Erfolgreiches Antijagd Training?

Das klingt interessant. Ja, ND finde ich auch zu heftig. Grundsätzlich mache ich dieselben Dinge aufm Spaziergang – aber die Einstellung dahinter ist wahrscheinlich der "Boden" einer solchen Art von Hundehaltung. :thumbsup:
Danke für einige Inputs!

Edit: Ich fürchte nur, da sie diese "Ersatz-Jagden" kennt (und auch sehr mag), wäre der Reiz, Wild zu hetzen doch zu gross. Ich kann ihr keine wirklich langen Strecken bieten, sie ist sehr schnell und pusht sich mit jedem Schritt auf. Was ich aber versuchen werde, ist diese Spiele auszubauen (mehr Unvorhersehbares einbauen) und vor dem Spiel ein Signal zu geben. Früher hatte ich ein solches Supersignal bevor ich den Kong geworfen hab, hab das lange nicht mehr verwendet, mal gucken, wies funkzt.

Interessant finde ich die Überlegung, die Beute als "Meins" zu deklarieren. So wirds natürlich noch interessanter.

 
Noch ne Frage: Wie handhabst Du das wenn ihr auf fremde Hunde trefft oder mit anderen spazieren geht. Dann könnt ihr ja nicht zusammen jagen (ähm, mit meiner wärs nicht möglich, da gäbs wohl Klopfe um die Beute. Und andere Hunde werden sich ja auch für die Beute interessieren). Oder macht ihr sowas nicht? In Gruppen find ichs immer schwierig, eben gerade weil ich solche Dinge dann nicht mit ihr machen kann und sie halt eher mal "gucken" geht, ob man was jagen könnte...

Und was machst Du wenn Deine Hunde Wild sichten? Kommt dann das "Hey" und sie kommen zu Dir?

 
@Pumba
Was ist der Unterschied zwischen z.B. Ute Blaschke und Katharina Aberle?
Würde mich noch interessieren :)
Funzt das bei deiner zweiten Hündin nicht, ich meine vor ihrem ultimativen Erfolg?

Was ich jetzt ganz klar sehe; ich gebe zwar die Kongs auch nicht alleine raus, aber deklariere sie auch zu wenig als "meins".
Problematisch kommt dazu der Umstand, dass Venia überhaupt nicht gerne apportiert und dann auch viel egotrippmässig alleine damit über die Wiese prescht, das ist allerdings Teil der Belohnung...

 
@Kaya: Es gibt viele Typen Jagdhunde wo es nicht einfach ist, die Ersatzbefriedigung adequat zu finden. Was mir spontan in den Sinn kommt, die langen Strecken sie dann ausleben zu lassen, wenn du eine Jagd inszenierst, ohne dass ein muss da ist. Z.B. liebte es mein Labi, wenn wir im Dummytraining auf einer Waldlichtung die eine Mulde bildete arbeiteten. Wir waren erhöht am einen Ende der Lichtung und gegenüberliegend, bin schlecht im Schätzen, aber wohl sicher 150 Meter, hat einer einen Dummy als Mark geworfen, mit dem entsprechenden verbalen Signal. Läck, die liebte es dann loszudonnern, das Dummy zu holen und zu bringen. Ein Bekannter mit Afghanen lässt seine übrigens ein Stofftier hinterherhetzen, das an einer Schnur hinter einem Töffli hergezogen wird, damit sie sich auslassen können. Regelmässig ein solches Bedürfnis zu stillen, nützt dann auch, dass man in Akutsituationen mit secondbest Umlenkungen trotzdem erfolgreich ist.

Treffe ich mich mit anderen Hunden so passiert keine Jagd, dann latschen wir einfach und das finden meine Hunde dann auch nicht wirklich toll. Sie mögen solche Spaziergänge nicht unbedingt und sind auch an anderen Hunden nicht sonderlich interessiert. Es gibt einige Hunde die wir öfters sehen und die wissen, dass ich das Sagen habe und die Gruppe dirigiere, wo ich dann schon mal Guddis auswerfe. Das ist dann aber null Problem wegen Kabbeleien. Aber eben, das mach ich nur, wenn ich mir sicher bin beim anderen Hund.



