Erfolgreiches Antijagd Training?

@disthen

Ach so... glaub nun dämmert es langsam :D

dann können wir ,,normale,, Hundehalter es gar nie erlernen. Bei dir ist es einfach eine ganze Lebensphilosophie. Ich meine, klar gebe ich auch meinen nur Körpersignale und merke auch in gewissen Situationen wie wenig und wie gut es funktioniert aber ich arbeite genau so mit Handzeichen oder Stimme. Wenn ein Hund vor dir läuft, dann muss ja auch mal ein Ton raus ;) aber grad das mit den ,,Sitz,, stimmt schon....

Dann müsste man auch den ganzen Tag auf die Art mit dem Hund so umgehen damit man den Teil draussen bezogen aufs Jagen machen kann... Was aber eine sehr sehr grosse Umstellung wohl ist wenn man sich das reden mit Hund und Zeichen sowie Befehle geben gewohnt ist.

Finde es ja toll wenns funktioniert aber für viele Hundehalten glaub nicht ausführbar. Man müsste sich so damit beschäftigen wie die Körpersprache geht, wie es der Mensch machen muss damit es die Hunde kappieren... usw. usw. Klar, gewisse Sachen sind normaler Menschenverstand. Ich könnte meine (grad bei Diuni denke ich würde es gut funktionieren weil sie extrem sensibel ist) auch so händeln aber irgendwie... weiss nicht ob ich es 100% durchführen könnte oder auch wollte... hmmmm... ist doch eine grosse Änderung

Hast du deine von klein auf so ,,erzogen,,? Also kennen die das nur so oder kennen die auch ein ,,Sitz,, usw. mit Worten oder Zeichen...?

 
Lese das Ganze ebenfalls interessiert mit ;) . Ich für meinen Teil denke allerdings, dass der Erfolg eines Antijagdtraining auch von der jeweiligen Rasse abhängt und ein Husky ist in der Hinsicht bspw. deutlich "hartnäckiger" als ein Labbi, zumindest die Exemplare, die ich kenne :) . Sicherlich kann man das auch bei einem Nordischen hinbekommen, wenn man sämtliche alle Aktivitäten darauf ausrichtet, nur wenn ich einen zuverlässigen Überall Freiläufer wöllte, dann hätte ich wohl eine andere Rasse, zumal sie rein über Freilauf eh nicht auszulasten sind ;) .

Wir haben viel SL Training gemacht, inklusive Abbruchsignal und das funhzt in einem bestimmten Radius, halte ich den Hund in dem Radius, dann ist das ok, ist es darüber hinaus und es kommt etwas, dann kann ich max. beten :p . Und dann finden meine Hunde Realobjekte auch deutlich besser als Ersatzangebote...

 
@hasch-key

da hast du auch wieder recht. Jeder Hund mag Jagdinstinkt in sich haben aber bei den einen ist es wie tiefer drin.

übrigens mein Trainer hat 2 Husky's und er kann sie von Wild abrufen :D der eine ohne Leine und der andere mit Schleppi dran. Aber beide schon älter (glaub 10 und 11J). Er hat aber auch erst angefangen zu üben als sie erwachsen waren.

Ich weiss nicht ob ich meine mal soweit hinkriege, dass sie nicht mehr jagt... ich hoffe und wünschte es aber wenn nicht? Dann ist es nicht der Weltuntergang für mich, die Hundis werden bei mir auch anders körperlich ausgelastet. und wie auch schon oft geschrieben haben meine im Freilauf weniger Freiheiten als an der Flexi oder Schleppi. Also wäre es ja für den Hund schöner an der Flexi und er kann sich in dem Radius bewegen wie er will... weil ich weiss nicht ob ich jemals einem früher jagenden Hund so viel vertrauen schenken kann, dass ich ganz unbeschwert und locker durch die Gegend schlendern kann und ihm viel Freiraum lassen kann. Ich hätte immer den jagenden Hund im Hinterkopf und so auch die Angst, dass er abhaut.

