Klugscheisserchen

Warum sagt man Bombenwetter?

Wir haben nicht nur "Bombenwetter", sondern es gibt auch noch andere Wortzusammensetzungen wie "Bombenstimmung", "Bombenerfolg", usw.

Die "Bomben" sind in der Theaterszene des 19. Jahrhunderts entstanden: eine "bombige Vorstellung" war aufgrund der "Knalleffekte", der Überraschungen für das Publikum ein großer Erfolg.

Dieselben Wendungen gibt es auch im niederländischen und im französischen: "Faire la bombe"= "Leben in Saus und Braus". Der Bezug zur Bombe erklärt sich durch ungewöhnliches, überraschendes, herausragendes. Negativ belegt ist die Herkunft: Eine "Bombe" war im Gegensatz zur Kanonenkugel mit Sprengstoff gefüllt und verursachte so "überraschende" Schäden beim Einschlag.

 
Woher kommt die Redensart "Ins Fettnäpfchen treten"?

"Glückwunsch zur Schwangerschaft!"

"Warum? Ich bin doch gar nicht schwanger."

"Ups, ich dachte nur wegen dem Bäuchlein..."

Ein nettes Beispiel, wenn man etwas Unüberlegtes sagt und so richtig ins Fettnäpfchen tritt!

Belegt ist die Redewendung seit dem 19. Jahrhundert. In erzgebirgischen Bauernhäusern war es eine bäuerliche Sitte, auf dem Fußboden in der Nähe des Herdes einen Napf mit Stiefelfett bereitzuhalten, mit dessen Inhalt die nassen Stiefel der Heimkehrenden sogleich geschmiert wurden. Wer da durch Unachtsamkeit rein trat, der machte mächtig Sauerei auf den Dielen. Die Hausfrau war verärgert und der Verursacher konnte sich was schämen!

 
Warum sagen wir "O Jemine!"?

"ja so eine saublöde Frage", habe ich mir gedacht. Das sagt man halt so! Und doch: weit gefehlt! Alles hat seinen Grund :)

Der Ausruf des Mitleids oder Entsetzens, der Uberraschung ist entstellt aus "O Jesu Domine", der lateinischen Anrede für "Herr Jesus".

Also das muss man nicht wissen, ist aber doch interessant, nicht wahr?

 
Woher kommt die Redensart "Dreck am Stecken haben"?

Wenn jemand quer durchs Gelände gewandert ist, hat er schmutzige Schuhe. Natürlich putzt man die beim Betreten des Hauses vor der Haustür ab. Vor vielen alten Häusern gibt es noch diese eisernen Fußabstreifer, mit denen man sich den Dreck von den Sohlen kratzen konnte. Wenn der Wanderer dann ins Haus kommt, merkt man nichts mehr davon, dass er im Dreck herumgegangen ist – außer er trägt noch immer den verräterischen Dreck an seinem Stecken (=Wanderstock) mit sich herum.

So jemand hat also kein reines Gewissen, ist ein Heuchler etc.

 
Lächelt die "Mona Lisa" wirklich?

Na klar lächelt das Girl, oder? Der Leonardo da Vinci wird ihr schon was ins Ohr geflüstert haben, damit sie lächelt :)

Aber ganz im Ernst: das Fräulein lächelt nicht! Dieser Eindruck entsteht durch Schatten, die der Maler um ihre Mundwinkel malte. Vielleicht war sein Humor doch nicht so gut :)

Im Experiment veränderten Forscher den Grauschleier auf dem Gesicht der "Mona Lisa" (gemalt 1503): mal schienen ihre Mundwinkel nach oben zu zeigen - sie lächelte. Doch die kleinste Veränderung machte diesen Eindruck wieder zunichte. Je länger man das Bild fixiert, desto öfter ändert sich unser Urteil über den Gesichtsausdruck der jungen Frau. Menschen können auf anderen Bildern mit 90-prozentiger Treffsicherheit sagen, was der Abgebildete empfindet. Jedoch bei der "Mona Lisa" ist das nicht so. Je länger man sie anschaut, desto weniger lächelt sie. Probiere es aus und klicke auf das Bild!

 
Woher kommt der Name "Drahtzieher"?

Der "Drahtzieher" (jemand, der im Hintergrund die Planung für etwas durchführt) hat seinen Ursprung nicht etwa im ehrbaren Handwerk des Drahtherstellers, sondern man meint damit einen Marionettenspieler. Also jemand, der hinter der Bühne "an den Drähten zieht", damit sich die Puppen nach seinem Willen im Rampenlicht bewegen.

