Das leidige Thema mit meinem Beschützer...

Heute sind wir ja zum Tierarzt und ich habe die Gelegenheit gleich genutzt, Hundi mal wieder unter Menschen zu bringen. Wir hätten auch laufen können, habe mich aber entschieden mit dem Bus zum Bahnhof und dann mit dem Zug wieder in die andere Richtung zu fahren.
Als wir im Zug gesessen sind, hatte Charlie gleich eine Menge Fans. Eine Frau hat sich mal eben zu ihm gesetzt und ihn gekrault, beim vorbeilaufen haben ihm mehrere Leute durch die Haare gewuschelt :ugly: Beim Gang durch den Bahnhof war Charlie zwar auf Zug, ist aber schön neben mir gelaufen und hat jegliche Leuchtwestenmenschen, kleinen Hunde und unbekannten Gegenstände gekonnt ignoriert.
Beim TA hat er mal kurz ziemlich angeschlagen als die TA ins Wartezimmer gekommen ist, danach war aber gleich wieder gut.
Bei der Rückfahrt im Bus war weiter hinten ein Dalmatiner, was Charlie sehr nervös gemacht hat. Er hat kurz angeschlagen, wodurch die Häfte der Passagiere vor lauter Schreck fast an der Decke geklebt sind. Nachdem aber eine Frau angefangen hat, mit ihm zu sprechen und ihn zu kraulen, lockerte sich die Stimmung wieder und alle haben mich über ihn ausgefragt :)

Wenn er nur immer so pflegeleicht wäre :grumpy:

 
Super wenns doch so funktioniert.

Was meinte der TA wegen den Augen?

Nett dass die Trainerin wenigstens die Anfahrt nicht verrechnet.Aber wenn der Monat so teuer ist frag doch ob dus in mehreren Teilen zahlen kannst oder erst nächsten Monat.

 
Naja ich denke dass es mit einer Lektion nicht getan sein wird, also müsste ich da ja schon so einmal im Monat abmachen. Da geht aufschieben schlecht.

TA (leider war wieder nur die doofe Vertretung da) meinte dass es schon stark entzündet sei, weil sich auch die Nickhaut immer wieder vorgeschoben hat. Sie hat mir dann Floxal Augentropfen mitgegeben. Ganz glücklich bin ich damit ja nicht. Klar ist es wohl ziemlich sicher bakteriell, trotzdem finde ich es übertrieben, gleich am 2. Tag mit AB anzurücken.

 
Uuuuh noch 3 Tage :zora:

In der Zwischenzeit ist es mit Menschen recht gut gegangen, wobei uns auch schon länger niemand mehr angesprochen hat. Aber wir können morgens im dunkeln mittlerweile recht entspannt Menschen kreuzen. Ich gehe allerdings auch eher das Risiko ein, dass er doch mal jemanden anbellt. Eine Zeitlang war ich so angespannt, dass ich wenn jemand entgegen gekommen ist, die Leine immer ganz kurz genommen habe. Jetzt lasse ich sie durchhängen, habe aber 2 Finger griffbereit hinter dem Halsband. Ich merke mittlerweile recht gut, dass er sofort fixiert sobald ich die Leine verkürze, langsamer werde oder ihn zur Seite schiebe.

Bei den Hunden ist es aber noch immer dasselbe Drama.

 
uiii, ist heute der grosse tag? Wünsche euch viel 'Spass' und hoffe du berichtest dann!

 
Jaaa ich gehe in einer halben Stunde auf den Bus :)

Vielen Dank, werde auch jeden Fall berichten

 
da bin ich gespannt und drücke die daumen.
auf einem "einsamen feld" dürfte mir auch niemand zu nahe kommen. das ist auch gut so..
aber in deiner situation würde ich so wie du das machst auch dran bleiben.
manchmal kann man es eben nicht gebrauchen.

 
Sooo, heute war ich nun also mit der Trainerin im Schorenwald.