 
[QUOTE='inhii]@disthen

Ach so... glaub nun dämmert es langsam :D

dann können wir ,,normale,, Hundehalter es gar nie erlernen. Bei dir ist es einfach eine ganze Lebensphilosophie. Ich meine, klar gebe ich auch meinen nur Körpersignale und merke auch in gewissen Situationen wie wenig und wie gut es funktioniert aber ich arbeite genau so mit Handzeichen oder Stimme. Wenn ein Hund vor dir läuft, dann muss ja auch mal ein Ton raus ;) aber grad das mit den ,,Sitz,, stimmt schon....

Dann müsste man auch den ganzen Tag auf die Art mit dem Hund so umgehen damit man den Teil draussen bezogen aufs Jagen machen kann... Was aber eine sehr sehr grosse Umstellung wohl ist wenn man sich das reden mit Hund und Zeichen sowie Befehle geben gewohnt ist.

Finde es ja toll wenns funktioniert aber für viele Hundehalten glaub nicht ausführbar. Man müsste sich so damit beschäftigen wie die Körpersprache geht, wie es der Mensch machen muss damit es die Hunde kappieren... usw. usw. Klar, gewisse Sachen sind normaler Menschenverstand. Ich könnte meine (grad bei Diuni denke ich würde es gut funktionieren weil sie extrem sensibel ist) auch so händeln aber irgendwie... weiss nicht ob ich es 100% durchführen könnte oder auch wollte... hmmmm... ist doch eine grosse Änderung

Hast du deine von klein auf so ,,erzogen,,? Also kennen die das nur so oder kennen die auch ein ,,Sitz,, usw. mit Worten oder Zeichen...?
[/QUOTE]Genau so ist es, es ist eine ander Art des Zusammenlebens! Im Prinzip kann das jeder Hundehalter. Leider geht es immer mehr verloren, da momentan der Trend in den Erziehungsmethode alle eher Richtung antrainieren gehen. Da immer mehr Leute den Hund als Sportpartner und Sozialpartner (obwohl dies meine Hunde durchaus auch sind) sehen, schlagen sie diese Richtungen ein und wenn sie dann eben mit dem hündischen Lebewesen (also den Trieben und Anlagen) zu stark konfrontiert werden, was beim Jagdtrieb genau der Fall ist, dann stehen sie an.
Klar kennen meine Hunde auch Kommandos und Handzeichen, nur viel weniger als die meisten anderen Hunde. Viele HH haben 3-4 Kommandos, die eigentlich alles das selbe bedeuten, bleib da wo du bist. Ist eigentlich für den Hund total irritierend. Kommt da ein "Warten", ein "Abbruchsignal", ein "Sitz oder Platz" auf Distanz", die Info "huch jetzt ist dann gleich die Schlepp zu Ende", bedeutet für den Hund im Endeffekt alles das selbe.

Manchmal ertappe ich mich auch, dass ich mit ihnen in ganzen Sätzen rede. :huh: Da würden mich alle Hundetrainer dafür an die Wand stellen, nur mein Körper hat schon lange ganz konkret und automatisch vermittelt was Sache ist. Ist halt mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangenbei mir. Übrigens hat meine Labimaus das Sitz als Welpi nicht mit Gutzi über die Nase ziehen gelernt, sondern ich habe sie über die Gewichtsverlagerung, also die Körpersprache dazu gebracht und das Kommando so erlernt und dann einfach belohnt. Ein Platz auf Distanz, musste ich gar nie aufbauen, das ging über die Körpersprache und Handzeichen für Platz automatisch. Also nehme ich eigentlich die Körpersprache um dann verbale Kommandos oder Sichtzeichen zu erlernen, wenn ich mir das so überlege. :)

