Hallo Dixi!
Ich habe hier seit einiger Zeit still mitgelesen, denn Du bist bei Moni sicher in guten Händen. Nun liegt mir aber doch was auf dem Herzen, wenn ich die neuesten Beiträge lese.
Du hattest beschrieben, dass sie die tobenden Kinder im Garten und Inliner in diesem Moment schon nicht toll fand. Du hattest die Leckerlis nicht zur Hand wenn ich das richtig verstehe und auch die Leine nicht griffbereit.Sie liess sich aber beruhigen.
Zusätzlich beschreibt Du Deine Hündin als grundsätzlich leichtführig.
Bei mir klingelt in der Kombination etwas. Ich könnte mir vorstellen, dass Dasty grundsätzlich in vielen bisher vielleicht noch unbemerkten Situationen unsicher ist, sie sich aber sehr leicht hemmen lässt. Das passiert oft ganz simpel durch "normale" Kommandos, zum Beispiel in dem Du von Ihr verlangt sich hinzulegen. Sie führt das gewünschte Verhalten aus, fühlt sich damit aber nicht unbedingt besser... Es kann auch sein, dass sie sich bisher einfach nicht traute anders zu reagieren. Mit den ersten Hundebegegnungs-Themen lernte sie diese neue Strategie und mit jedem Mal wird dieses Verhalten in allen möglichen Situationen wahrscheinlicher, wenn sie sich nicht wohl fühlt.
Für mich bedeutet das, dass Dusty möglicherweise viel umfassendere Unterstützung benötigt, als nur bei Hundebegegnungen. Die Schilddrüse könnte durchaus eine Rolle spielen, auch die Ernährung kann einen grossen Einfluss haben. Ganz wichtig wäre es die aktuelle Stressbelastung zu prüfen und Dich darin zu schulen Stress bei Dasty frühzeitig zu erkennen und verschiedene Wege aus dem Stress herauszuarbeiten, damit sich das nicht noch weiter hochschaukelt.
Vielleicht kann Moni das mit dir mal ansehen, das wäre meines Erachtens sehr wichtig.
Toi toi toi,
Katrin
Vielen Dank für diesen sehr interessanten Beitrag. Moni ist wirklich toll, leider halt etwas weit weg. Ich setzte ihre Tipps bisher bei Hundebegegnungen und im Wildpark ein und nach meiner Einschätzung haben wir auch schon Fortschritte erzielt. Fortschritte darin, dass Dasty schneller auf mich achtet. Diese sind noch klein, aber wir arbeiten weiter daran. Ziel ist zurzeit, dass ich diese in allen Hundebegegnungen anwende, damit es irgendwann dann auch bei schwierigeren funktionieren wird. Wir können ja nicht gleich mit der Ferrari-Übung beginnen
Ich tue mich immer noch schwer, bei den schwierigen Hundebegegnungen (Erzfeind etc.) das "Richtige" zu tun. Wenn ich mich vorbereiten kann (genügend Distanz) geht es, aber manchmal kommt es halt auch "unerwartet" oder plötzlich dazu. Aber auch hier denke ich, dass ich mit zusehender Routine sicherer werde.
Schade, dass du regelmässiges Training nicht einrichten kannst. Es gibt doch inzwischen so unglaublich viele Hundetrainer, da wird doch bestimmt einer in deiner Nähe zu finden sein, der dir passt.
Vielleicht tue ich dir jetzt unrecht aber aufgrund deiner Beiträge habe ich das Gefühl, dass du die ganzen Vorfälle irgendwie gar nicht so tragisch findest. Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich blitzartig ein paar Prioritäten neu sortieren und dafür sorgen, dass niemand mehr ein ungutes Gefühl haben muss, wenn er dir und Dasty über den Weg läuft. Ausserdem würde ich Dasty konsequent immer an der Leine sichern, solange du nicht sicher sein kannst, dass sie keine Gefahr mehr darstellt für jemanden. Es muss nicht immer Löcher geben, um einen Schaden zu verursachen.