@Pumba: Ja genau, dass warst du. Danke fürs melden! Ich fand die Homepage nämlich damals mega spannend und hab sie mir auch abgespeichert um im Auge zu behalten, ob sie mal in der Nähe ist mit einem Seminar. Nur ging der PC futsch und die Favoritenliste damit. :(

 
Da wir nun bald wieder nach Frankreich gehen, kann ich den Notpfiff wieder gut trainieren. es nimmt mich wunder wie gut es geht...

Ich habe nun auch die neue 15m gummierte Schleppleine bekommen, so kann ich mit einem grösseren Radius üben für das Abbruchwort bei Pyri. :D Wild zum Üben hat es hier bei uns reichlich...

In der Hundeschule hat es am Montag super geklappt. Der Trainer hat ein echtes Hasenfell mit Duftstoff unter einer Holzkiste versteckt. Wir mussten entlang laufen (Hund an der leine gesichert) und wenn der Hund ragiert das Abbruchwort sagen und eben einen Ersatz bieten. ich habe mit Pyri diesmal mich als Spiel genommen, was sie auch mal lustig findet :D . Ich wechsle auch immer ab... Mal sehr gutes Leckerli, Reizangelähnliches Spielzeug usw. usw.... Wir gingen an lockerer 2m Leine dort entlang, Pyri schön neben mir und schwups war das Hasi in der Nase und sie nahm einen Satz vor mir durch und wollte grad hinrennen. Sofort Wörtchen gerufen und sie kehrte wie eine Rakete. Die Leine war nicht am Anschlag... :thumbsup: und sofort gespielt und Würste usw usw. Es hat super geklappt aber das sie auf nur den Geruch so extrem reagiert hätte ich auch nicht gedacht.

Draussen funktioniert es auch sehr gut. An 5m. Schleppe oder Flexi rennt sie mir nicht mehr in die Leine, kehrt immer vorher um auch wenn sie schon im Spurt ist.... Sogar wenn sie ein Reh sieht. Am Schwierigsten ist es wenn die Rehe nicht nur hüpfen und laufen sonder voll auf der Flucht sind.. also mit Tempo, dann schaffe ich es nur 80-90% dass sie nicht in die Leine rennt.

Aber ob ich mich jemals (auch später) traue es ohne Leine zu ,,testen,, weiss ich nicht. Eine falsche Tonlage und es klappt nicht halb so gut... Und wenns auf Ernst geht weiss ich nicht ob ich es noch richtig sage... Ist auch beim Pfeiffen mit dem Mund so... sobald es drauf an kommt, kommt kein Ton mehr raus. :wall:

Aber für den Fall, dass das Abbruchwort nicht klappt hätte ich ja dann noch den Notpfiff... Aber das ist mal die Theorie ob es jemals geht?? Keine Ahnung...

Frage: Eure Ansicht... Wenn man 2 Hunde hat, ist es besser 2 verschiedene Abbruchwörter zu nehmen? Ich bin der Meinung man kann das selbe nehmen, weil wenn eine jagt macht es die andere sicher auch.. Und wenns mal nicht so wäre, dann ist das Wort ja Positiv aufgebaut worden und somit für den Hund der hier geblieben wäre keine Strafe....

Diuni hat eben kein Abbruchwort, sie kennt ( oder besser gesagt sind am Aufbauen) nur die Notpfeiffe. Ich frage mich ob es Sinn macht Diuni es auch noch beizubringen oder ich nur bei Pyri das Abbruchwort nehmen soll und bei Diuni normales Rufen und sonst grad den Notpfiff... ?(

 
@Inhii

ich habe für beide Hunde das gleiche Abbruchwort. Wenn ich nur einen Hund anspreche, dann sage ich den Namen vorher. z.B. Duffy NO, oder einfach nur NO, gilt dann für beide. Mache mit fast allen Kommandos so, sie wissen genau wer gemeint ist :D

Ausserdem in ner Schrecksekunde ist es noch schwierig, Diuni AUS, Pyri Lass das, oder so, da kommt einem eh nur ein Wort raus :escape:

 
Hatte gestern Abend eine tolle Uebungskatze, gleich zweimal, mein Hin und beim Rückweg.

