Gestern war es nun also endlich so weit. Hirys zweites Junghundetraining in Allschwil stand an.
Irgendwie sah ich diesem Treffen mit gemischten Gefühlen entgegen, wusste ich doch, dass der Schusstest auf dem Tagesprogramm stand ... dieser löst bei mir immer ein klein wenig Bammel aus
. Hiry war bisher noch gar nie mit Schüssen in Berührung (rein akustisch natürlich
) gekommen, ich war daher entsprechend nervös, wie er den reagiert.
Wie sich später heraus stellte, waren da dann aber ganz andere Dinge sich Sorgen zu machen, dazu aber später mehr
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Die beiden Frankreich-H-chen durften das Training zusammen mit dem Allschwiler N-Wurf absolvieren. Fünf der Sechs Geschwister waren anwesen. 1 1/2 Monate jünger als unsere aber durchwegs grösser und zwischen 7 und 9 Kilo schwerer als Hiry.
Vorneweg kann ich berichten, dass Hiry die Übungen gut absolvierte und brav mitarbeitete. Nur beim Apportieren lies er sich etwas sehr von den vielen Gerüchen auf der Wiese ablenken. Auch beim Schusstest zeigte er sich unauffällig, er schaute neugierig woher den die Schüsse kommen, blieb aber völlig entspannt.
Das Problem zeigte sich dann im gemeinsamen Freilauf ... mein bisher so lieber, sozialer und umgänglicher Hiry-Bub fand es gar nicht toll, dass da noch andere unkastrierte Rüden um seine Schwester warben :grumpy: ... er zankte sich doch tatsächli über den Morgen verteilt mehrmals ziemlich laut und heftig mit den anderen Rüden ... und es ging eindeutig von Hiry aus :shock: ... ich viel mal aus allen Wolken
.
Glücklicherweise tönte zwar heftig, passiert ist aber keinem was. Trotzdem ist mein Vertrauen in Hiry ziemlich angeknakst und ich werde in den nächsten Tagen wohl übervorsichtig spazieren gehen :blush:
Sein gezeigtes Verhalten hat ihm beim Fragebogen gleich ein paar Minuspunkte eingebracht und mir einen ziemlich einsamen Sitzplatz :grumpy: . Schwerzhaft haben wir festgestellt, dass wohl entweder sprachliche Barrieren vorhanden sind (Französisch, Schweizerdeutsch) oder dass Hiry am Napoleon-Syndrom leidet .. kleiner Mann muss fehlende Grösse mit kämpfen wettmachen
.
Im Restaurant war dann alles wieder i.O. die Hunde schliefen friedlich nebeneinander während wir assen.
Die nachmittägliche Runde im Trainigsführgeschirr, lief Hiry dann prima und zeigte sich von seiner besten Seite, so dass er einige der Minuspunkte vom Morgen wieder wett machen konnte
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Das weitere Vorgehen sieht nun so aus, dass erstmal die Röntgen- und Augen-Resultate abgewartet werden. Danach wird entschieden Zucht ja oder nein und wie weiter.
Bevor wir gestern heimreisten, spazierte ich mit Haika und deren Besi noch eine Runde durch das angrenzende Wäldchen. Ein mulmiges Gefühl begleitete mich und als dann noch die Hundebetreuer mit sechs Ausbildungshunden entgegen kam, sackte mir das Herz erstmal in die Hose ... Hiry zeigte sich aber so wie ich ihn kannte, keine Anzeichen von Agression, kein Verteidigen von Haika .. alles ganz entspannt. Das gab mir doch etwas Vertrauen zurück, auch wenn da jetzt keine unkastrierten Rüden dabei waren.
Ich werde sicher ein Auge auf unsere "Hirarchie" halten und Begegnungen mit unkastrierten Rüden genau beobachten ... grundsätzlich aber versuchen vertrauensvoll mit Hiry in die kommenden Hundebegegnungen zu gehen. Vielleicht war es ja auch "nur" eine Stressreaktion auf die ungewohnte Situation.