Wir Hundehalter müssen uns verantwortungsvoll verhalten sonst wird es immer mehr und mehr einschränkende Gesetze geben und immer mehr Rassen werden auf einer Liste landen.
Da muss ich dir widersprechen. Vielleicht kommt es in Wort und Schrift so rüber, aber mich lassen die Vorkommnisse alles andere als kalt. Ich habe gestern den ganzen Nachhauseweg (der war dank Stau sehr lange) und auch am Abend ständig am Vorfall rumstudiert, mich geärgert, wieso ich nicht das und jenes gemacht habe usw. Auch heute noch sind meine Gedanken nicht dort, wo sie sein sollten (bei der Arbeit). Ich habe auch nicht wegen lustig den Vorfall hier geschildert und freue mich, dass er zur Diskussion anregt. Trotzdem finde ich es schade, dass ich hier ziemlich heftig kritisiert werde, ohne mich zu kennen. Ich fühle mich nämlich eh schon mega schei***. Versteht mich nicht falsch, ich bin dankbar über eure Anmerkungen und Kritiken (die wollte ich ja auch, um mich zu verbessern), aber trotzdem bitte ich um etwas Verständnis darum, dass es gestern soweit kommen konnte. Hätte ich so was geahnt, hätte ich bestimmt das Risiko nicht eingegangen mit dem freilaufenden Hund!
Ich muss rasch dazwischengrätschen, Dixi.
Ich führe seit ein paar Tagen auch Trainingstagebuch und bisher täglich.
Ich habe mir ein paar Seiten im Word gestaltet, so dass es mir leichter geht, sprich mit Zeile für Datum, Gemütslage, Wie lange wir unterwegs waren etc.
Die habe ich dann ausgedruckt, schickes Titelblatt gestaltet und im Büro mit der Bindemaschine zusammengebunden.
Vielleicht macht es das für dich attraktiver, wenn du da nicht vor einem ganz leeren Blatt sitzt?
Vielen Dank für den Tipp, Janine. Werde mir auch mal eine Vorlage basteln und versuchen, diese konsequent zu führen.
Denk bitte daran, dass Dasty für ein Blutbild nüchtern sein sollte. Nicht, dass du die Arme sonst noch ein zweites Mal zum bösen TA schleppen musst.
Danke für den Tipp, Tabasco. Muss den Termin sowieso noch abmachen mit dem Tierarzt und werde ihn dann gleich noch informieren wegen dem gewünschten Blutbild. Ich nehme an, er wird mir dann auch noch sagen, dass sie nüchtern bleiben muss
Du bist sicher mit eine Ursache. Wir Halter sind IMMER mit die Ursache für das Verhalten unserer Hunde, egal ob positiv oder negativ. :wink: Selbst wenn man es mit Charakterzügen zu tun hat von einem Hund, so steht und fällt es mit dem Besitzer, dass wie stark diese der Hund zeigt/zeigen kann. Schlussendlich ist es auch "egal" was die Ursache ist, denn das Vorgehen ist in allen Fällen das Selbe: Zurück zum Anfang!
Sofort wieder bei null anfangen und alles und jedes so händeln und regeln, wie wenn Dusty neu in euer Leben gekommen wäre und zwar an allen Ecken und Enden. Sofort wieder klare Leitplanken setzen und diese auch konsequent durchziehen. Denn wenn sich ein Hund eingelebt hat, werden fast alle Hundehalter mit der Zeit schlampiger. Wo Hundi anfangs auf Plätzchen geschickt wurde, ist es jetzt egal ob Hundi auf seinem Plätzchen liegt, oder ob er sich irgendwo hinlegt. Er ist ja ruhig. Tja und Hundi hat sich so ein strategisch viel interessanteres Plätzchen ausgesucht als dort wo sein Körbchen steht. Nur so als ein Beispiel. Geht man sofort auf Null verleiht es dem Hund Struktur und Sicherheit. Denn egal, weshalb es Dusty jetzt zeigt, Fakt ist, sie findet in gewissen Situationen, dass sie sich nicht auf deine Führung einlässt. Also sofort wieder überall dort wo es das kleinere Thema ist, die Führung wieder klar einnehmen.