Beim ersten Mal habe ich die Katze gesichtet, fast gleichzeitig Venia auch, sie war an der Schleppe. Schleppe auf Zug, sie starrt, ist voll angespannt.
Auf mein Signal zum Abruf "chere" zeigt sie keine Reaktion.

Meine Trainerin meint, ich müsse dann warten, bis sie irgendwann mal nur kurz, sich mir zuwendet, auch nur mit den Ohren und dann Belohnung etc.
Was ich da einfach sehe, ich lasse sie in dieser "eigenen Welt verharren, "erlaube" ihr quasi, sich ja in dieser Position schon selber zu belohnen, so kommt es mir auf jeden Fall vor.
Wenn ich es so mache, dauert es ewig lange, bis sie sich zuwendet und dann ist sie so hochgepushed auch nur vom Schauen, dass sie sich nicht auf mich einlassen kann.

Katze die Zweite; sass auch im Feld, am Mausen.
Diesmal habe ich die Katze zuerst gesehen und war vorbereitet, wollte mal testen.
Gut, Venia sieht sie, da die Katze ruhig ist steht sie vor mit Zug in der Schleppe, da hab ich es anders gemacht und Hey! eher etwas leiser leicht knurrend, sie wendet sich dann sofort um und ich kann sie mit dem Futter nehmen, sie spienzelt kurz zur Katze die losrennt, ist dann nochmals am starren, ich wieder Hey und sie nimmt meine Belohnung an.

EIgentlich müsste man ja das Abbruchsignal geben oder den Rückruf machen, ohne dem Hund vorher diese "Ermahnung" zu sagen.
Bei Venia funzt bis anhin genau das aber am Besten, in allen anderen SItuationen kann ich sie ohne Weiteres normal abrufen, aber wenn sie in solch hoher Erregung ist, komme ich nur noch mit vorheriger Ermahnung an sie ran.
Erstaunlicherweise pusht sie dann auch nie gleich hoch, sondern kann auch Belohnungen annehmen, was nicht mehr geht, wenn ich warte, bis sie von selber runterkommt.
Ich habe das Abbruchsignal, oder sagen wir Actionsignal ganz ganz gründlich aufgebaut; ich verstehe unter Abbruch ein Signal das heisst; sofort unterbrechen und das ist bei uns Nein oder Hey!!!
Actionsignal bedeutet Beutejagd...

 
@Idesiree

Ich bin ja kein Profi und kann nur das sagen was mein Trainer sagt und wie ichs mache und wie es bei Pyri fuktioniert.

Bei uns ist Abbruchwort (momentan weil alles noch gefestigt werden muss) automatisch gleich ,,Abbrechen und sofort kommen,,. Später wenn das super fuktioniert könnte man nach dem Abbruchwort ein Kommando anhängen wie Stopp (falls eine Strasse dazwischen wäre usw.). ich werde es aber nur immer so machen, dass sie so schnell wie möglich zu mir kommt. Das Stoppzeugs will ich gar nicht, ober mache es ohne das Abbruchwort vorher...

Wir haben gelernt, wenn der Hund was sieht und hinrennt... man das Wort ruft und der Hund am Ende der Schleppe ankommen sollte weil er nicht hört und dort auf Zug stehen bleibt und dabei das Reh angafft. So wartet man nicht einfach, weil es gibt Hunde die kappieren es einfach nicht, dass sie kommen müssen. So auch Pyri... mit der könnte man 10 Std. so warten oder bis der Reiz weg ist. :thumbdown:

Also wäre es günstig man hätte noch 1-2m der Schleppe übrig. Dann lässt man sich zurückfallen= läuft rückwärts weg so dass man den Hund immer sehen kann... Der Hund darf dabei keinen Schritt vorwärts kommen weil ab dem Wort gleich stillstand sein sollte und nicht noch nach vorne laufen. Dadurch, dass man die Leine durch die Finger rutschen lässt entsteht so ein feines zittern in der Leine welches der Hund dann auch spürt. Dieses zittern verstärkt sein Frust vorne weil ihn was stört. Falls die Leine dann fertig ist, läuft man ganz langsam nach hinten weg. Durch das ganz langsame Ziehen entsteht auch hier wieder das zittern... spätestens wenn du ihn so ganz langsam 1m zurückgezogen hast, wird er sicher sich zu dir drehen um zu sehen was da los ist. Genau dann volle Belohnung und Spiel oder was auch immer... Bei Pyri wirkt es Wunder... :D Dabei natürlich kein Wort mit dem Hund reden. Also nur 1x das Abbruchwort am Anfang und dann erst wieder die Belohnung und Lob.

