand entspricht diesem Befehlen (!!!) von entspann dich jetzt.

 
So, habe heute gefilmt und die Videos nun hoch gelanden.

1. Video - Toffi einfach offline beim Spaziergang, so kann sich jeder selber ein Bild machen ob und wie gestresst dieser draussen ist.

https://www.youtube.com/watch?v=7osJgsFSJcc

2. Video - alle Drei an der Leine. Ich habe bewusst gar nichts gesagt, sie angeleint, weil auf der Wiese neben dem Weg ein Traktor beim Gras wenden war. Ziel wäre es, dass Toffi einfach wie die anderen Zwei an einer Leine geht, ohne dass diese dauernd und mehrheitlich angespannt ist und sie hin und her hüpft.

https://www.youtube.com/watch?v=pOGaBKEir6Q

3. Video - Toffi beim Leinelaufen im "Arbeitsmodus". 2x habe ich bewusst meinen Blick geradeaus gerichtet und nichts mehr gesagt (1x vor dem Umkehren, 1x gegen Ende). So läuft sie auch schon ganze Quartierrunden, wenn ich sie im Arbeitsmodus behalte. Aber ich will ja eben den Übergang in die "Normalität" hinkriegen.

https://www.youtube.com/watch?v=NNgjxcymxc0

Die Videos sind alle im selben Gebiet aufgenommen. Sorry, für die schlechte und wacklige Qualität war nicht ganz einfach zum selber filmen und gleichzeitig die Hunde halten, Leckerli geben etc. :blush:   Hoffe aber, ihr könnt euch jetzt eher ein Bild machen, um welchen Punkt es mir geht.

 
Zurück zum Thema:

hab ja die grossekleine Schwester von Toffi und auch Ebony hat noch Mühe anständig an der Leine Fuss zu laufen, auch bei uns ist das ohne Leine kein Thema. Ich übe max. 15 Minuten am Tag wo sie wirklich ordentlich Leine laufen muss, ohne dass sie mich hinterher schleift. Die restliche unserer gemeinsamen Zeit ist sie meist frei und ich brauch mich nicht darüber zu ärgern, dass wirs noch nicht können. In der Huschu in voller Konzentration werden wir oft darum beneidet, dass sie so toll Leine läuft. Mein Vorsatz ist es, weiterhin regelmässig daran zu arbeiten und mich in der restlichen Zeit tiefenentspannt und frohen Mutes die Spaziergänge zu geniessen. (Ja und natürlich gibt es Tage an denen ich das kleine Biest in die Wurstfabrik bringen möchte, gehört zum Zusammenleben dazu.)

Nachsatz zur Entspannung auf Kommando:

hab ich heute das erste Mal hier gelesen, kannte ich für Hunde so gänzlich nicht. Scheint mir aber mindestens genauso wenig Sinn zu machen wie NLP für 60h Manager welche noch schnell die Arbeit fertig stressen müssen um sich anschliessend zwanghaft Entspannungsübungen zu widmen. Macht für mich beides keinen Sinn. Wir werden weiterhin ohne leben müssen, Hundi und ich!

 
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@Disthen

Hast du sowas schon mal bei dir selber erlebt? Also gibt es etwas, was dich ruhig macht?

Ich kann dir einfach von mir sagen: doch, es funktioniert. Und da ist nix unterdrückt oder staut sich auf, es löst allerdings auch keine Probleme. ;)

Bei mir, und lacht mich jetzt bitte nicht aus, ist es eine (warme) Schokoladenmilch. Die holt mich so schön runter, dass ich das schon ganz bewusst vor Prüfungen verwendet habe dazu, um etwas ruhiger zu werden. Die Kondition war bei mir ganz einfach: Als Kind kriegten mein Bruder und ich immer vor dem zu Bett gehen eine warme Schokoladenmilch. Mein Bruder hat irgendwann damit von selber aufgehört, ich bis heute nicht. ^^ Ich lade die Konditionierung also immer wieder neu auf.

Kann mir kaum vorstellen, dass das bei Hunden anders ist.

 
Ja Pixel, ich meditiere seit Jahren. Kann z.B. meinen Körper in den Schlaf versetzen meinen Verstand aber gleichzeitig bewusst arbeiten lassen. Auch war es bei meiner Geburt so, dass es hiess stöpseline komme nicht runter, es gebe einen Kaiserschnitt. Innerhalb von einer halben Stunden war sie mittels Meditation und Energieleitung soweit unten, dass der Arzt sie gut mit der Zange holen konnte und alle fragten mich wie das jetzt gegangen sei. :wink:   Die Beispiele von dem Feuerlauf und NLP sind meine Persönlichen, gehen aber anderen Menschen genauso. Auch das Laden über NLP kenne ich nur zu gut. Meine persönliche "Beruhigung" ist durch drücken meines linken Daumens in der Faust programmiert. Aber es gibt Grenzen, da funktioniert es eben nicht mehr. Die sind je nach Lebewesen sehr unterschiedlich. Ist man an so einer Grenze, so kann man sich nur noch durch Zwang leicht zur Ruhe rufen und das ist dann eben Pseudo und der groooosse Unterschied: Wir Menschen entscheiden selber, wann wir es anwenden und wann wir es auch durch Zwang machen wollen. Dem Tier wird es befohlen!!! :wink:

 
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Bezüglich Leinentraining (mal off topic zu eurer Diskussion)

Ich und Lilo haben heute bewusst den Mittagsspaziergang in die Stadt verlegt und siehe da, es hat super geklappt! Fruchtet das Training wohl schon :eng
Dabei wollte ich mal mit "leichter Ablenkung" Stadt trainieren.

Naja, zumindest soweit bis wir zu den Essensständen (Wurst&Käse, heute ist Märit in Thun) kamen, da musste ich sie dann eher weiterschleifen :ugly:  

Muss mich mal zuhause achten, ev ist "keine Ablenkung" doch mehr Ablenkung als kleine Ablenkung (was für ein Satz)

Weil zuhause ist sie sich gewöhnt, dass sie mehr Radius hat. In der Stadt war sie schon immer kurz. 

 
@ Kaethu: Das ist bei Tabasco auch so. In der Stadt und erst recht, wenn es viele Leute hat, läuft er viel besser an der Leine. Hält sich zwecks Orientierung viel näher an mich. Da ist es ihm wichtig, dass wir zusammen bleiben, dass ich ihm Halt gebe.

In der Natur hingegen und ganz speziell auf den bekannten Spazierrouten zieht es ihn von mir weg. Auch wenn er müde ist, hängt er eher in der Leine. So nach dem Motto "einfach nur laufen".