Klugscheisserchen

[QUOTE='ahkuna]Warum tut man "sich verpissen"?

Wenn man sich verpisst, dann pinkelt man nicht daneben, sondern stiehlt sich aus der Verantwortung.

Der Ausdruck wurde erstmals im 1. Weltkrieg verwendet. Da gab es wohl Soldaten, die sich immer dann zum Austreten verdrückt haben, wenn es brenzlig wurde. Kein Wunder kam es zu dem Ausdruck "der hat sich verpisst".
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GENAU DAS hat meine Schwester früher IMMER gemacht, wenn wir unser Zimmer hätten aufräumen sollen :laughingmyassoff: :escape:

 
:D

Woher kommt der Begriff "auftakeln"?

Wenn eine Damen als "aufgetakelt" bezeichnet wird, dann ist sie so heftig geschminkt, dass es über die übliche Schminke hinaus geht.

Die Redensart "auftakeln" kommt aus dem 18. Jahrhundert und wurde (und wird noch heute) dafür gebraucht, wenn Segelschiffe zum Auslaufen vorbereitet werden. Denn die Takelage ist die Segelausstattung samt Masten. Ist das Schiff aufgetakelt, können die Matrosen die Segel setzen.

Eine aufgetakelte Fregatte kann ein also ein zum Auslaufen vorbereitetes Segelboot sein oder auch eine ziemlich heftig geschminkte Dame :)

 
Woher kommt der Begriff "Baff sein"?

"Tja, da bist du baff" - sagt man schnell mal, wenn jemand sichtlich überrascht, verwirrt oder sogar sprachlos ist. "Baff" wurde schon im 17. Jahrhundert lautmalend für einen lauten Knall oder Schuss verwendet - ein Geräusch eben, das einen "Baff" macht. Da die Reaktion auf so ein lautes Geräusch meist Erschrecken und Sprachlosigkeit ist, wurde "baff sein" übertragend für diese Reaktion verwendet und hat sich bis heute gehalten – auch wenn zum Glück nur noch selten jemand in die Luft schießt um sich Gehör zu verschaffen!

 
Warum sagt man "ins Gras beißen"?

Das ist eine traurige Geschichte, denn die Redewendung heißt ja, dass jemand stirbt. Tatsächlich konnte man früher so wie heute Menschen in Kriegszeiten sehen, die "ins Gras gebissen" haben. Und zwar vor Schmerz, meistens bevor man stirbt. Wenn der Schmerz so groß ist, dann verkrampft sich alles. Die Hände werden zu Fäusten und auch der Kiefer will einfach nur beißen. Wann genau die Redewendung entstand, ist nicht sicher. Vermutlich geht die Redewendung sogar schon auf das Mittelalter zurück.

 
Woher kommt die Redensart "Etwas in die Schuhe schieben"?

Wenn man jemandem etwas "in die Schuhe schiebt", dann gibt man jemand anderem die Schuld für etwas, das er gar nicht getan hat.

Die Redensart wird zurückgeführt auf die fahrenden Gesellen. Wenn sie etwas gestohlen hatten und eine Durchsuchung drohte, legten sie das Diebesgut im gemeinsamen Quartier einfach einem anderen Gesellen in die Schuhe, um so den Verdacht von sich abzulenken. Niemand konnte Ihnen etwas beweisen, sie hatten die Tat jemandem anderen in die Schuhe geschoben!

 
Warum sagen wir "die hat Haare auf den Zähnen"?

Wenn man "Haare auf den Zähnen" hat, dann ist mit einem nicht zu spaßen. Man gilt dann als besonders durchsetzungskräftig.

Und was hat das mit Haaren auf etwas zu tun, wo niemals Haar wachsen? Ja genau: weil sie dort niemals wachsen!

Starke Körperbehaarung wurde früher mit männlichen Tugenden wie Mut und Tapferkeit gleichgesetzt. Unbehaarte Männer gelten seit jeher als unmännlich. Wenn man also viele Haare hat, dann ist man besonders stark und durchsetzungskräftig!

Und das jetzt noch zu steigern, sind die ganz besonders Durchsetzungskräftigen sogar auf den Zähnen behaart.

Die Redensart ist schon seit dem Mittelalter belegt.

 
Warum "blechen" wir, wenn wir was zahlen?