Wenn man zu schnell an der Leine zieht, gleicht es einem normalen zurückziehen, dann wird dein Hund wohl einfach sich nachschleifen lassen und so mithüpfen und sogar mit Rücken in die Leine gehen... Also es muss wirklich alles ganz langsam sein. Versuche es mal nur bei dir selber. Halte die Leine und lasse die Leine am anderen Ende durch Daumen und Zeigefinger gleiten. Und auch du spürst das zittern in der anderen Hand...

So haben wir es gelernt und bei Pyri gehts so sehr gut.

Evtl. ein Versuch wert..

@bibu

Ich dachte wenn dann auch das selbe Wort, hätte es jetzt vom Bauchgefühl her auch so gemacht. Bei mir gibt es aber keine Namen voraus... Nur grad das nackte Wort. :D

Bei normalen Kommandos wie ,,nein,, oder sonst was, hänge ich immer den Namen an weil es ja nicht beide betrifft. Ausser mit Mund pfeiffen und dann ,,chömmed,, sagen. Müssen beide miteinander kehren und zu mir kommen. Ansonsten ist alles getrennt... Ausser der Notpfiff mit Hornpfeife ist auch für beide.

 
Super interessant hier, spannend, wie verschieden das Thema unerwünschtes Jagdverhalten angegangen wird! :thumbsup:

Frage an die, die mit Abbruchwort arbeiten: wie und wie lange habt ihr das aufgebaut, bis ihr es im Ernstfall einsetzt? Ich bin beim Jagen mit Abbruchsignalen nie durchgekommen, da nuss ich erst den Hund wieder "auf Sendung" haben.....

 
@Mezzo

ich bin noch dran, genau das ist der Knackpunkt, im Ernstfall ist Sie nicht mehr auf "Sendung" :escape:

Bei Bibu funktionierte es nach ca. 6 Monaten zuverlässig

 
@mezzo

Ich muss sagen, dass ich bei Pyri es nicht schon von ganz klein auf gemacht habe. Ich hatte bei ihr mit wichtigerem zu kämpfen als das Jagen... Leider..

Ich habe es auch nie so regelmässig und fleissig gemacht wie man es hätte machen sollen. Aber muss auch sagen, dass Pyri recht schnell lernt.

Aufgebaut habe ich es zuerst zu Hause. Eine Handvoll normale trockene Leckerli in die eine Hand und Hund dort raus langsam fressen lassen. Also Hundi erkämpft sich durch Lecken und nagen die Kugelchen. Dabei rückwärtslaufen falls der Hund sich setzten will, weil später draussen steht er ja auch wenn er das Wort hört. Also einfach langsam weglaufen und den Hund an der Faust lecken und nagen lassen und immer ein Leckerli nach dem anderen frei geben. Dann nach paar Stücklein das Wort sagen und sofort Faust so zumachen, dass er ja keins mehr bekommt. In der anderen Hand hat man schon eine gute Belohnung parat, Beispiel Würstchen oder sonst was was er nicht immer bekommt. Die Wurst bekommt er wenn er von der Hand ablässt. Bei ganz hartnäckigen geht eine Weile bis sie kapieren sie haben keinen Erfolg mehr bei der Leckerlihand und sitzen dann irgendwann ab und schauen doof, dann Loben und die Gute Belohnung sofort geben. (Bei Pyri ging es 3-4x und sie kapierte es). Später kann man es genauer machen indem man noch ein direkten Augenkontakt wünscht. Oder eine Hilfsperson nehmen der die doofen Leckerli gibt. Dann muss aber das Timing stimmen und die Person muss wirklich schnell sein damit wenn du das Wort sagst er auch ja kein Leckerli mehr freigibt. So kann man auch auf Distanz bisschen üben. (Ich konnte es leider nicht machen weil ich nicht so tolle Helfer hatte ;) ). Und daran denken die Hände auch immer mal zu tauschen, mal nur 3 doofe Leckerli geben, 1x dafür 6 Stk. Weil der Hund ist nicht doof und zählt mit.. :D Und darauf achten, dass man keine zu grossen Körpersignale gibt weil die hat er später auch nicht. Also bei kleinen Hunden nicht nach dem Wort noch aufrichten sondern halt in der Haltung leicht gedurckt vom füttern halten. Sonst meint der..ahhh jedes mal wenn der Körper hochgeht bekomme ich von der anderen Hand auch noch was... ;)