 
[QUOTE='hasch-key]Lese das Ganze ebenfalls interessiert mit ;) . Ich für meinen Teil denke allerdings, dass der Erfolg eines Antijagdtraining auch von der jeweiligen Rasse abhängt und ein Husky ist in der Hinsicht bspw. deutlich "hartnäckiger" als ein Labbi, zumindest die Exemplare, die ich kenne :) . Sicherlich kann man das auch bei einem Nordischen hinbekommen, wenn man sämtliche alle Aktivitäten darauf ausrichtet, nur wenn ich einen zuverlässigen Überall Freiläufer wöllte, dann hätte ich wohl eine andere Rasse, zumal sie rein über Freilauf eh nicht auszulasten sind ;) .
[/QUOTE]Du hast recht. Es gibt Rassen wo es einfacher ist und Rassen wo es schwieriger ist. Es gibt aber auch Hundecharakter wo es einfacher ist und Charakter wo es schwieriger ist. Und genau, man muss sich dies vorher überlegen und sämtliche Aktivitäten darauf ausrichten. Hätte ich einen Hund der leicht "dressierbar" wäre, dann hätte ich vielleicht auch den anderen Weg über das Antrainieren gewählt. Nur bei meiner ging dies durch ihre Fehlprägungen und ihren Charakter überhaupt nicht.
 
@disthen

... :D juhuiii, habe es rausgekriegt. ;)

Ist natürlich toll, wenn du so die Lösung mit der Art des Zusammenlebens gefunden hast. Und das es so gut funktioniert.

hmmm, ich denke ich würde so extrem im alten Verhalten stecken bleiben, dass ich es nie ganz ablegen kann. Klar wenn Pyri mal rüpplig wird und auf dem Sofa doof tun will statt liegen, dann schaue ich sie auch nur an und sie hört auf und liegt ab... so quasi , ups jetzt ist nicht mehr gut... Aber ob ich gewillt wäre es vollkommen auf Körpersprache zu machen, weiss ich nicht. Glaube eher nicht... Ich quasle gerne mit den Hunden rum, was aber nicht heisst dass ich sie draussen zu Tode rede.. :D dort fallen eigentlich nicht viele Worte. Aber dabei sage ich schon mal was zu meinen Hundis. Grad bei Diuni... sie mag es wenn ich was sinnloses quasle.. ;)

Ich werde es vorläufig wie ein ,,normaler,, Hündeler handhaben. ich meine für mich sind ja schon die neuen Erkenntnisse von Abbruchsignal schon ein kleines Wunder.

Aber irgendwie stimmt es, früher hat man mehr auf Bauchgefühl gehört heute ist alles Theorie und es wird einem gesagt wie man es machen muss. Wenn ich denke die erste Hündin hatte nie nur einmal eine Hundeschule besucht. Ich habe alles mit 15 Jahren selber gemacht. Irgendwie... und es ging. Sie horchte aufs Wort..

Was mich noch Wunder nimmt. Wie ist dein Hund in Obhut anderer Menschen? Also solche die dann nur mit Kommandos arbeiten.. Würden diese ausgenützt und nicht ernst genommen werden oder würden sie es gar nicht verstehen was verlangt wird?

 
@ Disthen: Finde es total spannend was du schreibst und gehe auch mit Vielem mit dir einig. Was mich noch wunder nehmen würde, falls du noch antworten magst: wie genau sieht eine von dir iniziierte Jagd aus (also einfach mal ein Beispiel)? Also, wie/womit beginnt sie, was jagt ihr, wo ist die Beute, wie lange dauert die Jagd und was bekommen die Hunde am Schluss? Machst du verschiedne Arten von Jagden, also mal eine Hetzjagd, dann eine Spur verfolgen (öhm, was gibt es noch für Möglichkeiten?)
lg, Ces

 
@Ces: Also ich versuchs mal. Ich denke zwar, ihr stellt euch das was viel zu "spezielles" vor, deshalb versuche ich entscheidende Faktoren auch anzuführen.

Ich habe einen imaginären Reiz wahrgenommen und gebe ihn an die Hunde weiter. Ich gehe in den Jagdmodus (Ernsthaftigkeit, Anspannung, Konzentration), signalisiere meinen Hunden quasi jetzt gehts los. Schauen sie eh auf mich, reagieren sie schon durch meine Veränderung, ist ihre Aufmerksamkeit bereits wo anders, dann kommt ein kurzes aufgeregtes "Hey". Was kein Abbruchsignal ist (denn das wäre wieder antrainierter Gehorsam) sondern eher eine Aufmerksamkeitsaufforderung.