Sie kam gleich an, begrüsste uns und gleichzeitig kamen von der anderen Seite zwei angeleinte Hunde. Sie meinte, ich solle ihn einfach mal ins Sitz nehmen, Leine locker und sie würde sich sonst etwas in die Quere stellen, falls meiner kurz austickt. Sie wusste zu dem Zeitpunkt nur aus meiner Erzählung, wie sich Charlie verhalten wird. Da sich die beiden Hunde allerdings null für Charlie interessieren, blieb er abgesehen vom fixieren auch ruhig. Sie meinte auch noch, ich solle mal schauen ob er sich noch ablenken liesse, aber dass das nicht geht hat sie schnell festgestellt.
Wir sind dann losgelaufen, meinte ich solle ihn ruhig ableinen und sie wolle einfach mal beobachten, wie wir zwei so zusammen funktionieren. Der erste Hund der uns entgegen gekommen ist war frei, also wollte sie mal schauen wie er sich frei verhält. Es war ein grosser Goldie, bei dem sich Charlie kurz gross gemacht hat, sich dann aber von mir abrufen liess.
Unterwegs hat sie immer wieder gesagt, dass ich ihn rufen und ins Fuss/Sitz nehmen soll. Wir haben dann daran gefeilt, dass er wirklich nahe zu mir kommen muss/soll. Mir hat es bisher gereicht, wenn er gekommen ist und ich ihn mit einer Bewegung zu ihm anleinen konnte. Das solle ich nicht mehr machen, sondern er soll so nahe kommen dass ich ihn problemlos nehmen kann.
Irgendwann kamen 2 Pferde und ein Border Collie. Sie meinte ich solle meinen anleinen, und mich so verhalten wie ich das immer tun würde. Charlie stand da, fixierte den Border und schnellte wie gewohnt erst auf derselben Höhe nach vorne.
Weitere Hunde haben wir leider nicht mehr gesehen, aber wir unterhielten uns viel über meine Führung, sein Verhalten und Übungen, die ich machen kann. Sie hat sehr viel gesagt, das ich bereits wusste, aber mich auch auf Punkte aufmerksam gemacht, die mir selbst nicht auffallen.
Ihre Wahrnehmungen/Erkenntnisse:

- Charlie ist ein freundlicher, eigentlich gut erzogener Sturkopf.
- Ich darf gerne wieder strenger mit ihm reden, eine Sache die ich mir nach dem Vorfall beim SKN eigentlich abgwöhnt hatte.
- Die Rangordnung zwischen uns ist noch nicht ganz geklärt, er nimmt mich teilweise als Führer nicht ganz ernst
- Er ist teilweise unsicher und versucht das mit Pöbeleien zu kompensieren, deswegen rät sie von einer Kastra ab (hatte das Thema im Telefonat angesprochen)

Aufgaben für mich:

- Im Alltag 100% konsequent bleiben, nur exakt richtige Kommandos werden belohnt
- Beim Abruf soll er immer neben mir sitzen.
- zweites Kommando für Fuss aufbauen (eines für "Kleb an meinem Bein" und eines für "du darfst den ganzen Radius der Leine brauchen")

Wir treffen uns am 16. Februar wieder, damit ich bis dahin auf der Strasse singen kann um Geld zu bekommen, dann werden wir mit ihren Hunden gezielt Begegnungen mit Gegenkonditionierung angehen.

Ich bin total zufrieden mit ihr, sie macht es auf eine ganz tolle und ehrliche Art. Wir haben sehr viel geredet, analysiert und sie hat mich danach sogar nach Hause gestellt :love:

 
whow. :thumbsup:
sieht doch schon gut aus. wenn du mit ihren tipps arbeiten kannst, erfolge für uich beide siehst, ist der weg sicher nicht falsch.
bin gespannt wie du es im alltag anwendest und ob du verbesserungen bemerkst.

