Wieso das Kind erst in den Brunnen fallen lassen? Sprich: Wieso erst das negative Verhalten überhaupt entstehen lassen? Achtung: so ergibt sich auch sehr schnell eine unerwünschte Verhaltenskette. Dabei lernt der Hund, dass er zuerst das unerwünschte Verhalten zeigen muss, damit er dann das Erwünschte zeigen kann, wofür er dann ja auch belohnt wird.'Idesiree]Bellen/ Kläffen in Erregungslagen ist eine der selbstbelohnenden Verhaltensweisen zwecks Stressmanagement.... [/QUOTE]Auch hier kann man schlecht eine solche Aussage machen schrieb:Ein Patentrezept hab ich dafür auch nicht, negativ Verhalten korrigeren, positives Bestärken, Alternativverhalten aufzeigen, arg viel mehr möglichkeiten gibts ja gar nicht....
[QUOTE='Disthen]Wenn eure Meinung verhebt, dann müsste man ja einen gut erzogenen - in dem Fall über positive Bestärkung - intakten Rüden, über positive Bestärkung auch davon abhalten können eine läufige Hündin zu besteigen, oder?! Alle kommen zwar immer wieder auf den Jagdtrieb (der ist für den Halter einfach mühsamer), nur auf den Tag verteilt nimmt der Jagdtrieb eigentlich einen kleinen Raum ein, andere Triebe, z.B. Überlebenstrieb (Ängste gehören dazu) nehmen genauso viel Raum ein.
[/QUOTE]Dass ein Rüde eine läufige Hündin "ignoriert"? Ja, das ist sicher möglich. Hab ich aber noch nie trainiert (sah bisher noch keinen Anlass dazu). Auch hier würde ich aber eher über Selbstkontrolle als über Gehorsam arbeiten. Das natürlich auch über positive Bestärkung. Ich denke, wenn man mal den Hund nicht als "triebgesteuertes Ungeheuer" betrachtet, ist alles etwas einfacher. Hund zeigt keinen Trieb oder Instinkt, sondern ein Verhalten. Jedes Verhalten lässt sich einem "Funktionskreis" zuordnen. Unterschied: man gesteht dem Hund in der Situation zu, dass er denkfähig ist. Und das ist ein Hund durchaus, wenn er Jagdverhalten zeigt.
Ganz allgemein: Wenn ein Hund in einer Situation nicht mehr ansprechbar ist, dann sind die das Verhalten auslösende Reize zu intensiv. Heisst konkret, dass ich ihn nicht so in die Situation bringe, weil 1. ich dann keinen direkten Einfluss mehr nehmen kann (ausser den Hund aus der Situation zu nehmen), und 2. weil der Hund dann erneut die Gelegenheit hat, das unerwünschte Verhalten zu üben (und je mehr er üben kann, umso besser "kann" er es). Daher sieht das Training so aus, dass zuerst grundlegende Dinge gefestigt werden müssen, dann langsam der Grad der Ablenkung gesteigert wird (auch dass der Halter noch richtig reagieren lernt). Dann wird der Hund langsam an den auslösenden Reiz herangeführt. Immer so abgestimmt, dass der Hund möglichst nicht ins unerwünschte Verhalten fällt. D.h. immer so, dass ich erwünschtes Verhalten belohnen kann. Ist das irgendwie verständlich geschrieben?
@Andi: Baust Du das Abbruchsignal über Frust oder positive Strafe auf? Oder ist Dein Abbruchsignal als Aufmerksamkeitssignal (also sprich über positive Bestärkung) aufgebaut?
Liebi Grüesslis