Erfolgreiches Antijagd Training?

[QUOTE='Jasy]Das ist genau der Grund, weshalb ich nie einen solchen Hund haben werde. Obwohl mir viele von diesen Rassen super gefallen würden.
Moni
[/QUOTE]Das ist ja auch völlig ok und jedem selber überlassen; dafür haben so manche Jäger ganz andere Baustellen nicht...; du wirst mir sicher zustimmen das der Hütehund auch nicht nur dumdidum ist, oder? :escape:
 
@iris: eigentlich haben unsere doch gar keine baustelle ausser dem jagen oder?? :escape: ich würde jedenfalls mit niemandem tauschen, auch dawn nicht, wenngleich ist zugebe, dass es natürlich einfacher wäre, hätte ich bei dawn genauso viel glück gehabt puncto jagen mit jendayi und nastassja. doch dawn lehrt mich auch viel puncto jagdverhalten und "hund lesen". bei nastassja und jendayi könnte ich auch mehr oder weniger blind durch die gegend watscheln und erst dawn lehrte mich richtig, die hunde zu lesen und jede regung zu deuten... das hilft auch in ganz andern situationen.

 
Nein, es ist tatsächlich so, dass ich den Jagdtrieb auch als immens lehrreich empfinde, ich habe mit Sunny in den ganzen 15 Jahren nie soooo viel gelernt und das ist sehr sehr viel wert!
Wobei ich ganz klar sagen muss; zwei mit sochem Trieb möchte ich nicht, das wär mir zu viel, drum wird bei mir- wenn später Zweithund der Border an alleralleroberster Stelle stehen!

Was mir zu dem ganzen Jagdthema einfach einfällt; es gibt jagende Hunde und dann gibt es Jagdhunde, ein für mich himmelweiter Unterschied!

 
Im Vergleich zu anderen "Schwierigkeiten" finde ich das Jagen gut handelbar...

Allerdings gibt es wirklich Unterschiede von Hund zu Hund.

Das merke ich bei meinen Beiden extrem.

Gestern war ich z.B untypischerweise am Abend kurz vor Dämmerung noch mal ne grosse Runde laufen.

Um diese Zeit sind meine besonders "jagig"- ich habe es aber darauf ankommen lassen, und sie von der Leine gelassen um mit Nacho ein wenig "Kong" zu spielen.

Gareth entdeckte einen Vogel auf dem abgeernteten Weizenfeld, und sprintete los um "nachzusehen"- es könnte ja doch was anderes sein :lalala:

Nacho rannte etwa 10 meter mit, bis der Kong mit lautem gejole von mir in die andere Richtung flog...

Er machte sofort kehrt und hetzte dem Kong hinterher. (Wurde natürlich gelobt!!!)

Leider funktioniert dieses Taktik nur bei Nacho- dafür aber recht zuverlässig.

Bei Gareth bin ich leider am Ende meines Lateins- zum Glück hält sich sein Trieb Tagsüber in Grenzen und jedes Scannen wird von mir SOFORT unterbunden, denn er geht schon auf den Verdacht hin es könnte etwas sein.

Ich muss ihn halt gut beobachten, er bekommt so nen irren leeren Blick und spannt sich an :ugly: - dann ist Alarmstufe rot!

Wie ich diesem (ausser Jagen) völlig trieblosen Hund ablenken soll ist mir bis heute ein Rätsel.

 
Meiner scannt nicht mal oder gibt mir auch nur ein winzig kleines Anzeichen, dass er innerhalb der nächsten Sekunden das Weite suchen wird. Voraus - oder nebenher traben, völlig relaxt, entspannt und auf mich konzentriert. Aus dem Nichts hinaus schneller werden und weg ist der. Von dem Moment an, wo er schneller wird, habe ich keine Chance mehr auch wenn der so nah ist, dass ich denn beinahe noch am Geschirr zu fassen krieg. Und das kann echt auch in völlig reizarmer Umgebung der Fall sein, wenn ich hochkonzentriert bin und Hundi schon gut ausgepowert ist.
Deshalb wird der wohl oder übel auch weiterhin hauptsächlich an der Schleppe laufen müssen. :(
Und alles üben an der Schleppe ist für die Katz. Sobald die Schleppe dran ist, ist der wie ausgewechselt, der weiss dann genau, dass eh nichts geht.
Aber wie auch immer, ich lese gespannt mit und finds extrem spannend über das Jagdverhalten von Euren Hunden zu lesen und wie Ihr das so handelt. :thumbsup:
Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt! :D

