Warum nur versuche ich immer wieder zu helfen?
Ich habe mich schon öfter gefragt, warum ich mich überhaupt in Erziehungsfragen von anderen Leuten einmische. Es könnte mir ja eigentlich egal sein, was sie mit ihren Hunden tun oder wie sie mit ihnen umgehen.
Wenn ich ganz tief in meiner Seele grabe ist es schlichtweg die Liebe zum Hund. Hunde sind mein Leben, ohne sie wäre es für mich halb so schön. Hunde, die auf meinen Füssen liegen, vermitteln mir ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Hunde bringen mich zum Lachen, auch wenn sie gerade wieder mal ein neues Hundebett in 1000 Stücke zerrissen haben und obendrauf noch fürchterlich stolz auf ihr „Werk“ sind. Hunde haben mir mit ihrem Vertrauen auch schon geholfen schwierige Entscheidungen zu treffen. Hunde, die aus purer Lebensfreude draussen Runden drehen die voller Kraft und Energie sind, wecken meine Lebensgeister und ich bewundere diese Kreatur, die die Natur uns geschaffen hat.
Hunde, wie sie die Natur erschaffen hat, sind niemals böse oder aggressiv, sie verteidigen lediglich ihr Revier und ihr Rudel. Sie verteidigen es auch nur, wenn IHR Rudel es ihnen Wert ist verteidigt zu werden. Sie verteidigen es, weil ein Rudelleben zu ihrem sozialen Gefüge gehört. Sie kämpfen auch naturgemäss um einen guten Platz in diesem Rudel und sie fühlen sich erst richtig wohl, wenn sie den entsprechenden Platz in diesem Rudel gefunden haben.
Dieses Rudelverhalten hat auch etwas mit Egoismus der Hunde zu tun. Eine Tätigkeit muss sich lohnen, sonst sieht er nicht ein, warum er dies tun sollte. Es sei denn, ein Hundehalter arbeitet mit den Methoden „Schmerz“ oder „Angst“, welches niemals förderlich ist für eine gesunde Mensch-Hund-Beziehung.
Der Hund hat sich uns Menschen sehr angepasst. Er lernt z.B. locker, dass Menschen sich auch mit einem Auto fortbewegen können und kommt gerne mit. Er lernt unsere Mimik zu interpretieren und er lernt z.B. auch, dass „Tätscheln“ eine wohlgemeinte Geste des Menschen ist, obwohl kein Tier in der Natur ein anderes „Tätscheln“ würde.
Um aus einer Beziehung Mensch und Hund ein Team werden zu lassen, muss nun in erster Linie der Mensch lernen, der Hund hat es schon weitgehend getan. Der Mensch sollte nun auch die Mimik der Hunde besser kennen lernen, dann fällt es deutlich leichter, richtig zu interpretieren und entsprechend zu reagieren. Er sollte auch lernen, wie so ein Hund denkt und er sollte vor allem auch wissen, dass Hunde nur direkt folgern können, also naturgemäss immer vorwärts denken und niemals zurück und so auch nicht wissen können, was sie vor 5 Min. falsch gemacht haben.
Wenn es ein Team Mensch-Hund geschafft hat, dann lacht mein Herz wieder. Es gibt eigentlich nichts Schöneres. Wer kennt es nicht bei alten Hunden? Man denkt etwas nur und der Hund macht es schon. Er hatte jahrelang Zeit UNS und UNSERE Mimik zu beobachten und weiss nun ganz genau, wie der Hase läuft.
Für mich sind Hunde wunderbare Geschöpfe und sie sie sind es allemal Wert, dass man dem manchmal etwas tollpatschigem Menschen hilft, in ihre Welt einzutauchen. Derjenige, der das nie erleben durfte, hat ganz viel verpasst.
Kiss