Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass ihr das auch noch packen werdet!
Ihr habt schon so viel zusammen erreicht! Solche Situationen, in denen ein freier Hund auf Euch zustürmt sind sicher sehr unangenehm, das kann ich nachvollziehen. Es ist aber nicht zwingend so, dass dies Euch immer wieder im Training zurückwerfen wird - weil der Kontext ein anderer ist als beim "gesitteten" Kreuzen.
Ich bin überzeugt, es würde Euch ganz viel helfen, wenn Du Deine Ansprüche etwas zurückschrauben würdest. Genau genommen ist es nämlich überhaupt nicht natürlich, dass sich ein Hund gegenüber einem auf ihn zustürmenden fremden Hund passiv verhält. Zumindest beschwichtigen oder abwenden, irgendetwas muss ein Hund "zurückkommunizieren". Irgendetwas muss Hund tun, von sich aus. Für einen Hirtenhund ist Angriff/Abwehr sozusagen die naheliegende Reaktion. Wenn da jetzt doof gesagt ein fremder Hund auf sein Grundstück oder auf seine Herde zustürmt, wird er sich nicht hinlegen und Däumchen drehen. In erster Linie wird er bellen, drohen und vertreiben. Genau das, was Dix (und auch meine zwei) tun. Es ist sehr unfreundlich, was die heranrennenden Hunde tun. Wieso sollen meine Hunde dann von sich aus freundlich bleiben? Der andere provoziert voll! Dix bellt aus der Überforderung/Stress heraus, wenn die Distanz zu gering ist. Somit ist es Dein Fehler, wenn sie bellen muss, nicht ihrer
Selbstverständlich kann ein Hund lernen, bei so einer Begegnung ruhig/freundlich zu bleiben. Dies aufgrund unterschiedlicher Motivationen/Situationen, zBsp:
- Hund hat "von Natur aus" eine "nette" Strategie für solche Situationen. Typisch der Labi, der flirtet
- Hunde sind sich trotz anfänglicher Unfreundlichkeit "sympathisch" = freundliche Annäherung/Spiel
- dem Hund wurde jegliche Reaktion weggestraft = erlernte Hilflosigkeit/absolute Passivität
- der Hund hat so viel Vertrauen zu HH, dass er sich auf ihn/sie verlassen kann und weiss, dass er/sie dafür sorgen kann, dass niemandem etwas passiert
Mit Dix wird es auf letzteres hinauslaufen. Das braucht aber noch etwas Zeit und gutes Training von Dir. Deshalb bin ich überzeugt, dass Du Dir mit dem "ja nicht bellen" zu viel Stress machst. Du versuchst es nämlich wegzustrafen/abzustellen, was gegen den Vertrauensaufbau geht. Überlege Dir mal, das Dix anstelle des Bellens aktiv machen könnte in so einer Situation. Und wenns bellt, dann bellt es halt. Eben, der Kontext ist ganz ein anderer, als beim "gesitteten" Kreuzen. Von daher machst Du Dir nichts kaputt, wenn Du sie einfach mal machen lässt? Sie kommuniziert schon, einfach nicht so, wie Du es Dir wünschst. Ich habe Jace auch schon unter den Arm geklemmt - wie würde Dix da reagieren?
Zum Glück erlebe ich es sehr selten, dass jemand seinen freilaufenden Hund auf uns zubrettern lässt! Auf Diskussionen lasse ich mich nicht mehr ein. Dafür ist Mudi dann auch zu laut - ein weiterer Vorteil... Wie oft kommt denn das bei Euch pro Woche vor?
@chnopf Nah ist relativ. Teilweise kommen die Hunde also schon recht nahe, aber noch nie so nah ran, dass es eine Beisserei hätte geben können. Wenn ich meinem Hund eher etwas mehr Leine gebe, bleibt der fremde Hund eher etwas mehr auf Distanz zu ihm und auch freundlicher (wahrscheinlich auch weil mein Hund durch die Leinenlänge freundlicher bleibt?). So gab es dann aber auch schon ganz freundliche Kontakte und sogar manchmal ein Spiel aus der zuerst angespannten Situation heraus. Es läuft ja zum Glück nicht immer alles schief
Ist wohl irgendwie anders hier in meiner Region. Die Leute hier wären bei einem austickenden Mali sicher nicht so easy drauf, wenn ich schon nur sehe, was ein austickender Mudi für Eindruck macht
Im Normalfall entschuldigen sich dann die Leute noch bei mir, dass sie ihren Hund nicht zu sich nehmen konnten. Besonders dann, wenn sie ihn abholen kommen müssen
.
@Magi Echt? Hier macht ein Maulkorb wirklich Eindruck! Obwohl es ja ist, wie Du schreibst: es könnte nichts mehr passieren
Dafür hat man dann den Stempel "böse Hunde" obwohl die Hunde den Maulkorb wegen was anderem tragen...