 
[QUOTE='Silvie]Wie ich diesem (ausser Jagen) völlig trieblosen Hund ablenken soll ist mir bis heute ein Rätsel.
[/QUOTE]naja.. sei ihm ein souveräner führer... stelle dich ihm auch mal in den weg (körperblock).. oder so.
:D habe ich auch schon bei ayla probiert und ich wurde von ihr "gefällt wie ein baum"... die lief doch einfach durch mich durch..und voll über den haufen. die blöde kuh...nein kuhbüffel.

obwohl.. ach ja..

sie ist ein wenig grösser als gareth.. da kann das mal passieren.

vielleicht würde das aber bei gareth helfen? *nurspass* :laughingmyassoff:

 
[QUOTE='Shila]Aber wie auch immer, ich lese gespannt mit und finds extrem spannend über das Jagdverhalten von Euren Hunden zu lesen und wie Ihr das so handelt. :thumbsup:

Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt! :D
[/QUOTE]eben.. ich habe die lösung von meinem problem..zumindest arbeite ich dran.ich esse tag und nacht, damit ich endlich gewichtsmässig ayla was "entgegen zu setzen" habe...

mache gar hanteltraining mit fanghakenkurs (anker) in kombi nat. mit motorradhandschuhen (leder).... schleppleine lässt grüssen...

:laughingmyassoff: :escape:

 
@shila: dawn hat in ganz neuen, weiten, gut übersichtlichen gebieten ähnliche anwandlungen zu beginn. das läuft dann so ab, das ich gründlich gucke und nichts sehe (natürlich hat es keinen wald in mind. 100 m entfernung). dawn ist schon ganz hibbelig, "jagig" und wäre da jetzt wirklich eine möglichkeit dass etwas wäre, würd ich sie nie und nimmer frei lassen. sie ist aber nur in einem für sie fremden gebiet so, niemals in einem bekannten. ich sehe also, es ist nix und lasse sie los. wie aus der kanone geschossen schiesst sie davon abwohl nix ist und sie auch nix sehen kann. jendayi kläffend hinterher weil sie dawn aufhalten will. dies wiederum treib dawn erst recht nach vorne. ich warte eine weile, dann abbruchsignal und dieses wird dann auch immer sofort befolgt. so, erste puste durch und gemerkt: da ist nix. jetzt kann sie völlig entspannt ganz normal laufen. sie muss jetzt nicht mehr scannen oder so. fängt sie plötzlich wieder damit an, muss ich sie sofort anleinen, denn dann hat es wohl wirklich irgendwo eine katze. vögel etc. interessieren sie nicht, nie. das ist ja das lustige: es ist eher nastassja, die aus übermut mal ein paar vögel hochscheucht oder "jagd" auf einen eimer in der wiese macht... dawn tut das nie. es ist wirklich sehr spannend, die hunde zu beobachten. aber ich bin froh um thur und töss wo ich genügend möglichkeiten habe, auch dawn wirklich freilauf zu ermöglichen.
werde ich dereinst auswandern, dann in ein flaches gebiet mit kaum wald... läpzisch würd sich anbieten... :D

 
@Shila: ich vermute deiner jagt einer Spur nach- dadurch ist er schwerer zu lesen...
Wir können ja leider beim Geruchsinn nicht mithalten.
Sichtjäger sind aus diesem Grund "berechenbarer"- sie Scannen eigentlich immer zuerst- auch wenn sie mal ne Spur riechen.

@Andi: das habe ich in der Tat mal versucht, als ich Gelegenheit hatte- NO CHANCE! Er ist zwar kein Koloss wie Ayla, dafür wendig wie ein Aal im Wasser- den erwischst du NIE, wenn er nicht will :rolleyes:

Es ist interessant- normalerweise ist er ja eher unsicher und hat angst vor seinem eigenen Schatten- ABER, wenn er in den Jagdmodus schaltet, ist es als ob er austickt (so richtig psycho mässig)- er ist nicht mehr ansprechbar, da nützt nix mehr...und glaub mir, ich habe wirklich alles versucht.

 
Guter Ansatz Andi! :thumbsup:
Dann werde ich ab sofort mit Lauftraining beginnen und zusätzlich Flugstunden nehmen, in der Hoffnung, dass ich ihm irgendwann um die Ohren rennen oder fliegen kann! :D
So à la der Igel und der Hase: Aetsch, ich bin schon da! :D

 
"Es ist interessant- normalerweise ist er ja eher unsicher und hat angst vor seinem eigenen Schatten- ABER, wenn er in den Jagdmodus schaltet, ist es als ob er austickt (so richtig psycho mässig)- er ist nicht mehr ansprechbar, da nützt nix mehr...und ich glaub mir, ich habe wirklich alles versucht."

Silvie, Du sprichst mir aus der Seele! ;)

 
@ Sighthound: spielt keine Rolle, ob in bekanntem oder unbekannten Gebiet, alles schon getestet. Und der kann echt vollkommen ruhig sein und im Bruchteil einer Sekunde durchstarten. Und mein Problem ist halt einfach, dass ihm das Hetzen im Ernstfall nicht genügen würde. Ich bin sicher, wenn er die Möglichkeit hätte, würde er auch töten. Und deshalb ist mir halt einfach auch das Risiko zu gross. Ich könnte wohl kaum damit leben, z.B. eine Katze auf dem Gewissen zu haben, nur weil ich leichtsinnig war. :(

 
[QUOTE='Silvie]Es ist interessant- normalerweise ist er ja eher unsicher und hat angst vor seinem eigenen Schatten- ABER, wenn er in den Jagdmodus schaltet, ist es als ob er austickt (so richtig psycho mässig)- er ist nicht mehr ansprechbar, da nützt nix mehr...und glaub mir, ich habe wirklich alles versucht.
[/QUOTE]silvie das ist auch so. sie sind da auf dem tripp wie ein junkie.nicht bei jedem hund gleich allerdings. aber auch ayla ist da nicht mehr zu kontrollieren (ansprechbar), ausser an der leine.

nix sehen, nix hören und nix mehr fühlen... nur noch im beutemodus. "tunnelblick".. und andere reize werden ausgeblendet.

während der jagd (oder in erwartung) werden wirklich glückshormone in massen ausgeströmt.

kein wunder dass sämtl. antijagttraining bei manchen hunden überhaupt nichts bewirkt.

 
@iris: ja ich weiss was du meinst. ne, keine sorge, wir werde zwar ziemlich sicher tatsächlich auswandern aber weder heute noch morgen. doch meinen lebensabend werde ich ganz sicher nicht in der CH verbringen, dafür liebe ich D viel zu sehr.

@shila: bei dawn sind es wirklich nur die unbekannten gebiete, zum glück. und dass sie nicht reissen würde weiss ich deshalb so sicher, weil ich trottel früher schon mal die eine oder andere katze übersehen habe. ist ewig nicht mehr vorgekommen, aber ich denke kaum, dass sich das geändert hat. ihr sonstiges verhalten mit tieren ist ebenfalls ein hinweis. als unser kaninchen im 1000 qm garten rumdüste ging sie zwar hinterher, wenn auch nicht so wie sie in "freier wildbahn" würde, aber sie stoppte sofort als das kaninchen stehenblieb. so als hätte sie was gebissen. sie hat auch nie den irren blick wie ich ihn zb. vom whippet meiner freundin kenne. sie ist schon ansprechbar.