Dann fliegt z.B. das Dummy oder ich lenke sie in Richtung einer vorher präparierten Scheiterbeige. Das Dummy (oder Kong oder was auch immer) beanspruche ich als Beute für mich, dafür überlasse ich ihnen Futter. Meine Hunde müssen sich ja einen Grossteil des Futters selber erarbeiten/erjagen. Bei der Scheiterbeige schau ich mir das kurz interessiert an, wende mich dann aber ab und warte, schaue mir dann quasi Blüemli an. Für mich ist da die Jagd bereits vorbei, da nicht interessiert.

Der Ausstieg ist dadurch gegeben, dass sich meine Körperspannung, mein mentaler Zustand entspannt und ich entscheide, dass es jetzt weitergeht und die Truppe weiterführe.

Die Fehler passieren meist darin, dass die HH es nicht hinkriegen einen Unterschied zwischen Jagd und Spiel dem Hund zu vermitteln. Das ist total frustrierend für den Hund, weil er vermittelt bekommt, der will immer spielen, vor allem, wenn er gerade einen auslösenden Jagdreiz wahrgenommen hat. Der andere Punkt ist eben, dass die Hunde selten wirklich Führung erfahren, sondern einfach antrainierter Gehorsam erwartet wird.

Man muss sich eigentlich nur mal überlegen, wo überall ein antrainierter Gehorsam verlangt wird und wann es schwierig wird oder nicht funktioniert. Eigentlich immer dann, wenn Urinstinkte überhand nehmen (Jagdtrieb, Angst, Gefahr für Leben, Sexualtrieb etc.). Würde ein wildes Hunderudel oder Wolfsrudel antrainiert geleitet werden, dann würde es nie funktionieren. Sondern sie werden von den Leittieren geführt. Ist übrigens eigentlich bei den meisten tierischen Rudeln so.

 
@Inhii: Meine Hunde haben ja generell Respekt vor dem Menschen vermittelt bekommen und mögen Menschen, deshalb sind sie auch anderen gegenüber grundsätzlich offen. Dazu kommt, dass beide Hunde eher unsicher sind. Sind sie kurzzeitig in der Obhut von "Fremden", dann schliessen sie sich nur zu gerne an, weil sie ja nicht wissen wie es läuft. Allerdings ist dies kaum der Fall und momentan gebe ich sie nur einem anderen Ehepaar und das alle Schaltjahre mal. Die haben aber auch Hunde und da können sie sich auch an denen orientieren.

Mein Mann hat keine Ahnung von Hundeerziehung. Der sagt dann einfach, das ging nicht oder jenes war und ich sage ihm, was er machen soll und Töchterchen ist eh nicht alleine mit den Hunden unterwegs. Ausserdem hat Töchterchen eine natürliche Begabung in Körpersprache, da sie von klein auf mit Tieren aufgewachsen ist und auch bei den Pferden (v.a. dem Umgang mit den 3-4 Jährigen und Fohlen) extrem viel über die Körpersprache und den Einsatz des Körpers lernt. Wenn der Labi nicht aus dem Weg geht, wird er einfach zur Seite geschoben, wie wenn sie ein Pferd wegbugsieren will. :D

Ach ja, ein gutes Beispiel, das mir noch in den Sinn kommt von wegen Körpersprache war doch der neue Retriever von Pixel's Eltern. Wenn die in den Sitzstreik ging, ging ja gar nichts mehr, kein Rufen kein Locken (oder nur bis Guddi runter war), kein Ziehen, kein Davonlaufen nix. Mit dem Tipp vom Reinlatschen in den Hund klappte es ja dann. Nichts anderes als Körpersprache und Führung - nix mit antrainieren.