Dann mal draussen üben wenn er normal vorne läuft, oder an einem Grashalm schnuppert. Und so die stärke der Ablenkung nach und nach verstärken.

Ich muss sagen... Im Ernstfall habe ich es noch nicht eingesetzt (das heisst für mich wenn der Hund frei wäre und Wild sichtet) aber an der Schleppi oder Flexi gesichert kann ich sie gut abrufen so... Schwieriger wenn das Wild wirklich vor ihr panisch davon rennt. Stehende Reh oder laufende gehen schon gut... Aber eben immer mit Sicherung.

Zu Hause geübt habe ich es ca. 3-4x Woche eine Mahlzeit so verfüttert. Mehr nicht.. :blush: das dann ca. 2 Wochen lang und dann habe ich es schon draussen versucht mit geringer oder fast keiner Ablenkung und so gesteigert. Ich habe aber bewusst nur ganz langsam gesteigert weil ich ja keine Misserfolge wollte oder sich das Wort abnützt. Ich benütze es draussen nun nur noch bei Wildsichtung oder wenn sie eine frische Spur hat. Nicht bei normalem Abrufen...

So aufgebaut sollte es anscheinend wenn sie mal das Reh = Essen sieht (=doofe Leckerli) sich beim Wort daran erinnern, dass es bei uns was besseres gibt = super Leckerli... Das kann draussen dann nach dem Aufbau auch ersetzt werden durch Spiele usw. Ich habe eine Reizangelähnliches Spielzeug oder auch mal einen Poulethals zum geben. Oder mind. eine ganze Handvoll Leckerli/Würstchen wenn ich nichts besseres habe...

So habe ich es zumindest mit Pyri gemacht aber gibt sicher x andere Varianten wie man es machen kann...

uiui langer Text aber es ist schwer sonst zu erklären... ;)

 
[QUOTE='mezzo]Frage an die, die mit Abbruchwort arbeiten: wie und wie lange habt ihr das aufgebaut, bis ihr es im Ernstfall einsetzt? Ich bin beim Jagen mit Abbruchsignalen nie durchgekommen, da nuss ich erst den Hund wieder "auf Sendung" haben.....
[/QUOTE]Das Abbruchsignal habe ich wie inhii über die Hand aufgebaut und es danach in allen möglichen Situationen und mit unterschiedlichen Gegenständen gefestigt.
Und so kann ich mich heute bei ganz vielen Gelegenheiten darauf verlassen, dass es funktioniert. Selbst wenn Jason schon dem Wild oder Katze nach ist.

Wobei ich aber im Normfall darauf achte, dass ich das Abbruchsignal gebe, bevor er losrennt - je nach Situation ist dies ein "Vergiss es", wenn er nur schon daran denkt oder dann das "Hey" oder "No", wenn er schon fast am Starten ist. Muss ich dies während eines Spazi aber mehrmals machen, dann kommt er einfach an die Leine.

Das Vergiss es habe ich übrigens anders aufgebaut als das Abbruchkommando: Dieses Wort habe ich wie den Clicker positiv konditioniert. D.h. Wort gesagt und Belohnung gegeben, bis Jason sich schon fast automatisch auf dieses Wort zu mir umgedreht hat. Erst dann habe ich dieses in den Alltag integriert. Dieses Wort kann man dank den "SS" relativ scharf und langgezogen sagen und so kommt auch häufig noch im Hirni an, wenn andere Wörter versagen.