Ein anderes Wort für Zahlen ist auch "blechen". Man kann es sich schon fast zusammenreimen, woher der Begriff kommt. Der Ausdruck stammt aus den frühen Zeiten des Münzwesens. Damals war das Geld noch nicht gestanzt, wie wir das heute tun, sondern es wurde aus einer Edelmetallplatte herausgeschnitten. Zu diesen Platten sagte man auch Blech oder Silberblech. So bürgerte sich mit der Zeit das Wort blechen ein, wenn man mit Münzen zahlte.

Übrigens kommt daher auch der Begriff "Geldschneiderei". Seine negative Bedeutung bekam der Ausdruck durch Geldwechsler, die an den Münzrändern feilten und sich so Silber oder Gold aneigneten.

 
Woher kommt die Redewendung "jemanden übers Ohr hauen"?

Warum haue ich denn jemanden übers Ohr, wenn ich ihn betrüge? Wenn man das nicht weiß, kommt man auch nicht drauf :)

Diese Redensart stammt ursprünglich aus der Fechtsprache. Wenn dem Gegner mit einem gezielten Hieb übers Ohr geschlagen wird, ist der Fechter besonders trickreich. Denn der Fechter weicht dem Hieb des Angreifers aus und versetzt ihm gleichzeitig einen vernichtenden Schlag übers Ohr. Diese plötzliche und trickreiche Wendung führt schließlich zum Sieg.

So ein Sieg empfand nicht jeder Verlierer als wirklich fair und so wurde aus dem "übers Ohr hauen" die Bedeutung des "Betrügens

 
Was steckt hinter der Redewendung "nicht alle Tassen im Schrank haben"?

Mit der Tasse als Trinkgefäß hat diese Redewendung nichts zu tun. Das Wort "Tassen" aus der Redewendung stammt vom hebräischen Wort "Toshia" ab. Das bedeutet "Verstand", aber auch "Umsicht" und "Klugheit". Wenn man sagt: "Du hast nicht alle Tassen im Schrank", heißt das, dass der Verstand nicht in Ordnung ist, dass ihm etwas fehlt. Räumlich wird der Verstand dem Gehirn zugeordnet. Der Schrank steht also für den Kopf.

Auch der Ausdruck "trübe Tasse" steht für einen Menschen, der "nicht viel auf dem Kasten" hat. Gleichbedeutend ist die Redewendung "einen Sprung in der Schüssel haben".

Vielen Dank an Silke, die die heutige Sachgeschichte geschrieben hat

 
Was heißt etwas "aus dem Ärmel schütteln"?

Wenn jemand etwas aus dem Ärmel schüttelt, dann fällt einem eine Aufgabe

leicht, man kann sie schnell erledigen, oder man hat relativ schnell

eine Lösung für ein Problem bereit.

Aber woher kommt das Ganze eigentlich? Wie so vieles hat dieses

Sprichwort seinen Ursprung im Mittelalter. Jeder, der schon mal auf

einem Mittelaltermarkt war kennt das: lange, weit ausgeschnittene Ärmel.

Dort drin haben früher die Menschen z. B. Geld hinein gelegt. In manchen

Mönchskulturen der Welt ist das heute sogar noch üblich: In den Roben

lassen sich prima kleine Dinge verstauen – ganz ohne Handtasche.

Vielen Dank an Tamesis, die die heutige Sachgeschichte geschrieben hat

 
Was ist eine "Squaw"?

Da wird wohl jeder (mich eingeschossen) sofort eine Antwort haben: eine Squaw ist eine Indiander-Frau! Aber es wäre ja keine Sachgeschichte, wenn dem so wäre :)

Der Ausdruck "Squaw" ist eine schlimme Beleidigung, da so die Frauen beschimpft wurden, welche sich mit den weißen 'Eindringlingen' einließen! Hierzulande würde man das Wort Squaw mit 'Prostituierte' übersetzen, allerdings mit der bösartigen Bezeichnung 'H**e'. Eine allgemeine Bezeichnung für die Indianer - Frauen gibt es heute nicht, wie es ja auch keine eigene Bezeichnung für europäische oder afrikanische Frauen gibt.

Squaw leitet sich aus der Sprache der Mohawks aus der Algonkin-Sprache aus dem Nordosten Amerikas ab. Mohawks nannten weibliche Genitalien "Otsiskwaw". Weiße Siedler konnten das nicht aussprechen und kürzten es auf "Squaw". Das Wort bezeichnet somit das weibliche Geschlechtsteil und steht außerdem für die oben genannte Bezeichnung. Aus diesem Grund wurden auch einige Prozesse Verschiedener Native American geführt und vor dem Gericht gewonnen: Die Bezeichnung einer indianischen Frau als Squaw ist rechtlich und moralisch verboten.

