@inhii: Klar, hab ich den Nerv.
Ist ja auch nicht so, dass ich es kompliziert machen will, aber wie schon mal geschrieben, andere machen ganze Wochenendkurse darüber oder schreiben ganze Bücher, deshalb ist es halt relativ schwierig in so einem Forum.
Ja, ich mache ein Geräusch, wenn sie mich nicht eh im Blick haben, dann agiere ich einfach.
Am Anfang, also im Aufbau, ist es so, dass man bei einem auslösenden Reiz für den Hund eine alternative Jagd durchführt - eine Jagd kein Spiel, dort liegt ein Knackpunkt wo die Fehler passieren. Wie so ein Spiel genau aussieht, dass es für den Hund interessant ist, hängt vom Hund, seinen trieblichen Anlagen, Rasse, Charakter, Interessen und den Möglichkeiten der Situation und des Besitzers ab. Deshalb gibt es keine allgemein erfolgreichen Spiele, die ich hier jetzt einfach runter leiern kann. Teils ist es auch ein ausprobieren des Besitzers mit der Zeit.
Wenn meine Hunde jetzt einen Reiz aufnehmen, dann bedeutet das nicht, das nun unbedingt gleich eine alternative Jagd von mir angezettelt wird. Sonst würde ja meine Hunde dauernd auf Jagdmodus gehen, ob jedem Schmetterling, nur damit sie dauerbespasst werden. Da kommt dann einfach meine Unmutsbekundung. Da reicht mittlerweile auch mal ein kurzes ernstes "Hey" und dann erwarte ich, dass sie es sein lassen. Dass es funktioniert, zeigte ja meine Hasengeschichte kürzlich als der kleine Mümmelmann uns begleitete.
Und doch es ist Führung. Das ist nicht Training, sonst würde dies nicht funktionieren. Mit all diesen Abbruchsignal und antrainierten Kommandos, positiver Bestärkung, kommt man im akuten Ernstfall bei einem Vollblutjäger nicht hin. Beispiel: Das ganze Clickertraining kommt ja von den Delfinen. Ist auch etwas cooles, die positive Bestärkung. Ich habe zum Beispiel bei meinen so antrainiert, dass wenn ein Velo kommt sie sich hinsetzen und dann kriegen sie ein Leckerli. Für solche Geschichten tip top. Seh ich ein Velo nicht, setzen sich meine Hunde hin und schauen mich an, kriegen wir jetzt eines Ziel erreicht. Nur sind sie dann nicht in einem erregten Zustand, trieblich hochgefahren. Stell dir mal vor, eine Gruppe Delfine, die sich Clickertraining gewohnt sind, wären gerade in Freiheit im Jagdmodus. Hast du das Gefühl, die würden sich dann über das trainierte kontrollieren lassen und davon abhalten?
Das Ende der Jagd ist dann, wenn ich aus dem Jagdmodus gehe. Teils hat es Beute am Schluss, sprich etwas zu fressen, teils nicht. Auch dies muss wieder individuell auf den jeweiligen Hund abgestimmt werden. Für meinen Pudel oder auch für ein Windei ist die Aktion an sich oder beim Windi das Hetzen schon Belohnung. Beim Labi sollte meist was futtermässiges dabei sein. Spielzeug ist bei mir nie eine Belohnung, denn das ist ja meist die Beute.
Hoffe, ich konnte wieder etwas Licht ins Dunkel bringen, sonst frag einfach weiter.