Und dann gibt es noch ein negativ konditioniertes Abbruchkommando, welches aber so gut wie nie zur Anwendung kommt.

Jason hat daneben aber auch gelernt, mir anzuzeigen, wann er Wild gesichtet oder in der Nase hat. Dann bekommt er natürlich auch eine Belohnung - wobei dies inzwischen auch ein ganz gewöhnliches Leckerchen sein kann.

Ich muss dazu aber auch sagen, dass Jason im Gegensatz zu deinen ein reiner Sichtjäger ist und auch nicht meilenweit laufen würde, um das Wild doch noch zu finden.

Wo der Abbruch oder das Anzeigen jedoch nicht 100% funktionieren: Wenn er einen Hund findet, der mit ihm losrennt (auch wenn er auf den Abbruch schon gestoppt hat, lässt er sich dann doch oft noch mitreissen) - in solchen Momenten brauche ich dann den Rückruf. Aber dafür gehe ich nächste Woche ja noch zu M. Grewe und hoffe, dafür auch noch ein wenig Input und vorallem Trainingsmöglichkeiten zu bekommen.

Moni

 
Ich denke aber, dass es für einen Hund weder konsequent noch klar kommuniziert ist, wenn man ihn von einer Sichtung abruft, belohnt und ihn dann wiederum auf die selber Spur lässt, ob er da jetzt schnüffelt oder visuell jagt ist für den Hund egal, er darf wieder da ran, wovon er vorher abgerufen wurde und das ist für den Hund extrem missverständlich. ein .
Das sehe ich wie Disthen.
In deinem Beitrag habe ich das Schnüffeln ursprünglich anders verstanden und nicht, dass er noch einmal an der gleichen Stelle schnüffeln darf.

Ich selbst würde meinen Hund entweder über die Belohung (wenn er abrufbar war) von dieser Stelle wegbringen und ihn dann an anderer Stelle runterfahren, indem ich ihn z.B. ein paar weggeworfene Leckerchen suchen (erschnüffeln) liesse. Oder dann würde ich ganz bewusst noch einmal zur gleichen Stelle gehen und dann mit dem Abbruchkommando arbeiten.

Wenn er aber gleich wieder auf Wildsuche gehen darf (ob an gleicher oder anderer Stelle), dann baust du sein Interesse und damit auch seine Hormone gleich wieder auf (und deine Umlenkung auf ein von dir initiiertes Spiel wird von ihm im besten Fall nur als weitere, wenn vielleicht auch tolle Jagdsequenz gesehen.)

Etwas anderes wäre es für mich, wenn dein Hund dir anzeigt, dass er einen interessanten Duft gefunden hat und du ihn als Belohnung daran schnüffeln lässt - dies setzt jedoch voraus, dass er dabei ansprech- und abrufbar bleibt und problemlos mit dir weitergeht, wenn du es verlangst und dass er auch akzeptiert, wenn er mal eine andere Belohnung bekommt.

Moni

 
[QUOTE='mezzo]Super interessant hier, spannend, wie verschieden das Thema unerwünschtes Jagdverhalten angegangen wird! :thumbsup:

Frage an die, die mit Abbruchwort arbeiten: wie und wie lange habt ihr das aufgebaut, bis ihr es im Ernstfall einsetzt? Ich bin beim Jagen mit Abbruchsignalen nie durchgekommen, da nuss ich erst den Hund wieder "auf Sendung" haben.....
[/QUOTE]ja wirklich sehr interessant!

mein abbruchsignal ist positiv aufgebaut mit dem geschirrgriff. das übe ich heute noch immer und immer wieder ohne ernstfall. und manchmal natürlich auch im ernstfall (gerade beim buddeln ein wundermittel für uns!).

und nochmal zu meinem fall: wenn ich meinen hund abrufe und dann mit ihm bspw. einen anderen weg gehe, kommt er selbstverständlich mit mir mit. wenn ich meinen hund vom wild abrufe und umkehre oder "rennend" über die wildspur gehe, kommt er ohne probleme mit mir mit.

was macht ihr denn genau, wenn ihr den hund abgerufen habt?