 
@disthen

Deine Schilderung der Jagd ist interessant aber es klingt echt nicht speziel. :D ;)

Für mich ist doch da zu wenig Action für die Hunde. Du schaust ja nur in die Beige voller Holz und aus ist. Und als Erfolg für die Hunde gibt es ,,normales,, Futter... Und sie wollen mit dir jagen? ;) Es klingt echt unglaublich.. sorry, aber ich kann es kaum nachvollziehen, dass es klappt. Wenn ein Reh vor den Hunden durchrennt, dann kommen sie lieber zu dir langweilige Leckerli zu essen als Rehfleisch? Ich kanns mir echt nicht vorstellen.

Denkst du nicht, dass du unbewusst ihnen beigebracht hast, dass das ,,Hey,, ein Abbruchtwort ist weil du versprichst ihnen ja auch was dafür. Bei dir kommt einfach die Jagd und nicht wie bei uns Spiel. Bei dir haben sie einfach später durch die Wiederholungen der Jagd verknüpft dass es einen Zusammenhang hat. Bei uns hatten sie einfach zuerst das Wort und dann den Zusammenhang. oder?

Und was machst du wenn das Reh in der Wiese steht? Dann musst du unendlich lange jagen... oder läufst du dann langsam in der Jagd weg, oder nimmst du sie dann während sie essen sie an die Leine. Weil sonst gehen sie ja grad wieder drauf los wenn sie ihre Beute von dir hatten....

Das mit dem Wegdrücken oder sonst den Körper einsetzen, dass macht doch fast jeder. Ich dränge grad Pyri recht viel ab wenn sie nicht hört oder mir keine Aufmerksamkeit gibt, dann laufe ich vorne in die Schulter und dränge sie ab... Denke, dass macht jeder mal mit seinem Hund... und ist normales Mass an Körperhilfe in der Erziehung. Ich denke auch, dass viele den Körper brauchen es aber irgendwie nicht merken oder es als zu normal ansehen.

Aber das mit der Jagd versuche ich mal beim Spazieren mit meinen Hundis. Also ohne Wild und so, nur mal zum Testen was sie so machen wenn ich auf einmal jage :D Die denken dann ich spinne... Hoffe jage dann auch richtig in Hundesicht..

 
[QUOTE='Disthen]@Ces: Also ich versuchs mal. Ich denke zwar, ihr stellt euch das was viel zu "spezielles" vor, deshalb versuche ich entscheidende Faktoren auch anzuführen.

Ich habe einen imaginären Reiz wahrgenommen und gebe ihn an die Hunde weiter. Ich gehe in den Jagdmodus (Ernsthaftigkeit, Anspannung, Konzentration), signalisiere meinen Hunden quasi jetzt gehts los. Schauen sie eh auf mich, reagieren sie schon durch meine Veränderung, ist ihre Aufmerksamkeit bereits wo anders, dann kommt ein kurzes aufgeregtes "Hey". Was kein Abbruchsignal ist (denn das wäre wieder antrainierter Gehorsam) sondern eher eine Aufmerksamkeitsaufforderung.

Dann fliegt z.B. das Dummy oder ich lenke sie in Richtung einer vorher präparierten Scheiterbeige. Das Dummy (oder Kong oder was auch immer) beanspruche ich als Beute für mich, dafür überlasse ich ihnen Futter. Meine Hunde müssen sich ja einen Grossteil des Futters selber erarbeiten/erjagen. Bei der Scheiterbeige schau ich mir das kurz interessiert an, wende mich dann aber ab und warte, schaue mir dann quasi Blüemli an. Für mich ist da die Jagd bereits vorbei, da nicht interessiert.

Der Ausstieg ist dadurch gegeben, dass sich meine Körperspannung, mein mentaler Zustand entspannt und ich entscheide, dass es jetzt weitergeht und die Truppe weiterführe.

Die Fehler passieren meist darin, dass die HH es nicht hinkriegen einen Unterschied zwischen Jagd und Spiel dem Hund zu vermitteln. Das ist total frustrierend für den Hund, weil er vermittelt bekommt, der will immer spielen, vor allem, wenn er gerade einen auslösenden Jagdreiz wahrgenommen hat. Der andere Punkt ist eben, dass die Hunde selten wirklich Führung erfahren, sondern einfach antrainierter Gehorsam erwartet wird.