Jetzt fragt man sich aber, warum in jedem Wildwestfilm dieser Ausdruck gebraucht wurde. Der war ja früher durchaus üblich. Jedoch nur so lange bis eine Amerikanische Indianerbewegung eine Kampagne gestartet hatte, um diesen Begriff aus dem Sprachgebrauch und aus Ortsnamen zu entfernen.

 
Warum heißt es eigentlich "Altweibersommer"?

Die Sonne scheint, das Laub wird bunt und raschelt. Altweibersommer nennen viele dieses Wetter auch. Aber mit alten Weibern hat das nichts zu tun. Sondern mit Spinnen, die in dieser Zeit lange Fäden weben. Der Begriff ist nämlich alt, und im alten Deutsch hieß weben: "weiben". Kleine Spinnen nutzen die Fäden zum Segeln: Sie lassen sich daran durch die Luft tragen. So kommen sie viel weiter, als wenn sie krabbeln müssten.

Die Spinnfäden bleiben in vielen Blumen oder Hecken hängen und schimmern im Sonnenlicht. Manche Leute sagen: Wenn einem Menschen ein Spinnfaden im Gesicht kleben bleibt, bringt es ihm Glück.

Das Wort Altweibersommer hat vor einigen Jahren eine alte Frau übrigens auch falsch verstanden: Sie hörte es im Wetterbericht und fand es für alte Frauen beleidigend. Deswegen klagte die alte Dame gegen den Deutschen Wetterdienst. Doch das Gericht schmetterte die Klage ab.

 
Warum sind Gullideckel eigentlich rund?

Das ist mal wieder eine Frage, die man sich bestimmt nicht selber stellt. Aber ganz so dumm ist sie nicht, denn runde Gullideckel können nicht ins Loch fallen, während ein viereckiger Deckel quer durchpassen würde. Für den Straßenbau wäre sicher ein viereckiger viel praktischer, aber anscheinend hat man hier doch mal einen Schritt weiter gedacht.

 
Woher kommt die Redewendung "Jemandem die Hölle heiß machen'?

Heißen tut's: jemand streng ermahnen, zur Arbeit anhalten, jemand zusetzen

Dieser Spruch ist genau genommen ein Paradoxon, also ein Widerspruch in sich, denn im Allgemeinen geht sowieso jeder davon aus, dass es in der Hölle heiß ist.

Wenn man nun jemandem die Hölle heiß macht, heißt das, dass dieser Jemand eigentlich jetzt schon in der Hölle ist (z.B. Arbeit bis zum Hals hat), aber nun bekommt er noch einen oben drauf, also Extra-Arbeit. Und so wird dieser Person besonders "eingeheizt".

Schon bei Luther findet sich der Ausdruck "jemand die Hölle heiß machen", allerdings mit einem starken theologischen Bezug. Erst Goethe verwendet dann die Wendung in der Bedeutung von Bedrängung.

 
lohnt sich nur schon,
wegen "klugscheisserchen" ins forum zu gucken ;)

 
Woher kommt die Redewendung "Auge um Auge, Zahn um Zahn"?

Diese Maxime gilt allgemein als primitiv, kindisch, antiquiert und brutal. Sie scheint wohl nur tauglich als Strickmuster für Brutalo- und Action-Filme der Marke Rambo. Aber diese Redewendung stammt aus dem 2. Buch Mose. Man nimmt allgemein an, das Alte Testament predige hier Rache. Das Zitat wird meist als Anweisung aufgefasst, dem Täter Gleiches mit Gleichem "heimzuzahlen", also sein Vergehen zu sühnen nach dem Motto: "wie du mir, so ich dir". Doch das ist ein falsches Vorurteil. Die Bibel will nämlich – ganz im Gegenteil – die Vergeltungssucht der damaligen Menschen bremsen. Bei Mord soll nicht gleich die komplette Familie des Mörders dran glauben.

Gerade hat Mose die zehn Gebote von Gott empfangen, da präsentiert die Bibel postwendend eine Art Langfassung. Ein Gesetzesbuch, das haarklein alle möglichen Konfliktfälle der früheren Ackerbauern regelt, vom Diebstahl bis zu sexuellen Verfehlungen. Bei Körperverletzung werden auch Entschädigungszahlungen vorgeschrieben. Erst danach heisst es in Kapitel 21: "Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuss um Fuss, Brandmal um Brandmal."

Die Strafe für ein Verbrechen orientiert sich folglich am Schaden. Dieser Grundsatz gilt bisheute auch in unserem Rechtssystem.

Vielen Dank an Walter, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat

 
Woher kommt "der springende Punkt"?