ich möchte aber irgendwann entspannt über die wildspur laufen. der hund soll daran schnüffeln können und wir gehen entspannt weiter. das ist mein endziel. daher werde ich ihn nicht vom schnüffeln an der wildspur fernhalten.

euer hund sichtet wild - ihr ruft ihn ab - was folgt darauf?

zum glück kenne ich etliche jagd- und wildhunde die mit der methode von "jagdsequenzen auseinandernehmen und einzelne stücke daraus positiv verstärken, damit sie "grösser und länger" werden, so dass die sequenzen kontrollierbar werden" ihre hunde heute frei, entspannt und kontrollierbar im wald haben können ;)

 
'smeagol]mein abbruchsignal ist positiv aufgebaut mit dem geschirrgriff. das übe ich heute noch immer und immer wieder ohne ernstfall. und manchmal natürlich auch im ernstfall (gerade beim buddeln ein wundermittel für uns!). [/QUOTE]In meinen Augen ist der konditionierte Geschirrgriff aber kein Abbruchsignal schrieb:
euer hund sichtet wild - ihr ruft ihn ab - was folgt darauf?
Verschiedenes - siehe Beitrag oben. Und durch all diese Massnahmen ist das Interesse am Wild generell zurückgegangen.

[QUOTE='smeagol]zum glück kenne ich etliche jagd- und wildhunde die mit der methode von "jagdsequenzen auseinandernehmen und einzelne stücke daraus positiv verstärken, damit sie "grösser und länger" werden, so dass die sequenzen kontrollierbar werden" ihre hunde heute frei, entspannt und kontrollierbar im wald haben können
[/QUOTE]Das glaube ich dir. Aber es kann gut sein, dass das, was bei anderen funktioniert, bei euch Beiden nicht der richtige Ansatz ist
Moni

 
In meinen Augen ist der konditionierte Geschirrgriff aber kein Abbruchsignal, sondern hilft zum Bsp. einem Hund mit Problemem bei Leinenbegegnungen, dass er nicht noch zusätzlichen Stress bekommt oder noch mehr Aggression aufbaut, wenn der Besitzer ins Geschirr greift.

Wenn es gut aufgebaut ist, kann es ihn auch als erlerntes Entspannungsgefühl herunterfahren - was dadurch natürlich auch bei einer Wildsichtung funktionieren kann. Voraussetzung dazu ist aber, dass der Hund auch so nahe ist, dass der Besitzer ihn am Geschirr fassen kann. Auf Distanz hat er dazu keine Chance.
der geschirrgriff wird mit einem ankündigungssignal aufgebaut und ist somit auch sehr gut auf distanz anwendbar. und für mich ein klassisches abbruchsignal. abbruchsignal meint doch: der hund soll aufhören mit dem was er macht.

 
[QUOTE='smeagol]euer hund sichtet wild - ihr ruft ihn ab - was folgt darauf?
[/QUOTE]

Ich rufe den Hund nicht ab. Ich geb ihm zu verstehen, dass ich, als derjenige der die Entscheidungen für unseren Verbund trifft, an dieser Beute nicht interessiert bin. Dass unser Fokus auf etwas anderes ausgerichtet ist. Das ist nicht Erziehung oder Dressur (positives Bestärken ist nämlich nicht anderes) sondern Führung! Auf den Spaziergängen schalte ich dann jeweils in den Jagdmodus um, leite die Jagd ein, definiere eine Beute und schicke meine Hunde, als meine Helfer, los. Wenn dann Wild gesichtet wird, oder eine Spur da ist braucht es kein Abbruchsignal oder Geschirrgriff (was ja auch schwierig ist, wenn der Hund ein paar Meter weg steht oder ungesichert ist), sondern eine Unwillensbekundung meinerseits.

