Erfolgreiches Antijagd Training?

[QUOTE='Branco]bei vielen hundebesitzern ist die tonlage des rückrufes jedoch absolut mit einem todesschrei zu vergleichen :D
[/QUOTE]Wenn Nola einmal losprescht (passiert eigentlich nur in der Nacht bei Mardern/Katzen), setze ich auch einen Todesschrei ab, sie bricht dann nämlich zuverlässig ab und kommt zurück :D

 
ich habe auch einen jäger. dank training sind wir nun soweit, dass wenn er wild anzeigt, ich ihn mit dem rückruf zu mir holen kann, dort holt er sich die belohnung ab und dann gehts wieder ab dem wild hinterher. an der sequenz sind wir nun. dass ich ihn länger bei mir behalten kann, bzw. dass er nicht losprescht, sondern schnüffelt.

 
@smeagol: Wenn ich das richtig verstehe, dann belohnst du ihn dann ja aber für das Wildanzeigen und Sichten, oder? Wäre es nicht viel sinnvoller in diesem Moment wo er zu dir kommt ein Jagdspiel als Alternative anzubieten (eben eine sogenannte Umlenkung) damit der Hund lernt, dass du entscheidest was gejagt wird und was nicht? Sonst wird der Jagdtrieb nur umso mehr in die falsche Richtung gefördert.

 
genau! das ist schon richtig so. mein hund darf sichten - er darf nur nicht hinterherrennen. und ja als belohnung gibt es oft ein jagdersatzspiel

 
[QUOTE='smeagol]ich habe auch einen jäger. dank training sind wir nun soweit, dass wenn er wild anzeigt, ich ihn mit dem rückruf zu mir holen kann, dort holt er sich die belohnung ab und dann gehts wieder ab dem wild hinterher. an der sequenz sind wir nun. dass ich ihn länger bei mir behalten kann, bzw. dass er nicht losprescht, sondern schnüffelt.
[/QUOTE]Und dann gehts wieder ab dem Wild hinterher nachdem Du ihn abgerufen hast? Habe ich das falsch verstanden. Das wäre ja gar nicht gut.
 
was genau habt ihr euch gefragt?

yep, natürlich unter kontrolle, das heisst an der langen leine. also schon nicht unkontrolliert ;)

 
Das hier: Also Du rufst Hundi ab und wenn er dann kommt kriegt er eine Belohnung und darf wieder Richtung Wild rennen und jagen (an der langen Leine)?

 
[QUOTE='Rusty]Das hier: Also Du rufst Hundi ab und wenn er dann kommt kriegt er eine Belohnung und darf wieder Richtung Wild rennen und jagen (an der langen Leine)?
[/QUOTE]Ich nehme mal an 3es läuft so, dass Hundi zwar jetzt abrufbar ist, kommt um die Belohnung zu schnappen und dann postwendend sich wieder dem Wild zuwendet.das hat in meinen Augen drei Gründe und ist auch nix Abnormales; die Belohnung ist zu wenig lange, zu wenig stark und deckt seine Jagdreize nicht ab.

 
dann ruf ich ihn wieder ab und er kommt zurück, etc.

mein training geht jetzt aber in die richtung, dass er nachdem er bei mir war, das schnüffeln aufnimmt. dafür kann ich ihn dann mit bspw. graben bestätigen.

so - dass er sich wieder auf mich konzentrieren kann.

 
[QUOTE='smeagol]dann ruf ich ihn wieder ab und er kommt zurück, etc.

mein training geht jetzt aber in die richtung, dass er nachdem er bei mir war, das schnüffeln aufnimmt. dafür kann ich ihn dann mit bspw. graben bestätigen.

so - dass er sich wieder auf mich konzentrieren kann.
[/QUOTE]Meiner Meinung nach klappt das nicht, das Hetzen kann man nicht mit Schnüffeln lassen kompensieren und auch Graben wird da "zu wenig" sein...
 
oh sorry iris hab dich vorher "überlesen"

naja die belohnung ist ja gross genug, damit er sich freiwillig vom wild abwendet und zu mir kommt. das ist doch schon mal was!!

da bin ich doch recht zuversichtlich, dass der nächste schritt auch klappt!

was machst du denn?