 
Wer verrät mir, wie alt ein Fisch ist?

Fische bekommen weder Falten noch graue Schuppen - ihr genaues Alter erkennt man nur am Ohr.

Im Innenohr der Fische befinden sich die so genannten Ohrsteine. Ähnlich wie Bäume Jahresringe, besitzen diese Kalkteilchen Wachstumsrillen. Mit jedem Tag im Leben eines Fisches bildet sich dort eine weitere Kalkschicht und vergrößert den Stein. Kennt man das Todesdatum eines Fisches, kann man die täglichen Kalkablagerungen vom letzten bis zu jenem Tag zählen, an dem der Fisch geschlüpft ist. Übrigens: der größte Fisch der Welt gehört auch zu den ältesten - Walhaie haben eine Lebenserwartung von ca. 100 Jahren.

 
Warum heißt es "STOCKdunkel"?

Im alt- und mittelhochdeutschen war ein "stok" etwas aus groben Holz, wie ein Baumstumpf, ein Klotz oder auch ein Knüppel. Daher kommen die Zusammensetzungen stockfinster, stockdumm, stockbetrunken, stocksteif, etc. Stockdumm bedeutete also so viel wie "dumm wie ein Klotz". Auch "ver-stockt" (verbohrt auf der eigenen Meinung beharren) kommt daher.

"Stockdunkel" würde also "Dunkel wie ein Klotz" bedeuten. Das macht natürlich wenig Sinn, aber im Laufe der Zeit hat sich die Vorsilbe von ihrem Ursprung gelöst und dient als verstärkende Vorsilbe für jeden Zweck.

 
Woher kommt der Begriff "einen Kater haben"?

Wer säuft, der hat am nächsten Tag Kopfweh und es geht einem allgemein schlecht. Wer so die Folgen eines starken Rausches spürt, der jammert gerne. Der "Kater" ist hier die Verkürzung von "Katzenjammer", was eigentlich "Kotzenjammer" hieß und die Nachwirkung durchzechter Nächte besser charakterisierte.

In einer anderen Theorie kommt der Begriff Kater von Katarrh. Dies bezeichnet in der Medizin eine Entzündung der Schleimhäute und Atemwege, von griechisch katarrhein = runterfließen.

 
Was sind eigentlich die "Hundstage"?

Als Hundstage werden in Europa die heißen Tage im Sommer, in der Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August, bezeichnet. Die heiß-schwülen Tage wurden nach dem hellsten aller Fixsterne genannt, dem Hundsstern oder Sirius, der zu dieser Zeit den Himmel beherrscht. Vom Aufgang des Sternbildes Großer Hund bis zur Sichtbarkeit als Gesamteinheit vergehen 30 bis 31 Tage, woher sich deshalb die Bezeichnung Tage vom großen Hund (Hundstage) ableitet.

 
Warum sagt man "Das hast du dir selbst eingebrockt"?

Daran bist du selbst Schuld! Eine Redewendung, die wir nicht gerne hören. Seinen Ursprung hat sie in einem kulinarischen Ritual: Einfache Leute aßen häufig Suppe - dazu Brot. Die Suppe teilte oft einer für alle aus - das Brot aber brockte - heute würde man sagen, bröckelte - sich jeder selbst in seine Suppe, direkt vor dem Essen. Jeder richtete sich also selbst seine Suppe mit Brot an, die er dann auch auf aß.

 
Woher leitet sich das Wort "igitt" ab?

Über so manches Wort macht man sich keine Gedanken. Es heißt halt so.

Aber es ist trotzdem interessant, dass wir "Oh Gott" sagen, wenn wir "igitt" meinen. Früher wollte man den Namen Gottes nicht direkt aussprechen in einer ekligen, schlimmen Situation bzw. in Zusammenhang mit Missfallen. Deshalb wurde es abgewandelt und es hat sich daraus "igitt" gebildet. Jetzt weißt du auch, was "igittigitt" heißt :)

 
Woher kommt die Redewendung "Kalte Füße bekommen"?

Wenn sich jemand etwas vorgenommen hat und es dann doch nicht umsetzt, weil ihm nicht wohl bei der Sache ist, dann spricht man davon, dass er kalte Füße bekommt. Aber was hat ein Rückzieher mit kalten Füßen zu tun?