 
Ja ich finde auch, dass es mich weiter gebracht hat. Weil man ist ja selbst irgendwann fast "Betriebsblind", da man selbst nicht sieht wie man sich verhält. Dass ich zum anleinen immer einen Schritt zu ihm mache, hat sich einfach eingebürgert. Und da es bisher damit nie Probleme gab, hab ichs auch nie korrigiert.

Bin auch sehr gespannt, braucht aber sicher erstmal viel Gewöhnung und vor allem meine Eltern müssen auch mitziehen. Ich finde es halt auch gut, dass sie sich die eineinhalb Stunden Zeit genommen hat, beim spazieren alles zu beobachten und erst das ganze drum herum anzusehen. Eine gewisse SKN-Tante wollte mir ja damals von der ersten Minute an sagen, dass ich Hundi einfach ablenken soll. Obwohl sie keine Ahnung hatte, wie er reagiert.

 
dass deine eltern mitziehen ist sicher ganz wichtig. ich hoffe du kannst sie da überzeugen.

 
Ich hoffe es auch... sie bekommen es ja nichtmal hin, dass Charlie zuletzt aus der Tür gehen soll wenn sie die Hunde in den Garten lassen.

 
Warum auch immer, aber wir hatten die letzten Tage einige sehr positive Hundebegegnungen.

1
Angeleinter Hund kommt uns entgegen, ich weiche mit Charlie etwas zur Seite und lasse ihn hinsetzen. Der Hund läuft 10 Meter entfernt an uns vorbei, Charlie kein Mucks.

2
Hund den Charlie nicht besonders mag, sitzt mit Frauchen vor der Post und fixiert Charlie. Ich spreche Charlie an, ziehe ihn vorbei (weil er sonst stehen bleibt und fixiert), spreche nochmals an. Er schaut mich an, C+B... und wir laufen Kommentarlos vorbei.

3
Hovawart-Mix bei dem ich weiss dass er öfters pöbelt auf der anderen Strassenseite. Er fängt an zu bellen, Frauchen versucht ihn zu unterbrechen. Charlie fixiert zwar und zieht in seine Richtung, bleibt aber still und lässt sich zum weiterlaufen bewegen.

4
Dicker Labi der oft etwas dominäntelt und ein Frauchen hat das scheinbar keine Leine kennt, kommt frei entgegen. Da ich keine Lust auf das Rüdengetue habe, nehme ich Charlie kurz am Halsband. Normalerweise reagiert er dann mehr, weil er sich bedrängt fühlt. Ich laufe weil es relativ eng ist, etwa 2 Meter am Labi vorbei. Und Charlie zeigt ausser etwas Zug am HB, kein Gemecker.

Daneben dann aber auch eine schlechte Situation:

Wir laufen richtung Hauptstrasse und ich sehe geradeaus nur eine Mutter mit Kinderwagen und Kindern. Ich laufe etwas langsamer und habe etwa noch 15 Meter Abstand, weil ich weiss dass Charlie Kinder komisch findet. Plötzlich macht er einen Satz und verhält sich wieder wie ein Satan. Erst jetzt sehe ich, dass auf der Gegenüberliegenden Seite des Kinderwagens noch ein Sennenhund dabei ist. Danach liess er sich kaum noch beruhigen, bis der Hund endlich ausser Sichtweite war.

 
Charlie ist ein "Höseler"...

Gestern war die zweite Trainingslektion mit unserer Trainerin, wir sind dazu dorthin wo sie ihren kleinen Trainingsplatz hat.
Sie wollte dann zu Beginn gleich wissen, ob Charlie auch auf Hunde reagiert, wenn ich nicht dabei bin. Sie hat ihn also angebunden (damit wir uns nicht darauf konzentrieren müssen, ihn auch noch festzuhalten), ich sollte mich verstecken und dann kam eine Kollegin von ihr mit dem ersten Hund vorbei.
Das Ergebnis:
Charlie war so beschäftigt zu jammern und mich zu suchen, dass er den anderen Hund nicht einmal bemerkt hat. Dasselbe mit einem anderen Hund.

Wir haben uns dann die Parfaittube geschnappt und sie hat genau gezeigt, wie es funktionieren soll wenn ein Hund ankommt. Solange es ein für Charlie reizloser Hund war, hat er sich vom fixieren ablenken lassen (schauen durfte er aber) und hat fleissig die Tube geleert. War es ein Hund der ebenfalls fixiert oder in seine Richtung gezogen hat, war Charlie aber alles egal und er hat gepöbelt wie sonstwas.
Wir haben das mit 6 verschiedenen Hunden geübt und anschliessend war kurz Pinkelpause, in der Charlie im Auslauf versäubern durfte. Die Trainierin hat dann gefragt, was passieren würde wenn ein Hund aussen am Zaun vorbeigeht. Dass er nichts tut und gerne spielen würde, haben wir gleich festgestellt, als ein Fremder Hund vorbeikam.
Sie hat dann auch einen der Hunde, mit denen wir vorher geübt hatten, reingelassen. Charlie verhielt sich absolut korrekt, zeigte deutliche Signale was er will und nahm auch die Korrekturen der anderen Hündin an. Also absolut kein Problem dabei.

Wir haben insgesamt etwa 1 1/2 Stunden geübt, geredet, beobachtet etc.
Problem: Ich bin immer noch kein Chef, Schnauzerkopf macht gerne was er will.

Ich soll ihr jetzt eine Liste mit meinen Kommandos schicken, weil es manchmal Kommandos gibt, die nicht ganz klar sind (Pfeifen, "hie", "chum" für kommen, obwohl alles dasselbe bedeutet).
Ausserdem Halti auftrainieren damit wir am 9. März mal damit anfangen können, damit ich ihn auch besser kontrollieren kann.
Sie schaut, dass ich ab dem Wechsel auf die Sommerzeit wieder in die alte Hundeschule gehen kann, da sie und die Trainerin oft zusammen arbeiten und einen ähnlichen Stil in der Erziehung haben.

Wie ich das finanziere? Keine Ahnung....

Dachte ich berichte das mal kurz für meine stillen Mitleser hier :)

 
..... Wie ich das finanziere? Keine Ahnung.... :)
...... Back ein paar deiner guten Torten und verkauf sie ...... - vielleicht lässt sich deine Trainerin zur Abwechslung auch mal in Naturalien bezahlen .... ;-) :D
 
@Troll: Naja, ich hoffe mal dass es Fortschritte geben wird....
Wenn ich 4mal im Monat in die HuSchu gehe, kostet es gleich viel wie 1x Termin mit der Trainerin.

@Berni: Das wage ich zu bezweifeln ^^ Vor allem mache ich dann Torten etc. doch mit zu wenig Freude, dass ich es einfach tun würde.

 
Ich hätte auch gar keine Geduld, noch 2 Jahre länger zu warten. Bis dahin hätte ich ihn längst weggegeben ohne Hilfe...

Naja, mal schauen...

 
Samstag steht der nächste Termin an. Halti sitzt, mal schauen was das so wird.

Vom Verhalten hat sich in letzter Zeit nicht viel verändert, nur auf Menschen reagiert er etwas weniger unsicher. Habe ich jedenfalls das Gefühl.
Dafür brauche ich dann noch einen anderen Tipp, weil Hund seit ein paar Wochen wie ein irrer an der Leine zieht. Macht jetzt nicht soooo viel Spass, 40 kg Hund die ganze Zeit auf Zug zu haben.

 
Ich habe bald alles durch...

Locken, stehen bleiben, zurück laufen, Clickern wenn er gut läuft... funzt im Moment alles gar nicht mehr.

Er hat in der Vergangenheit immer mal wieder kurze Phasen gehabt wo er gezogen hat, aber er macht es jetzt fast ausschliesslich. Wenn ich "bei" sage dreht er um, läuft 3 Sekunden neben mir und dann zieht er wieder nach vorne. Am liebsten wenn er etwas riecht, dann gleich mit einem kompletten Ruck in die Richtung.