 
Ist sicher schon mal sehr gut, dass er sich abrufen lässt, aber das Hetzen kann er mit Schnüffeln oder Buddeln in dem Moment anscheiend nicht kompensieren, sonst würde er nämlich nicht mehr gehen.
Ich habe eine richtig saftige Sichtjägerin und biete ihr eine Doppelbelohnung für den Wildabruf; zum Einen Hetzen eines Gegenstandes; selbstgemachter Hasenfelldummy mit Frischfleisch gefüllt an einem Seil ist z.b. der Renner, das Schleppe ich aber natürlich nicht überall hin mit und so kommt auch Futterbelohnung und Hetzen eines Frisbees in Frage, Kong oder einfach mich selber fangen wenn ich mal gar nix dabei hätte...
Für meinen Hund ist es in erster Linie das Hetzen und dann erst weiter hinten Futter, das variert aber natürlich bei jedem Hund wieder.

Mach mal ne Top 10 oder noch besser Top 20 Liste und baue auf den ersten 3 bis 4 Punkten DEN Rückruf auf.
WIchtig ist das nicht immer der gleiche Käse kommt, der Hund soll nicht überlegen will ich nun das le Parfait oder nicht, es soll spannend bleiben und das bleibt es mit hochwertigen, variablen Belohnungen :)


edit;
hab grad mal deine Homepage besucht, ich muss dir ja gar nix erklären, aufgrund deiner Ausbildung kennst du ja das von mir beschriebene Prinzip eh ;)
Was mir noch echt geholfen hat ist die intermediäre Brücke, auf diesem Weg könntest du auch den Fokus bei dem Auftrag halten...

 
supi iris danke! top 20 hab ich. bei mir ists auch eher das hetzen. du meinst also da länger dran bleiben. das werd ich machen.

nur vergessen wird er das wild ja nicht. und das schnüffeln danach kann ich dann ja schon als belohnung einsetzen. das schnüffeln ist ja ein schritt im "jagen"

 
'smeagol]supi iris danke! top 20 hab ich. bei mir ists auch eher das hetzen. du meinst also da länger dran bleiben. das werd ich machen. [/QUOTE]Ich denke auch schrieb:
nur vergessen wird er das wild ja nicht. und das schnüffeln danach kann ich dann ja schon als belohnung einsetzen. das schnüffeln ist ja ein schritt im "jagen"
Das Schnüffeln und Buddeln würde ich, wenn er es überhaupt noch möchte, erst im Anschluss daran einsetzen, um ihn etwas runterfahren.
Und wenn er nach der Belohnung trotzdem immer noch gleich dem Wild nachhetzen möchte, würde ich dies gleich im Ansatz mit einem Abbruchkommando unterbinden und ihn dafür bestätigen, wenn er es auch tatsächlich unterlässt - in dem Falle würde ich aber persönlich kein wildes Hetzspiel mehr anschliessen, sondern ihn evt. einfach nur ein paar Leckerchen am Boden erschnüffeln oder einfangen lassen.

Denn sonst besteht die Gefahr, dass er schnell eine Verhaltenskette entwickelt, die in die falsche Richtung führt.

Moni

 
hallo moni - schön dich hier wiederzulesen

du hast recht!

nur das

du kannst deinen Hund damit ja auch gleich ein wenig von dem verlockendem Ort wegführen
möchte ich eigentlich nicht.

aber sonst habt ihr recht. ich hab mir über die nacht noch überlegt, dass ich ihn dann für das schnüffeln mit einem hetzspiel belohnen kann, damit dieser teil gut verstärkt wieder und öfters gezeigt wird.

und dann die konditionierte entspannung einsetzen.

ich freu mich auf das weitere training und werde dann auch berichten :thanks:

 
Ich handhabe und sehe es wie Moni; vorher kommt das Hetzen, das Beute machen kommt schon auch, aber nachher.
Unsere Hunde machen ja draussen; GSD auch nicht bei jedem Hetzen Beute, trotzdem jagen sie; das Hetzen ist meist der Hauptanteil des Jagens und da schütten sie gehörig Hormone aus.
Diese Hormone gibt ihnen nur annähernd eine gleichwertige Belohnung und dabei musst du gut beobachten, dein Hund ist da ja in einem besonderen Fieber, das erkennst man, wenn man gut hinschaut.
Wenn du hier eine geeignete Alternative hast und ihm mit dieser Alternative diesen "Rausch" bieten kannst, dann hast du ihn qusi fast an der unsichtbaren Leine :thumbsup:
Bei mir gibts je nach Reaktion von meinem Hund auf das Abbruchsignal eine Belohnung und bei ihr ist eben der höchste Jackpot dieser Hasenfelldummy mit Frischfleisch, den gibt es NUR in Wildabrufsituationen und den darf sie auch relativ lange Hetzen- was heisst relativ lange, sagen wir mal 40 Sekunden Hetzen, also ja nicht 5 Minuten oder so, sonst schaut der Hund dieses Teil bald nicht mehr mit dem Allerwertesten an- bis dann die Beute da rauskommt.
Sie verhält sich an diesem teil genau gleich wie sie sich bei einem richtigen Tier verhält.
Den Hasenfelldummy nehme ich aber nicht jedes Mal, der ist megamega, wenn sie ihn aber bei jeder wildsichtung haben darf, verliert der an wertigkeit und so biete ich ihr dann andere, hochwertige Alternativen an ;)