Wenn ein wildes Hunderudel jagt oder auch Wölfe, dann passiert dies meist im Verbund. Wo käme man da hin, wenn jeder einfach drauf los spurtet und so seine Energien sinnlos über den Tag verpufft? Nirgends. Wichtig ist, wirklich das Rudel in den Jagdmodus zu bringen und nicht in eine Unterordnung oder Spielmodus, dann funktioniert es eben im Ernstfall nicht zuverlässig. Wenn der Besitzer immer nur abbricht und dann "Spielchen" machen will, dann ist der Hund irgendwann frustriert, zweifelt an seinen Führungsfähigkeiten und denkt, du Depp bringst auch nichts auf die Reihe, ich zeige dir mal wie man erfolgreich jagt - und das ganze schöne Training ist für die Katz. Wenn mein Labi beim Schlendern einen toten Maulwurf findet, dann ist die Chance gross, dass er einmal selbstständig barft. Ist er aber im Jagdmodus und findet einen, so bringt er diesen zuverlässig samt meiner definierten Beute zu mir. Meine Hunde arbeiten dann mit mir zusammen und sind nicht einfach am gehorchen.

 
Was ist der Geschirrgriff? Sagt mir gar nichts... ?(

Bei mir folgte zu Beginn nach dem Abbruchwort gutes Essen :D draussen wechsle ich ab, Essen, Spiel, Beutespiel, Leckerli auf Boden schmeissen, mit mir spielen... Danach fahre ich sie runter und sie kommt in eine kurze Unterordnung wie ,,Sitz,, usw. Dann geht es normal weiter...

Das was Disthen macht habe ich als ich hier im Forum neu war wohl nicht ganz kappiert und auch Heute bin ich nicht sicher ob ich es richtig verstehe... :lalala: bin wohl zu doof... Neee, meine so wie ich es jetzt lese, bist du im Jagdmodus sobald du die Wohnung verlässt weil sie ja in dem Modus sein müssen damit sie das ,,echte,, Wild sein lassen, oder?... hmmm, werde es wohl nie verstehen. Eigentlich schade weil wäre noch interessant zu wissen ob das für alle umsetzbar wäre...

 
@inhii: Nein, ich bin nicht im Jagdmodus sobald ich aus dem Haus bin, sondern plötzlich während des Spaziergangs. Der Hund ist ja auch nicht dauernd im vollen Jagdmodus, sondern erst dann, wenn ein Reiz kommt. Den Reiz den setz ich mir halt dann quasi und damit meinen Hunden und dann jagen wir und anschliessend ist die Jagd beendet und wir gehen wir anderen hündischen Interessen draussen nach.

Zum Geschirrgriff: Das ist eine "Erfindung" von Ute Blaschke und zwar geht es darum, dem Hund mittels einem antrainierten Kommando vorzuwarnen, dass man ihn gleich am Geschirr oder Halsband festhält und er die positiv verknüpft hat und nicht als Einengung empfindet. So bald der Hund erregt ist und hoch in einem Trieb, dann kann er diese Einschränkung unangenehm empfinden, erschrecken oder gar nach hinten schnappen und dies soll das verhindern. Allerdings ist das Problem, dass wenn ein Hund wirklich extrem hochgefahren ist, er nicht mehr ansprechbar ist, er auch das Kommando nicht unbedingt wahrnimmt.

 
@Disthen...

:D also ich will es nun einfach kappieren, dass kann ja nicht so schwer sein in den Kopf zu kriegen. :rolleyes:

also wenn deine Hundis was sehen oder wegen einer Spur abwollen... dann sagst du aber schon ein Wort oder ein Geräusch?

und wenn sie kommen dann jagst du mit ihnen ,,irgendwas,, was du jagen willst?

und wenn das Reh weg ist, dann läufst du normal weiter weil ,,deine,, Jagd halt per Zufall fertig ist?

Und wie hast du das dann aufgebaut?

Und wie ist deine Jagd feritg, mit einem Lecker oder einem ergatterten Spielzeug oder sagst du einfach ... ,,so fertig, laufen wir weiter,,?? Nehme an die Hunde haben am Schluss schon eine Belohnung? also wäre es ja auch nur eine Art Abruf mit spannendem Jagen bei dir....

Ich versuche nur rauszudüfteln wo der Unterschied ist zum ,,normalen,, Abbruchwort, was ja auch positiv Aufgebaut wurde. Und die Erklärung ,,ich Führe halt,, gilt nicht weil das keine Erklärung ist :D Ausser kannst uns erklären wie dein Führen zu erlernen ist.. ;)

Vielleicht hast du ja die Nerven es mir oder auch anderen hier mal/nochmals zu erklären.. ;)