Der Ursprung dieser Redewendungen kommt aus England und zwar aus der Welt des Glücksspiels. Weil das Kartenspielen um Geld früher verboten war, zogen sich die Glücksspieler in (damals nicht wirklich angenehme oder gar beheizbare) Keller zurück. Wenn man hier zusammen beim Kartenspiel gesessen hat und jemandem bei zu hohem Einsatz das ganze Spiel zu riskant wurde, so kam er mit der Ausrede, er müsse sich die Füße vertreten weil diese ihm kalt geworden sind. Somit konnte er sich seinen Gewinn sichern ohne nicht noch mal spielen zu müssen. Und so wurde der Ausdruck "Kalte Füße bekommen" im Laufe der Zeit zu einer Redensart, wenn man sich aus einer unangenehmen Situation davon stehlen wollte.

 
Woher kommt die Redewendung "des Pudels Kern"?

Gemeint ist damit: der wahre Grund einer Sache.

Die Redensart stammt aus Goethes Faust. Mephisto hatte sich in einen schwarzen Pudel verwandelt. Bei der Rückverwandlung in seine wahre Mephisto-Gestalt wird er von Faust beobachtet und spricht: "Das also war des Pudels Kern! Ein fahrender Skolast? Der Kasus macht mich lachen..."

Man fand wohl dieses Ausspruch zu der zeit so gut, dass er sich in unsere Sprache eingebürgert hat.

Übrigens ist ein "fahrender Skolast" (Scholast) ein herumziehender Schüler, Student des Mittelalters (ich habe extra noch mal nachgeschaut, weil mir dieses Wort so gar nichts gesagt hatte) :)

 
Woher kommt die Redewendung "da liegt der Hund begraben"?

Diese Redewendung hat nichts mit dem Haustier zu tun, sondern kommt vielmehr vom mittelhochdeutschen "hunde", das Beute, Raub, Schatz bedeutet, also somit : Da also liegt der Schatz begraben.

Es könnte aber auch so zu dieser Redewendung gekommen sein: Der 'Hund' war früher die Geldbörse mit dem Notgroschen. Diese wurde irgendwo versteckt, um in Notzeiten eine letzte Eiserne Reserve zu haben. Häufig am Boden von Wäschetruhen. Starb eine Person, begaben sich die Verwandten auf die Suche nach eben diesem Hund. 'Da liegt der Hund begraben' ist also der Ausruf der Verwandten, wenn sie die Börse in den Tiefen des Nachlasses nach langer Suche endlich gefunden hatten.

Übrigens kommt da auch noch eine andere Redewendung her: Wer sein Geld verbraucht hatte und zum Notgroschen (Hund) greifen musste, war auf den Hund gekommen. :)

 
:thanks:

Geht gleich weiter

Wer hat das absolute Gehör?

Jeder Mensch – allerdings nur kurz nach der Geburt.

Das absolute Gehör ist die Fähigkeit, die Höhe eines Tons auf Anhieb zu erkennen. Die brauchen Neugeborene, um sich in der neuen, von unbekannten Klängen dominierten Umgebung zu orientieren. Auch die Strukturen ihrer Sprache erkennen sie auf diese Weise. Sprechen sie jedoch erst einmal selbst, kann sich ihr Gehirn auch ohne Super –Gehör weiter entwickeln. Im Erwachsenenalter hat nur etwa jeder zehntausendste Mensch das absolute Gehör. Was genau dabei zwischen Gehirn und Hörnerv vorgeht, ist jedoch noch nicht geklärt.

 
Woher kommt der begriff "Muckefuck"?

Dass es sich um einen Kaffeeersatz handelt, weiß wohl jeder, aber woher kommt das Wort?

Es kommt aus dem französischen: mocca faux = falscher Kaffee

Wobei er heutzutage, wenn überhaupt noch, verwendet wird, wenn es sich um einen ganz schrecklichen "Blümchenkaffe" handelt, der so genannt wird, weil früher oft die Tassen Blumenmuster am Boden hatten und die konnte man durch das seichte Gebräu erkennen.

 
Woher kommt die Redensart "das Geld auf den Kopf hauen"?

Wenn man sein Geld auf den Kopf haut, lässt man es sich so richtig gut gehen. Schon im Mittelalter hatten die Münzen Kopf und Zahl. Kam die Rechnung, war es üblich, die Zahl nach oben zu legen. So lag die Kopfseite unten. Man hat also das Geldstück auf den Kopf gehauen.

 
Warum tut man "sich verpissen"?

Wenn man sich verpisst, dann pinkelt man nicht daneben, sondern stiehlt sich aus der Verantwortung.

Der Ausdruck wurde erstmals im 1. Weltkrieg verwendet. Da gab es wohl Soldaten, die sich immer dann zum Austreten verdrückt haben, wenn es brenzlig wurde. Kein Wunder kam es zu dem Ausdruck "der hat sich verpisst".