Ich empfinde das Jagen als ganz ganz spannendes Thema und man kann aus dem Jagdverhalten sehr viel über seinen Hund lernen.
Ein Hund der jagd ist draussen "anstrengender" zu führen, ich kann z.B. nicht telefonieren und bei gesprächen mit Kolleginnen liegt mein Blick immer auf meinem Hund und manchmal sind meine Antworten wohl; "wart schnell- "uuuuuuse Touch- Supi" " oder so ähnlich.
Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen, es ist eine Herausforderung und unsere Hunde fordern mehr von uns, als nur dumdidum daherzulatschen.
Ich kann mit Venia unglaublich viel lernen und habe Einblick in eine ganz ganz andere Art der Auslastung eines Hundes, was auch meinem Nichtjäger Sunny absolut zu Gute kommt :)

das mit der konditionnierten Entspannung ist bei Venia, wenn sie ihre Hetze hatte eigentlich hinfällig, danach ist sie völlig relaxt, steht Zunge raus da und ist nicht mehr angespannt, sucht dann auch nicht mehr nach der Beute, dies würde sie vielleicht, wenn das Hetzspiel bei mir zu kurz war und dann kann man evt. nach dem Schnüffeln sich einfach ins Gras setzen, Hund hinlegen und versuchen mit der konditionnierten Entspannung herunterfahren zu lassen, bis der Ort völlig relaxt verlassen werden kann...

 
Das Wichtigste in der Hundeerziehung ist Konsequenz und klare Kommunikation, da sind wir uns wohl alle einig. Ich denke aber, dass es für einen Hund weder konsequent noch klar kommuniziert ist, wenn man ihn von einer Sichtung abruft, belohnt und ihn dann wiederum auf die selber Spur lässt, ob er da jetzt schnüffelt oder visuell jagt ist für den Hund egal, er darf wieder da ran, wovon er vorher abgerufen wurde und das ist für den Hund extrem missverständlich.

Oft ist es im Training so, dass man sehr kleine Schritte machen muss. Macht man aber die Unterbrüche an den falschen Stellen, so kann dies das ganze Training gefährden, weil es für den Hund missverständlich wird. Was hier auseinander genommen wird, ist zu vergleichen mit Hund findet Katzenkot, Halter ruft, Hund kommt, Halter belohnt und dann darf Hund trotzdem ein Stück von dem Katzenoutput verspeisen. Hoffe, ich konnte darlegen wie unlogisch aus Hundesicht ein solches Vorgehen ist.

 
Vielen Dank Iris - so sehe ich das auch. Es ist zwar eine Herausforderung, aber es macht Spass!



@Disthen: das Signal bedeutet für meinen Hund: zu mir kommen und da gibt es eine Belohnung. Nicht mehr und nicht weniger. Der Hund darf ja das Wild wahrnehmen. Aber danke für deinen Input.

 
Hmmm. Ich hab mit meiner den Abruf am Mauseloch trainiert. Sie findet eines, buddelt und wartet bereits auf meinen Ruf. Dann kommt sie angeschossen, kriegt eine Belohnung und darf meist etwas weiterbuddeln (also doppelt belohnt). Mir gings nur darum, dass wenn sie an einer Stelle buddelt, wo sie nicht darf, abrufbar ist und ich die Möglichkeit habe, ihr eine Alternative (Hetzen) anzubieten. Das klappt ganz gut, sie ist auch nicht frustriert, wenn sie mal nicht mehr darf. Dazu muss aber das Dürfen überwiegen.

Mit einer Wildfährte handhabe ich es ähnlich. Sie nimmt auf und fängt an zu "spulen". Ich rufe sie, belohne fürs Kommen und dann darf sie je nach dem nochmals drauf.

Wildsichtung ist was anderes, das müssen wir noch trainieren.