+++ Ein offener Brief an das Wetter +++
Von: mir
An: Das Wetter
Betreff: Das Wetter!
Sehr geehrtes Wetter,
mit diesem Schreiben beziehe ich mich auf die lauten und leisen Flüche, die Sie vermutlich gestern zwischen 14 Uhr und 16.30 Uhr bei Niederneunforn erhalten haben. Mir ist durchaus bewusst, dass es heutzutage wichtig und richtig sein kann, sein Verhalten den äusseren Umständen anzupassen und damit auf die kritische Gesamtlage des Planeten, dem CO2-Gehalt der Atmosphäre und der allgemeinen Problematik der Globalerwärmung hinzuweisen. Besonders Ihnen, geehrtes Wetter, stehen hier natürlich diverse Möglichkeiten offen. Seien Sie gewiss, ich beneide Sie darum.
Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass sich im Laufe der Menschheitsgeschichte das sture Durchsetzen einer Meinung nur sehr selten als effektives Lernmittel erwiesen hat. Im Rahmen des mir gegebenen Wissens über saisonale Veränderungen und den Anstieg der Temperaturen im Allgemeinen möchte ich Sie hiermit darauf hinweisen, dass menschliche Wissenschaftler herausgefunden haben, dass die Globale Erwärmung auch dazu führen soll, dass die Winter in den gemässigten Zonen (und meines Wissens zählt das Alpenvorland hierzu) ausgeprägter werden sollen.
Für mich bedeutet diese wissenschaftliche Erkenntnis, dass es Ihrem Verantwortungsbereich zuzuschreiben ist, es - entschuldigen Sie diesen Ausbruch - verdammt nochmal schneien zu lassen! Und zwar länger als zwei Stunden und mehr als 10cm. Dazu verlange ich anhaltenden Bodenfrost, nach Erledigung der Schnee-Tätigkeiten Sonnenschein und - im Sinne der optimalen optischen Darstellung - keinen Wind! Da Sie es bis zum heutigen Zeitpunkt versäumt haben, Ihren Pflichten nachzukommen, sollte der Winter von jetzt an bis Ende Februar konsequent durchgeführt werden.
Mit diesem Schreiben setze ich Ihnen eine Frist von drei Tagen, Ihren Verpflichtungen nachzukommen. Sollte dies nicht geschehen, werde ich mich an Ihren Vorgesetzten wenden - eine derartige Arbeitshaltung und fehlende Fortbildung in Sachen Globalerwärmung kann ich nicht schweigend hinnehmen und appelliere auf diesem Weg an Ihr Gewissen.
Mit freundlichem, aber verbittertem Gruss,
ich.
PS: Matsch ist Scheisse! Wind ist auch Scheisse! Regen von der Seite und unten aufgrund von Wind ist noch beschissener!
PPS: Verzeihen Sie auch diesen erneuten Ausbruch. Meine Nerven liegen blank.