Man muss sich eigentlich nur mal überlegen, wo überall ein antrainierter Gehorsam verlangt wird und wann es schwierig wird oder nicht funktioniert. Eigentlich immer dann, wenn Urinstinkte überhand nehmen (Jagdtrieb, Angst, Gefahr für Leben, Sexualtrieb etc.). Würde ein wildes Hunderudel oder Wolfsrudel antrainiert geleitet werden, dann würde es nie funktionieren. Sondern sie werden von den Leittieren geführt. Ist übrigens eigentlich bei den meisten tierischen Rudeln so.
[/QUOTE]
Vielen Dank Disthen für deine Antwort. Die Jagden ansich machen wir demfall ziemlich ähnlich. Den Unterschied zwischen spielen und jagen muss ich allerdings noch gründlicher herausarbeiten. :S

 
@Disthen: Heisst das für dich denn auch, dass dann jeder Spaziergang nur zum Jagen gedacht ist- so wie es z.B. auch die Philosophie von ND ist?

Falls ja, wäre mir die persönlich zu wenig. Denn es gibt noch so viele andere tolle Dinge, die man auf einem gemeinsamen Spaziergang machen kann.

Aber dafür verlange ich von meinem Hund, dass er weiss, wie er sich unterwegs zu benehmen hat (egal ob uns Spaziergänger, Joger, Velofahrer, andere Hunde oder Wildtiere begegnen) und dass er jederzeit ansprech- und/oder abrufbar ist.

Ausserdem möchte ich, dass mein Hund das Abbruchkommando als solches akzeptiert, ohne danach eine spezielle Belohnung zu erwarten, als die, dass er z.B. trotz unzähliger Verleitungen weiter frei laufen darf. Der aber selbstverstänlich nichts dagegen hat, hin und wieder eine Belohnung dafür zu bekommen :)

Ich möchte aber auch einen Hund, der sich darüber freut, wenn wir auf dem Spaziergang was gemeinsam machen. Egal ob es eine spannende Jagd nach ddem Dummy ist, ein ausgelassenes Spiel oder er unterwegs mit mir ein paar Tricks und UO-Übungen machen darf.

Aber ich gebe dir recht, dass viele HH leider verlernt haben, auf ihren Bauch zu hören und sich selbst einzubringen. Und dann bleibt ihnen am Ende nur noch das Locken mit der Belohnung. Was ich sehr schade finde, ihn einer Beziehung von zwei Lebewesen, die sich auf einander eingelassen haben und die beide die Voraussetzungen mitbringen, miteinander zu kommunizieren.

Moni

 
[QUOTE='Jasy]Aber dafür verlange ich von meinem Hund, dass er weiss, wie er sich unterwegs zu benehmen hat (egal ob uns Spaziergänger, Joger, Velofahrer, andere Hunde oder Wildtiere begegnen) und dass er jederzeit ansprech- und/oder abrufbar ist.

Ausserdem möchte ich, dass mein Hund das Abbruchkommando als solches akzeptiert, ohne danach eine spezielle Belohnung zu erwarten, als die, dass er z.B. trotz unzähliger Verleitungen weiter frei laufen darf.
[/QUOTE]Diese Aussage hätte von mir sein können, nämlich als ich noch keine Ahnung von richtigen Jägern hatte ;) Meine Borderhündin hat auch ordentlich Trieb und jagd auch Rehe, klar, da kann ich ohne Weiteres verlangen dass sie trotzdem abrufbar ist, dass sie ohne Belohnung/Beute weitergeht usw.