 
Hm, und diese Gewissheit gibt Dir wohl auch eine Art Sicherheit, oder nicht?
Muss auch ehrlich sagen, dass ich selbst ziemlich angespannt bin, wenn der seltene Fall mal eintritt und ich meinen von der Leine lasse. Zuerst x Mal abwägen und hin und her überlegen, obs auch WIRKLICH zu verantworten ist, und wenn ich mich dann tatsächlich mal trau, ist mir alles andere als wohl bei der Sache.
Das übertrag ich dann wohl allzu sehr aufs Hundetier. Der wird meine Angespanntheit wohl deutlich spüren und ihn in seiner Ueberzeugung bestärken, dass da ganz bestimmt was sein muss, so wie Frauchen grad unter Strom steht! :ugly:
Werd wohl anstatt mit Lauftraining mit Entspannungsübungen beginnen und im Ernstfall sofort eine Yogasession einlegen, um mich selbst runter zu fahren! :D

 
[QUOTE='Idesiree]Das ist ja auch völlig ok und jedem selber überlassen; dafür haben so manche Jäger ganz andere Baustellen nicht...; du wirst mir sicher zustimmen das der Hütehund auch nicht nur dumdidum ist, oder? :escape:
[/QUOTE]Fullquote ;)
@andy: Geniale Idee - aber nachdem ich schon mal von einer Bearded Hündin gefällt wurde, möchte ich mir lieber nicht vorstellen, wieviel du zulegen musst, damit du "...ayla was "entgegen zu setzen" hast..." :D

Moni

 
@Shila: Schau mal was du gerade geschrieben hast, wenn du deinen Wuffi mal von der Leine lässt, dann schaust du vorher alles genau an, sprich scannst die Gegend, dann lässt du ihn von der Leine und bist angespannt. Tja, du bist dann für den Hund ziemlich deutlich im Jagdmodus, oder? ;) Du gibst quasi das Signal, wir jagen jetzt.

 
@Shila: also so wirklich angespannt bin ich nur bei Dämmerung- Katzen sind eigentlich nicht wirklich ein Problem. Meistens retten die sich schnell genug auf einen Baum, gefährlich wird es nur wenn sie auf offenem Feld flüchten... und auch nur weil meine extrem schnell und wendig sind.
Meine "Angst" gilt eher dem Wild- da ich meinen zutraue dieses tatsächlich zu erwischen.

@Andi: das ist eben das Problem- diese "Trance" in die er verfällt.
Das ist bei Nacho nicht der Fall. Er ist zwar auch ein Jäger, wenn sich die Gelegenheit ergibt... aber er ist ein reiner "Stratege".
Wenn die Beute zu weit weg ist, oder er während der Jagd den Sichtkontakt verliert kehrt er sofort um.
Gareth hingegen "sucht" noch die Gegend ab.
Auch geht Nacho nur, wenn er (seiner Einschätzung nach) wirklich etwas jagbares sieht und sie eine Hetzjagd lohnt bzw. er sich Chancen ausrechnet. Klingt total an den Haaren herbeigezogen, aber das ist meine Einschätzung.

Drum geht Gareth oft, ohne ersichtlichen Grund- Nacho bleibt jedoch bei mir und schaut lediglich irritiert...
UND ganz wichtig, Nacho kann man umlenken wenn man schnell genug reagiert (was leider nicht immer möglich ist)

 
Disthen, zu dieser Erkenntnis bin ich ja bereits selbst gekommen. ;)
Aber von irgendwo her rührt ja auch meine Angespanntheit, sprich, ich hab da schon einiges erlebt.
Und alle Versuche, dem entgegen zu wirken sind bis jetzt leider fehl geschlagen.
Wir haben wirklich hart gearbeitet und ich hatte ihn monatelang ausschliesslich an der Schleppleine. So langsam hatte ich mir selbst eine gewisse Sicherheit erarbeitet und es hat über eine gewisse Zeit auch gut geklappt.
Es gab einige Gebiete, wo ich mir ziemlich sicher war, meinen Hund unter Kontrolle halten zu können und war stolz wie Oskar.
Ja, und dann gabs wieder 2 oder 3 Vorfälle, wo ich echt ziemlich doof aus der Wäsche geschaut habe, weil Hund tatsächlich die erstbeste Gelegenheit genutzt hat, das Weite zu suchen, in Situationen, wo ich nie und nimmer damit gerechnet hätte.
Und sofort wars vorbei mit der Sicherheit und logischerweise auch mit den Freilaufsequenzen. Wie gesagt, ich lass den momentan kaum von der Leine, weil ich viel zu unsicher bin und auch weiss, dass ich im Ernstfall nichts bewirken kann ...