Der springende Punkt bezeichnet umgangssprachlich etwas, für den einzelnen, sehr wichtiges.

Man kann diese Redewendung auf Aristoteles zurückführen, der in einem seiner Bücher über Tierkunde den "punctum saliens" (springenden Punkt) erstmals erwähnt. Hierbei handelte es sich um Beobachtungen, die er an einem befruchteten Hühnerei machen konnte. Nach etwa 5-7 Tagen konnte er eine Art "Blutfleck" im Inneren ausmachen, der "hüpfe und springe". Die Berechtigung dieser Aussage erschließt sich daraus, dass er schlicht und ergreifend das Herz des im Ei heranwachsenden Kükens sah, dass schlug!

Vielen Dank an Lisa, die die heutige Sachgeschichte geschrieben hat

 
Gibt es im Herbst mehr spinnen als sonst?

Häufig hört oder liest man den Spruch "Herbst ist Spinnenzeit". Tatsächlich sieht man in dieser Jahreszeit plötzlich häufiger Spinnennetze als sonst. Doch im Herbst gibt es nicht mehr Spinnen als im Sommer.

Im Herbst sind die Netze bauenden Spinnen ausgewachsen. Darunter die so genannten Radnetzspinnen. Zu ihnen gehören zum Beispiel die bekannten Kreuzspinnen, unter denen die Gartenkreuzspinne wohl die bekannteste Vertreterin ist. Man kann das Tier an den charakteristischen Kreuzflecken auf dem vorderen Teil des Hinterleibes gut erkennen.

Die erwachsenen Spinnen bauen im Herbst große Netze, die natürlich eher auffallen als kleine von jüngeren Tieren. Entscheidend ist jedoch die Witterung im Herbst mit kühlen Nächten. Trifft dann feuchte und wärmere Luft auf die kalten Spinnenfäden, so entstehen Tautropfen, welche die Netze gut sichtbar machen.

Diese bestehen aus einem Eiweiß, das auch als Spinnenseide bezeichnet und erst an der Luft fest wird. Für das Netz benötigt eine Kreuzspinne 20 Meter Faden und rund 40 Minuten Zeit. Entstehende Risse werden sofort ausgebessert. Bei zu starker Beschädigung frist die Spinne ihr "Bauwerk" wieder auf und beginnt erneut mit ihrem Werk. Das ist perfektes "Recycling". Eine Kreuzspinne baut in ihrem Leben bis zu 1.000 Netze.

Quelle: http://www.oekoleo.de/index.php?article_id=66

 
Wie funktioniert ein Strich-Code?

Der Scanner sendet einen Laserstrahl aus. Dieser wird reflektiert von der Umgebung auch von den Strichcode-Labeln. Die Breite der Striche kann vom Scanner unterschieden und in Zahlenwerte übersetzt werden. So haben alle Artikel einen international einheitlichen und einmaligen Code, sozusagen eine Artikelnummer die vom Scanner erkannt wird.

Vielen Dank an Matsch, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat

 
Woher kommt die Redewendung "etwas auf die Hohe Kante legen"?

Früher, das heißt weit vor unserer Zeit als die Menschen noch in Burgen wohnten, mussten sie sich vor Diebstählen immer schützen. Damals war es das sicherste wenn man seine Wertgegenstände noch bei sich trug. Denn so wusste man, dass sie sicher sind. Nun aber das bei sich tragen war nur tagsüber sicher, da man ja wach war. Doch man musste ja nun auch einmal schlafen oder? Und nun kommt’s. Wer damals ein wenig wohlhabender war, hatte ein schönes Bett. So richtig schön noch mit einem Baldachin (Himmelbett). Meist war über dem Kopfende ein sehr hohes Brett angebracht. Dieses war eigentlich da um das Ungeziefer fern zu halten, damit es einem nicht auf den Kopf plumpst. Nun waren unsere Vorfahren aber nicht dumm. Sie packten ihr Geld (oder andere Wertsachen) in einen Beutel und legten ihn oben über ihren Kopf auf die "hohe Kante" die sich einfach als des Bettes Himmel tarnte. Somit waren ihre Wertsachen auch in der Nacht geschützt.

Gut ein Problem wird es immer noch geben. Hatte man damals einen Ehe streit oder eine/n recht betrügerische/n Frau/Mann waren die Wertsachen trotzdem Weg. Und das mit samt Beutel. Also merket euch: die Sicherheit von damals beruhte auf einen recht leichten Schlaf.

Vielen Dank an Pascal, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat