chnopf: OK, dann schon ich euch halt nicht *grins*
Und super, so viele Fragen
Ich hoffe, ich schaffe sie verständlich zu beantworten.
Ja, ich wusste, welchen Weg mein Sohn gegangen ist. Ohne Begleitung ist ein blinder Trail nicht machbar. Ausserdem wollte ich bei diesem Video nicht, dass Jason mir zu viele Weggabelungen ausarbeitet.
Ein bekannter Trail hilft aber auch, die Zeichen seines Hundes auf dem Trail besser lesen zu lernen (wobei halt immer wichtig ist. dass man als Mensch versucht, das Wissen um die Spur auszublenden, um den Hund nicht zu beeinflussen)
Der Hund läuft selten ganz spurgetreu. Denn wo der Hund dann auf der Strecke läuft, ist abhängig davon wohin der Wind die Geruchspartikel (Körperzellen/Schweiss...) getragen hat. Denn im Gegensatz zur Fährtenarbeit sucht der Hund hier nicht nach Bodenverletzungen sondern nach den Duftmolekülen eines Menschen. Beim schmalen Weg ist anzunehmen, dass die GP von der linken offenen Seite zur rechten Seite geluftet wurden, wo Jason dann auch läuft. Anhand seiner Körperhaltung und der Kopfdrehungen sieht man aber, dass Jason schon relativ früh nach links tendiert, also dorthin wo der der Trail dann auch tatsächlich verläuft.
Auf dem Pausenplatz erkennt man dann sehr gut, dass wir der gesuchten Person schon relativ nahe sind - sein Schwanz ist oben und er gibt mehr Zug. Auch versucht er immer wieder den Weg nach rechts zu finden, wo es dann auch gleich weiter geht (jedoch scheint er ein paar Mal auch genügend Duft von links zu bekommen, dass er dort über die Strasse möchte).
@Tasbaco: Diesmal hat Jason sogar noch relativ lange den Geruch aufgenommen. In der Regel geht das noch viel schneller. Ich kann es aber auch ein ganz klein wenig damit steuern, wann ich das Trailkommando gebe. Mit diesem signalisiere ich dem Hund, dass genau der Duft, den er jetzt in der Nase hat, der gesuchte ist. Du kannst dir das so in etwa vorstellen, wie wenn du eine rote, grüne und blaue Farbspur in der Luft siehst und man dir sagt, folge der roten. Da brauchst du auch nicht lange, um dieses umzusetzen.
Einmal musste Jason den Duft z.B. von der Hand der Trainerin abnehmen, welche die gesuchte Person kurz angefasst hatte. Da ist es wichtig, dass das Trailkommando genau in dem Augenblick kommt, in dem der Hund an der Hand schnüffelt. D.h. man hat nur einen kurzen Moment Zeit, bevor er evt. schon den nächsten Duft in der Nase hat.
Übergänge sind für Hunde immer schwieriger, da sich dort die Geruchsmoleküle meist ganz anders verteilen und je nach Sonne und Schatten auch mengenmässig anders vorhanden sind. Hier hatte ich bei Jason aber eher den Eindruck, dass er sich von mir auf der Spur verlangsamen liess, weil ich die Treppe hoch doch einiges langsamer war als er und er auch im Alltag normalerweise oben an der Treppe auf mich wartet. Aber man müsste sicherlich bei anderen Trails mal schauen. ob es wirklich nur Zufall war oder ob er sich regelmässig so verhält. Bei Treppen, die runter gingen, war das eine Weile ein Thema für ihn, bis er dann mehrere ausgearbeitet hatte.
@Diamantpfoten: Ich war bis jetzt einmal dort. Jason und ich haben 2008 bei jemand Anderem angefangen zu trailen.
Moni