Zum Training: Es ist halt schon extrem schwer nach einem Training nachher selbst arbeiten wollen. Denn es schleichen sich halt unglaublich gerne kleine Fehlerchen ein und dann geht es schon in die falsche Richtung. Da ist es halt schon wichtig, dass man sich noch ein paar Mal überprüfen lässt. Der kann der Trainer noch so gut sein und der Trainingsansatz noch so ideal und man hat es ganz schnell versemmelt. Deshalb würde ich in Sachen Hundebegegnungen wirklich nochmals dies konsequent unter Anleitung angehen, bis die Grundlagen bei dir und dem Hund gelegt sind.
Das ist noch interessant, dass du das Zuhause ansprichst. In einem besuchten Seminar war genau DAS ein Thema. Es würde mich sehr erstaunen, wenn da bei uns die Ursache liegen würde, aber ich werde mich vermehrt achten.
@Dumboline ich finde jetzt deine Kritik schon etwas heftig. Sie hat Dasty ca. 1.5 Jahre und ist bestimmt nicht als Hundeprofi auf die Welt gekommen. So wie wohl du auch nicht oder? Ich hoffe du hast niemals bei Amigas Erziehung fehler begannen und Dinge falsch eingeschätzt.
Vielen Dank Lilith. Da hast du recht. Ich bin Ersthundebesitzerin, gebe mir aber alle Mühe, mein Wissen stetig zu erweitern. Ich besuche regelmässig Seminare und Trainings dafür. Dasty kam vor 1.5 Jahren im Alter von drei Jahren zu mir. Sie lebte zwei Jahren in Tschechien, wurde dort auch geschlagen. Mehr weiss ich nicht von dieser Zeit. Danach kam sie in die Schweiz und lebte ein Jahr bei der Vorbesitzerin. Leider erhielt ich nur die Info, dass sie jagt (Abgabegrund) und dass sie noch nie geknurrt habe und eine ganz liebe sei. Bei der Frau lebte noch ein zweiter Hund und ein junges Kind. Danach landete sie bei mir. Ich hatte sie einige Zeit auf Probe, glaubte nicht alles der Vorbesitzerin (einmal bei der Übergabe knurrte Dasty beispielsweise den kleinen zweiten Hund der Frau an), aber traute mir mein Mädel zu. Ich bereue es auch überhaupt nicht, denn mehrheitlich ist sie echt ein Goldschatz und am Rest kann man arbeiten.
Dasty ist wirklich etwas konfus. Heute Morgen gab sie einen kurzen Wuffer von sich (ganz leise), als sie meinen Chef sprechen hörte. Dessen Hund mag sie gar nicht und ich habe ja bereits vor einiger Zeit mal erzählt, dass ich schauen muss, dass sie Herrchen und Hund nicht negativ verknüpft. Ich bewaffnete mich dann mich Leckerlis und bei den nachfolgenden Tönen, die er im Verlauf des Morgens von sich gegeben hat, reagierte sie nicht mehr.
Beim Mittagsspaziergang durchquerten wir (sie war angeleint) ein kleines Quartier. Bei der Baustelle kamen zwei Bauarbeiter rausgeschossen. Sie erschrak und verbellte die Männer, ich sprach sie an und vergrösserte die Distanz, sie guckte mich an, es gab Le Parfait und ich liess sie die Situation beobachten und bestätigte ihr ruhiges Verhalten mit der Paste. Wie das so ist, entfernen sich die jeweiligen Übungsobjekte (Bauarbeiter, sonst die "feindlichen" Hunde etc.) immer viel zu schnell ausser Sichtweite. Bauarbeiter an sich sind übrigens auch kein Problem, da mein Freund ja auch so einer ist und ab und zu so rumläuft oder wir ihn bei der Arbeit besuchen.