Du darfst dir gerne mal ansehen, wie sich ein RICHTIGER Jäger draussen verhält, ich bin sicher, auch du müsstest die Erwartungen etwas verschieben :D

Das heisst natürlich nicht, dass ich an mein Windei keine Erwartungen habe, nur muss ich viel viel mehr dabei sein und kann nicht einfach so daherlatschen und mal einen Meter vor`m Reh noch rasch ein PLATZ! von mir geben, also kann schon, aber jääää, wird eher nicht wirklich klappen :evil:

 
'Jasy]Ich möchte aber auch einen Hund schrieb:
Ausserdem möchte ich, dass mein Hund das Abbruchkommando als solches akzeptiert, ohne danach eine spezielle Belohnung zu erwarten, als die, dass er z.B. trotz unzähliger Verleitungen weiter frei laufen darf. Der aber selbstverstänlich nichts dagegen hat, hin und wieder eine Belohnung dafür zu bekommen
Habe das Gegenteil nirgends behauptet. Ich benutze einfach kein Abbruchkommando, sondern will etwas einfach nicht. Und das akzeptieren meine Hunde auch ohne dass ich gezwungen bin den Clown zu machen oder sie mit Futter zu belohnen. Da hast du was reininterpretiert.

'Jasy]Aber dafür verlange ich von meinem Hund schrieb:
Falls ja, wäre mir die persönlich zu wenig. Denn es gibt noch so viele andere tolle Dinge, die man auf einem gemeinsamen Spaziergang machen kann.
[QUOTE='Jasy]@Disthen: Heisst das für dich denn auch, dass dann jeder Spaziergang nur zum Jagen gedacht ist- so wie es z.B. auch die Philosophie von ND ist?
[/QUOTE]Nein, ein Spaziergang ist nicht NUR zum Jagen da. Hunde haben durchaus auch andere Gründe weshalb sie sich ausserhalb des engeren Territoriums bewegen. Aber es ist AUCH zum Jagen da. Ich kann aber auch spielen unterwegs, oder einfach mal in einer Wiese abhängen oder das Territorium kontrollieren etc. etc.
Du hast irgendwie hier Aussagen untergeschoben, die ich so nie gemacht habe und bist auch immer wieder vom eigentlichen Thema dabei abgekommen, es geht um die Jagd und dabei nicht um einen gelangweilten unterforderten Hundi, der gerade nichts besseres zu tun findet, sondern um Vollblutjäger, die dies in ihren Anlagen ganz stark verankert mitbringen, weil sie dafür und ausschliesslich dafür gezüchtet wurden. ;)

 
'inhii]Aber das mit der Jagd versuche ich mal beim Spazieren mit meinen Hundis. Also ohne Wild und so schrieb:
Und was machst du wenn das Reh in der Wiese steht? Dann musst du unendlich lange jagen... oder läufst du dann langsam in der Jagd weg, oder nimmst du sie dann während sie essen sie an die Leine. Weil sonst gehen sie ja grad wieder drauf los wenn sie ihre Beute von dir hatten....
Früher wurden sie dann angeleint nach der Jagd, sofern es noch erforderlich war. Heute ist dies nicht nötig, da sie meine Unmutsbekundung oder mein Desinteresse an dieser Beute akzeptieren, egal ob unmittelbar eine Jagdsequenz folgt oder nicht. Aber nicht vergessen, wir sprechen hier von einem Zeitraum von drei Jahren wo wir dies erarbeitet haben.

'inhii]Denkst du nicht schrieb:
Für mich ist doch da zu wenig Action für die Hunde. Du schaust ja nur in die Beige voller Holz und aus ist. Und als Erfolg für die Hunde gibt es ,,normales,, Futter... Und sie wollen mit dir jagen? Es klingt echt unglaublich.. sorry, aber ich kann es kaum nachvollziehen, dass es klappt. Wenn ein Reh vor den Hunden durchrennt, dann kommen sie lieber zu dir langweilige Leckerli zu essen als Rehfleisch? Ich kanns mir echt nicht vorstellen.
So ein Scheiterhaufen wäre für ein Windei auch keine Jagd, für meinen Labi aber schon. Natürlich muss man es individuell den Bedürfnissen, Vorlieben und Interessen des jeweiligen Hundes anpassen.
Wieso der Hund mit mir Jagd. Weil ich erfolgreicher bin als er, weil ich der Chef bin und sage was gemacht wird, weil er mein Helfer ist. ;)

 
@inhii: mit nastassja funzt es so wie disthen sagte absolut. sie will lieber mit mir was tun als eine anstrengende rehjagd zu absolvieren, wo sie am schluss eh nicht wüsste was damit anfangen, denn sie will nicht erlegen, höchstens hetzen. sie kann ich rufen und wenn es ganz hart kommt, muss ich noch rennen und dann fliegt ein kong, that's it. ich muss sie nicht mal anleinen dafür.
bei dawn funzt es nicht. da könnte ich mit einer katze wedeln, gegen ein reh oder eine katze hab ich keinen stich. ABER ich bin immerhin so wichtig, dass sie nicht sinnbefreit "stundenlang" hinterherhetzt, sondern am waldrand umgekehrt spätestens. auch ihr geht es nur ums hetzen. am ehesten kann ich sie daher damit ködern, dass sie nach dem abbruchsignal die zwei andern hunde hetzt, statt dem wild und dies sicher auch, weil sie einen besonder leckerbissen schon vor auge hat. aber ich habe die hoffnung aufgegeben, dass ich sie jemals zuverlässig von wild "einfach so" abrufen kann. nastassja war ein jahr einzelhund und das macht es aus. ihre bindung zu mir ist nicht zu vergleichen mit der bindung der beiden andern. diese brauchen das hunderudel eher als mich, während nastassja gut auch ohne die zwei andern klar kommt, wenn dafür ich dabei bin. aber es ist auch klar: nastassja hat nun mal den geringeren trieb.
meine sind selbständige jäger und das ist ein grosser unterschied zu vielen andern rassen: die jagen alleine und wurden nicht zum jagen MIT dem menschen gezüchtet, sondern zum jagen FÜR den menschen.

 
[QUOTE='Idesiree]Diese Aussage hätte von mir sein können, nämlich als ich noch keine Ahnung von richtigen Jägern hatte

Meine Borderhündin hat auch ordentlich Trieb und jagd auch Rehe, klar, da kann ich ohne Weiteres verlangen dass sie trotzdem abrufbar ist, dass sie ohne Belohnung/Beute weitergeht usw.

Du darfst dir gerne mal ansehen, wie sich ein RICHTIGER Jäger draussen verhält, ich bin sicher, auch du müsstest die Erwartungen etwas verschieben
[/QUOTE]Das ist genau der Grund, weshalb ich nie einen solchen Hund haben werde. Obwohl mir viele von diesen Rassen super gefallen würden.
Moni

 
Ich glaube es kommt schon auch auf den Willen zu Jagen vom einzelnen Hund ab. Während heute Diuni nur noch halb so viel auf Reh reagiert, spinnt Pyri noch recht rum.. Teil bin ich mit Pyri beschäftigt und Diuni steht schon neben mir und will ein Leckerli... Früher wäre sie weg gewesen. Ich glaube mit den Jahren werden sie vernünftiger (naja, so alt ist ja Diuni auch nicht)... :D

Diuni ging auch noch nie weit weg.. sondern immer soweit bis Katze auf dem Baum oder in einem Garten ist. Das Reh ist ihr glaub zu schnell, klar startet sie wenn sie eines sieht aber bis sie nur dort ist wo das Reh ist, ist das schon im Wald und weg. Und Diuni kommt dann grad wieder.

Ich würde ja gerne wissen welche Rasse im Eurasier der Jäger ist... Ist ja kein Jagdhund drin... Aber tippe mal auf den Samojeden. Weil Chowchow haben sie gegessen und der Wolfspitz war doch ein Hofhund..

 
@inhii: ich kenne 3 eurasier und alle 3 haben absolut keinen jagdtrieb...grins...

 
@SH

Ich weiss, das gab es früher noch mehr als heute. Sie wollen nicht mehr der lahme Hund der hinterher kriecht. Er muss pfuff haben und somit nehmen sie es nicht mehr so genau mit Jagdtrieb.

Der Pfuff kommt wohl bei den Eurasier nur wenn sie Jagdtrieb haben ;) :D

Ich liebe meine Blutrünstigen Jäger trotzdem :love: und nun zusammenpacken und morgen ab in die Ferien.. :escape: :zora: