Training mit Dasty

Das wollte ich auch gerade fragen. Da gibts von meiner Seite aus auch mal eine sehr direkte Ansage/Rüffel. Würde ich warten bis sie mit dem unerwünschten Verhalten aufhört...da würde sich die Ina aber freuen.

Zeigt sie aber nach meiner Korrektur sofort das gewünschte Verhalten, oder nimmt sie sich zurück, dann gibts ein ehrliches Lob und vielleicht auch einen Keks hinterher.

 
Also wartest du dann in solchen Situationen ab bis sie von alleine ruhig wird? Wenn du es so machst und dann Gutzi gibst belohnst du sie ja eigentlich fürs bellen. D.h. sie bellt, entscheidet dann irgendwann dass es nun genug ist und du belohnst sie, dann ist sie ja der Meinung 'ah okay, ich darf bellen, muss nur irgendwann mal wieder aufhören'. Oder verstehe ich dich da falsch?

 
In der Vergangenheit hatte ich sie stets verbal korrigiert bzw. auch körperlich blockiert. Leider hatte dieses Vorgehen null Wirkung, da sie in diesem Moment zu stark im Roten dreht. Eher verstärkte ich ihre Aggressivität. Auch mit Leckerchen ablenken geht nicht, wenn Chefs Hund ins Büro tritt. Sobald sie ihn sieht, bringt nicht einmal mehr Le Parfait etwas. Hierzu ist zu sagen, dass wir ihn kaum noch sehen, da mein Chef immer den Hintereingang nimmt und nicht mehr an unserem Büro vorbei muss. Heute Morgen wurde er im Flur aufgehalten und sein Hund kam in der Hoffnung auf Leckerchen zu uns ins Büro.

Beim Telefongespräch mit Disthen hat sie mir empfohlen zu versuchen, Dasty solche Situationen "aushalten" zu lassen. Dies habe ich heute versucht. Deswegen habe ich nichts unternommen. Sobald der Hund nicht mehr in Sicht ist, beruhigt sich Dasty sehr schnell. Der schöne Nebeneffekt von heute Morgen war, dass ich auch danach ziemlich relaxt war... sonst rege ich mich mehr auf, da meine Worte und Taten nichts nützen.

 
Ich würde in solchen Situationen vermutlich aufstehen und den Hund vom Chef "vertreiben", also einfach ausser Sichtweite von Dasty bringen. Das ist bei Asta zum Beispiel bei Katzen die effektivste Möglichkeit sie ruhig zu bekommen.

Bin gespannt was Disthen dazu meint. Da ich auch schon von ihr unterstützt wurde weiss ich dass du in guten Händen bist :)

 
Ich habe hier mit meiner Hündin auch so eine Kanditatin. Bin ICH unsicher, oder ich mein es nicht aus tiefsten Herzen so wenn mein ZS kommt, ja dann rastet sie noch mehr aus. Dann fordert sie mich erst recht heraus und dreht im Roten. Es gab Zeiten, da ging sie sogar mich an wenn ich sie in einer solchen Situation korrigierte.

Das geht gar nicht so ein Verhalten. Aber es war mein Fehler, nicht der meiner Hündin. Meine unklare Führung war der Grund.

Gerade da musste ich lernen ruhig!, Ina auszuhalten und so wenig wie möglich Emotionen zeigen. Rastete sie noch mehr aus blieb ich ruhig, aber meine körperliche Blockade blieb, bestand auf meine Ansage und Ina nahm mich dann plötzlich wieder wahr.

Heute genügt sehr oft ein mündliche Ansage. Die meine ich aber so und sage die in einem bestimmten Ton bei dem sie genau weiss, das sie besser aufhört oder ansonsten mächtig Probleme mit mir bekommt.

Bei so einem Hund darf ich wenn sie hochpusht nicht wütend werden, sonst bin ich für sie der Verlierer, sondern ruhig und bestimmt das Verhalten unterbinden.

Abwarten bis sie sich beruhigt wäre bei meiner Hündin definitv falsch gewesen.

 
Ich sehe es wie Ina und Herniksy und würde dieses Verhalten unterbrechen - aber eben ohne, dass du mit in ihre Aggression einsteigst. 

Du kannst es durchaus in anderen Situationen mit dem "Aushalten lassen" machen und sofort bestätigen, wenn sie es richtig macht. Aber dann in Situationen, die du kontrollieren kannst und in genügend Distanz. Solange du sie im roten Bereich zu trainieren versuchst, kann sie nichts lernen... oder eben genau das, was sie jetzt beim Chefhund gelernt hat. 

In dieser Situation hättest du ihr aber auch zeigen können, dass du das Ganze im Griff hast, indem du den Hund deines Chefs ruhig begrüsst und anschliessend aus Dusty's Blickfeld geführt hättest. 

Moni

 
Sinclair merkt meine Stimmungbzw. Unsicherheit auch SOFORT. Er hat ja eigentlich keine Probleme mit anderen Hunden. Nun wartete ich Gestern an der Bushaltestelle mit Sinclair und Odin, als jemand mit Schäfi auf uns zu kam. Ich habe Odin vorsorglich kurz genommen (da er je nach dem auch mal kurz doof tun kann) und dabei unbewusst auch die Leine von Sincalir fester(enger genommen. Die Person mit Schäfi kam dann direkt zu uns und hat den Hund zu meinen gelassen. Odin hat zuerst ganz kurz angegeben wollte nach vorne, der Schäfi auch (nicht aggressiv, aber machomässig), da hat plötzlich auch Sinclair einen Knurrer abgegeben, da er MEINE Unsicherheit spürte. Was bei ihm super nützt und auch Gestern nützte, was zu sagen "isch scho guet" und mich VOR ihn zu stellen, so merkte er, dass ich doch alles im Griff habe und er hat sich entspannt hinter mich gesetzt während Schäfi und Odin sich beschnupperten und "umejöggelten".

Vielleicht würde das auch Dasty helfen, also wenn du dich nun demonstrativ zwischen sie und den anderen Hund stellen würdest?
(Ich verstehe zwar nicht, warum der Hund vom Chef zu euch ins Büro "Muss" genauso wenig, wie ich verstand, dass der Typ mit seinem Schäfi nicht einfach vorbei laufen konnte...aber so sieht die Realität nun mal aus).

 
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Ich verstehe unter "Situation aushalten", dass man den Hund in der Situation lässt, also die nicht vermeidet oder aus ihr weggeht. In der Situation kann man ihn aber durchaus massregeln. Natürlich so, dass es wirkungsvoll ist. ;)

 
Ich schreibe dir mal meine Erfahrungen mit Lexi auf. Früher war sie bekannt als DIE LexiHEXe, welche alles und jeden verbellte, anknurrte und via Vorwärtsraketenmodus in die Seite schnappte. Dabei drehte sie von Weitem oder auch nur aufgrund einer Duftspur bereits im roten Bereich. Durch nichts mehr ansprechbar oder ablenkbar. Wenn ich sie in solchen Momenten seitlich leicht berührte, konnte ich sie aus diesem Modus kurz rausholen, aber Lexi erschrack dabei jeweils fürchterlich - Besonderheit bei ihr, da ehemals Angst/Panikhund!

Natürlich trainierte ich, wie du, verzweifelt an diesem Problem. Zum Glück nahm ich ihre Poblerei nie persönlich, schämte mich deswegen nie oder wurde gereizt ab dem Verhalten. Mir tat einfach Lexi "leid", weil sie so stets arg gestresst war!

Unsere Vorgehensweisen gleichen den Deinen teilweise, weshalb ich dir meine Erfahrungen dazu hier niederschreibe, in der Hoffnung, dass du so schneller ans erhoffte Ziel kommst und meine Stolpersteine umgehen kannst.

Aushalten lassen:

Das habe ich bei starker Aufregung schnell aufgehört, da sich Lexi immer mehr hineinsteigerte, statt sich zu beruhigen.

Das Aushalten habe ich nur noch bei klitzekleinen Aufregern genutzt. Heute ist dadurch Lexi's Frusttoleranz erheblich besser geworden!

Hund NACH seiner Reaktion bestätigen, sobald er damit aufhört:

Hund verbellt oder springt in die Leine/ sobald Hund sich beruhigt oder mich anschaut c&b. Ergebnis: nach langem steten Wiederholen dieser Variante, hatte ich ne Lexi die aus Prinzip erst mal verbellte oder in die Leine sprang, um nachher bei mir stolzen Hauptes den Keks abzuholen. Tja, schlaues Hundchen hatte dies alles als Handlungskette verankert und nun das Verbellen als ihren Job angesehen. Dumm gelaufen für mich!!! Dies wieder wegzukriegen war ein laaaaanger steiniger Weg, weshsalb ich diese Variante niemandem ohne Trainerbegleitung empfehlen tue. Ausserdem ist hier das Timing&Hund richtig lesen können, von entscheidender Bedeutung.

Hund mit Keksen oder Spielzeug am Problem vorbeilotsen:

Für mich eine praktikable Variante, wenn ich sonst keine andere Variante nutzen kann, weil es z.B. schnell gehen muss, ich nicht ausweichen kann oder ich überrascht werde.

Aber für mich keine Dauerlösung, da es das Verhaltensproblem des Hundes nicht löst sondern nur überdeckt/verschleiert/überbrückt. Zudem puscht es den Hund meist auf, was iwie auch wieder zu Erregung führt.

Hund vor der ungewollten Reaktion abholen und ihm ein Alternativverhalten anbieten:

Mit der Zeit konnte ich Lexi immer besser lesen und deuten, so dass ich sie vorher ruhig&leise ansprechen kann und ihr etwas besseres als Pöbeln anbieten kann, dh. gewähltes Alternativverhalten. (Alternativverhalten wird separat ohne Ablenkung einstudiert und gefestigt. Ausserdem wird es extremst positiv belegt, so das Hundi sich uuu freut, wenn dieses Verhalten abgerufen wird.)

Das passende Alternativverhalten ist von Hund&HH verschieden. Da musst du ausprobieren, was fur euch stimmt und umsetzbar ist.

Damit fahre ich bestens und aus meinem LexiHex wurde ein zu 95%iges braves unauffälliges Lexi...

PS: in unserem Fallhabe ich mehrere Alternativverhalten oder Varianten für ehemalige Pöbelprobleme. Wir haben ca. 5 Monate intensivesTraining und nachher weitere 5 Monate festigendes Training hinter uns. Ausserdem bedingt diese Variante, dass du sehr oft und vorallem in den entscheidenden, vorhersehbaren Momenten zu 120% mit der Konzentration bei deinem Hund bist und bleibst, bis die vermeintliche Erregungslage sich aufgelöst hat.

Die meiste Zeit habe ich diese Variante alleine aufgebaut, ausprobiert und an den Feinheiten geschliffen. Trainer habe ich 2x bestellt, um ein Feedback zu kriegen, ob ich auf dem richtigen Weg bin oder sich irgendwo Fehler eingeschlichen haben.

Editiert: Schreibfehler kortigiert und Text ergänzt.

 
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Die meine ich aber so und sage die in einem bestimmten Ton bei dem sie genau weiss, das sie besser aufhört oder ansonsten mächtig Probleme mit mir bekommt.

Bei so einem Hund darf ich wenn sie hochpusht nicht wütend werden...
Was passiert denn, wenn sie nicht hört?


...den anderen Hund stellen würdest?

(Ich verstehe zwar nicht, warum der Hund vom Chef zu euch ins Büro "Muss" genauso wenig, wie ich verstand, dass der Typ mit seinem Schäfi nicht einfach vorbei laufen konnte...aber so sieht die Realität nun mal aus).
Chef war im Nebenbüro am reden (war gerade gekommen) und sein Hund marschierte zu uns ins Büro, sass beim Eingang ab und schaute zu uns. Ich begrüsste den Hund freundlich und hörte meinen Chef im Nebenbüro (war erstaunt, dass der Hund alleine bei uns war). Dann fing Dasty an. Chef rief seinen Hund, der ging. Dasty war wieder ruhig. Draussen im Flur machte eine Arbeitskollegin ein bestimmtes (Spiel-)Geräusch zum Hund des Chefs, welches Dasty mit diesem Hund verknüpft hat in der Vergangenheit. Dasty fing kurz an zu bellen, ich sagte Nein und sie murrte kurz, aber war dann still. Ich hab sie belohnt.
Hund vor der ungewollten Reaktion abholen und ihm ein Alternativverhalten anbieten:

Mit der Zeit konnte ich Lexi immer besser lesen und deuten, so dass ich sie vorher ruhig&leise ansprechen kann und ihr etwas besseres als Pöbeln anbieten kann, dh. gewähltes Alternativverhalten. (Alternativverhalten wird separat ohne Ablenkung einstudiert und gefestigt. Ausserdem wird es extremst positiv belegt, so das Hundi sich uuu freut, wenn dieses Verhalten abgerufen wird.)

Das passende Alternativverhalten ist von Hund&HH verschieden. Da musst du ausprobieren, was fur euch stimmt und umsetzbar ist.

Damit fahre ich bestens und aus meinem LexiHex wurde ein zu 95%iges braves unauffälliges Lexi...

PS: in unserem Fallhabe ich mehrere Alternativverhalten oder Varianten für ehemalige Pöbelprobleme. Wir haben ca. 5 Monate intensivesTraining und nachher weitere 5 Monate festigendes Training hinter uns. Ausserdem bedingt diese Variante, dass du sehr oft und vorallem in den entscheidenden, vorhersehbaren Momenten zu 120% mit der Konzentration bei deinem Hund bist und bleibst, bis die vermeintliche Erregungslage sich aufgelöst hat.

Die meiste Zeit habe ich diese Variante alleine aufgebaut, ausprobiert und an den Feinheiten geschliffen. Trainer habe ich 2x bestellt, um ein Feedback zu kriegen, ob ich auf dem richtigen Weg bin oder sich irgendwo Fehler eingeschlichen haben.
Darf ich fragen, was das Alternativverhalten ist, welches du Lexi angeboten hast?
Bezüglich Hund lernt, Bellen ist toll und wird belohnt. Auch dort habe ich das Gefühl, dass das bei Dasty eintreten könnte. Gerade auch bei Hundebegegnungen draussen. Oft laufen diese gut ab, wenn ich genügend früh reagieren und mit Schauen, Benennen und Ruhig bleiben belohnen arbeiten kann. Bei manchen Hunden klappt dies noch nicht, da die Erregungslage zu gross ist/wird (Hunde- oder Situationsbedingt). Dort belohne ich sie, sobald sie wieder ansprechbar ist und sich langsam beruhigt. Fehler? Fördere ich damit das Ritual "Verbellen"? Zudem gewinnt sie ja stets, da die anderen Hundehalter weglaufen.

Leider gibt es ja selten Hundehalter die stehenbleiben.

 
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Dann wird sie körperlich von mir blockiert oder nehme sie an den beiden Backen etc.Bei meiner Hündin muss ich recht deutlich sein und das ist halt manchmal alles andere als Wattebausch.

Meine steckt das ohne Probleme weg und nicht jeder Hund braucht so deutliche Ansagen.

Das wichtigste ist das ich dabei ruhig, souverän bin und es für meine Hündin klar verständlich ist warums jetzt die Korrektur gegeben hat.

Verhält sie sich dann korrekt gibts ein wirklich freundliches Lob,es geht normal weiter und die Sache ist abgehakt.

 
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Wir haben mehrere Alternativverhalten:

1) Lexi wird von mir auf die abgewandte Seite des Problems oder hinter mich geschickt und soll dort bleiben.

2) Lexi soll sich auf mich konzentrieren, also mich anschauen...später weiter ausgebaut auf wechselnd mich und das Problem anschauen ohne Aufregung.

3) Bei Extremfällen hüpft Lexi auf meinen Schoss und wird von mir ruhig mit dem Arm "eingeklemmt"= für Lexi DAS Schutz&Sicherheitsgefühl. Ist bei mir speziell, da ich im Rollstuhl bin. Als Fussgänger würde ich sie zw. meine Beine nehmen oder mich zu ihr runterknien und sie vorne an der Brust berühren.

3) Das Kreuzen findet bei uns nur sehr langsam statt, da ich festgestellt habe, dass eine Entschleunigung bei uns Wunder wirkt.

4) Ich achte mich sehr auf Lexis Verhalten, wenn sie von Weitem z.B. einen Hund sieht. Wenn Lexi zögernd stehen bleibt, lasse ich ihr Zeit und wir gucken alles gemeinsam an. Will Lexi umdrehen, dann drehen wir um. Mag Lexi weiter gehen, gehen wir weiter. Nur wenn ich merke, dass Lexi zu kippen beginnt Richtung pöbeln, übernehme ich das Zepter und biete ihr passende Strategien an.

5) Bei Hunden, die wir ruhig gekreuzt haben, Lexi aber trotzdem suspekt findet, verfolge ich manchmal, wenn ich die Zeit dafür habe. Damit habe ich bei Lexi gute Erfahrungen gemacht. (Teilweise frage ich dem anderen HH, ob es ok ist, dass wir uns hinten anhängen...oder sogar aufschliessen zu einem Parallelspazi. Wenns gut läuft, zweigen wir bei der nä Kreuzung ab und gehen wieder den geplanten Weg weiter.)

6) Wenn Lexi das herannahende Problem nicht bemerkt, benenne ich das Dings, damit sie vorbereitet ist.

7) Aus Prinzip muss Lexi immer bei allem, was uns kreuzt zu mir kommen und an meiner Seite bleiben. Da zu Beginn bei Lexi alles&jedes für Aufregung sorgte, führte ich diese Vorgehensweise ein. Heute wäre das nicht mehr immer nötig. Ich finde aber diese Variante ultrapraktisch, weil Lexi dies nun von selbst anbietet, so dass ich es beibehalten habe.

8 ) Notfallstrategie. Lexi wird mit Keksen vorbeigelotst.

9) Lexi ist sehr fokusiert auf ihre Aufgabe, wenn ich etwas von ihr verlange. Z.B. Tricks zeigen Twist, rückwärts gehen, um etwas rumgehen etc. oder sie mir helfen soll z.B. was aufheben, etwas tragen, etwas suchen etc. So kann ich ihre Aufmerksamkeit vom Negativen auf etwas Positives umlenken.

Dies sind nur einige Beispiele. Natürlich habe ich all diese Strategien nicht wild durcheinandergemischt. Zu Beginn habe ich nur etwas als Strategie genommen, indem ich ihr liebstes Vorgehen oder was sie am Besten kann herausgepflückt habe und dies passend zum Thema geformt habe. Andere Strategien sind erst später dazugekommen.

Bei euch ist zuerst wichtig, dass du herausfindest, was für Dixi einfach umsetzbar ist/ ihr Glücksgefühle beschehrt und dir selbst liegt, so dass du es auf einfache Weise anbieten kannst. Das "Passende" ist bei jedem Hund&HH Team was anderes...

(Lexi zeigt dieses PöbelVerhalten, weil sie sehr unsicher ist und als echter ExStrassenhund auf sich alleinegestellt war und dies wohl die erfolgreichste HaltDichvonmirFernStrategie war. Mehrere Beisswunden am Popo zeigen von früheren schlechten Erfahrungen.)

Editiert, weil schon wieder Schreibfehler vorhanden waren, grrr!

 
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Zuerst einmal zur Frage weiter vorne von Tabasco wegen dem Wächtern, Dixi hat ja die Erlaubnis erteilt, da noch die Hintergründe zu schreiben. Bei der Analyse von Dasty kamen ganz klar 2 hier wichtige Punkte heraus. Dasty hat Ängste und zwar unbestimmte. Bei unserer Arbeit können wir unterscheiden, ob Ängste bestimmt oder unbestimmt sind. Das ist für das Training ein grosser Vorteil. Bestimmte Ängste sind viel einfacher trainierbar als unbestimmte. Dann hat Dasty Blockaden/Traumatas aus ihrer Vergangenheit, die nicht verarbeitet sind. Solche Blockaden/Traumatas führen zu negativen Verhaltensmuster, die auch für das Lebewesen als unangenehm empfunden werden, sie aber nicht herauskommen. Dies bedeutet bei einem Training, dass man lange braucht bis man einen Schritt vorwärts kommt, bei allem wo diese Blockaden/Traumatas mitmischen. Dann kennt man wieder 3 Schritte zurück und oft kommt man über einen bestimmten Punkt gar nicht heraus.

Jetzt ist es so, dass Dasty durch die energetischen Essenzen in die Verarbeitung dieser Blockaden/Traumatas geschubst wird. Das bedeutet aber, dass man dies quasi wieder ausgräbt und sie es verarbeiten soll/muss/kann, so dass sie diese Erinnerungen später vernünftig eingeordnet ablegen kann und so frei ist für eine Verhaltensänderung und bereit diese negativen Verhaltensmuster ablegen kann. Während dieses Prozess, vor allem am Anfang, wird der Hund aber noch unsicherer, da ja die ganzen Altlasten an die Oberfläche kommen. Das heisst, dass der Hund auch anfängt wieder Sachen abzuchecken, anzuzweifeln oder nachzufragen, die eigentlich gegessen waren. Deshalb muss man in dieser Phase seinen Hund wieder so führen im gesamten Alltag, wie wenn man ihn frisch zu sich genommen hätte.

Nun zur Situation mit dem Hund des Chefs: Ja, ich habe gesagt, dass man Situationen einfach auch mal aushalten lassen soll. In Bezug darauf, dass es bei einem Hund mit dem Background und dem Charakter von Dasty gefährlich ist immer in die Distanz zu gehen wenn sie bereits ausgelöst hat. So erreicht sie nämlich ihr Ziel, dass sie mehr Distanz bekommt oder kann es als Bestätigung auslegen der Besitzer gibt mir recht, es ist gefährlich, sie geht auch aus dem Weg. Nimmt man von Anfang an Distanz ein und kann sauber in der Komfortzone des Hundes durch, okay. Aber wenn sie bereits in den Seilen hängt, dann einfach auch mal als Besitzer total cool, entspannt und ruhig bleiben, teilnahmslos die Situation vorbeigehen lassen, denn der Mist ist eh schon gelaufen.

Hier beim Chefhund hattest du aber die Gelegenheit für eine Laternenpfahl-Situation. Kannst du dich erinnern Dixi? Spinnt sie schon, Hund anbinden wenn möglich und stehen lassen und den anderen Besitzer und Hund freundlich begrüssen gehen.  Dasty war ja gesichert. Also ruhige klare Ansage sie soll es sein lassen und hin zum anderen Hund und diesen ganz freundlich begrüssen. So dass sie merkt, hey die hat die Situation im Griff und richtig eingeschätzt. So wie du es nachher geschrieben hast, hast du ja den Hund freundlich begrüsst. Das ist schon mal :up   und das ganze war ja eine sehr kurze Sequenz.

Es ist halt jetzt einiges zum bedenken, schalten in solchen Momenten. Es ist klar, dass man nicht von heute auf morgen aus seiner Haut kann. Aber wenn du nachher merkst, ah das war gut, diese Möglichkeit hätte ich noch gehabt, dann kommt das. Auch du hast deine Verhaltensmuster angelegt, nicht nur der Hund. Und auch du brauchst Zeit, die zu ändern, wie dein Hund auch. :wink:   Erste Erfolge hast du ja bereits, du bleibst ruhig und es macht dir anschliessend nicht mehr soviel aus! :thumbsup:   Auch das überträgt sich auf Dasty, die glaubt dir das nur nicht gleich nach 3-4 Situationen, da braucht's ein paar mehr.

Hoffe, ich konnte es irgendwie schlau rüber bringen. Bin mega müde heute Abend. Falls etwas unklar ist, bitte einfach nachfragen.

 
Danke Disthen für deine Einschätzung, die sich mit dem Bild deckt, das auch ich von Dasty bekommen habe. Schön, wenn du ihr hier nun auf energetischen Ebene helfen kannst. Denn es ist wirklich so, dass man mit Training alleine nicht immer durchkommt, sondern erst einmal Blockaden lösen muss.

Und das Aushalten lassen, so wie du es beschreibst, sehe ich auch so. In der Regel kommt man in diesem Moment eh nicht mehr durch, bringt aber durch alle Versuche, den Hund zu beeinflussen, noch mehr Unruhe rein und wird für den Hund unglaubwürdig. Bleibt man da aber einfach mal ruhig, realisiert der Hund irgendwann, wie souverän sein Mensch in dieser Situation bleibt  - etwas das man auch bei Leinenpöblern sehr oft erlebt. Und plötzlich werden alte Verhaltensmuster im Team aufgebrochen.  

Schlecht fände ich es aber, einen Hund wie Dasty bewusst in solche Situationen zu führen und sie diese dann aushalten zu lassen. Ich würde sie aber auch nicht nur in der Komfortzone lassen, denn dann wird sie diese Zone auch nie vergrössern, so wie es auch im nachfolgenden Artikel beschrieben ist:

http://evalution.over-blog.de/article-wer-sich-weiterentwickeln-will-muss-seine-komfortzone-verlassen-68759794.html

Moni

 
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Danke euch.

Wir haben nun einige tolle Tage hinter uns. Es gab einige Sequenzen, wo sie gefordert, aber nicht überfordert wurde und sie hat es toll gemeistert :)

Nur manchmal gibt es echte Idioten. Heute auf dem Spaziergang hatten wir wieder einmal der zum Glück seltenen Begegnungen mit sogenannten Tutnixlern. Wir haben das tolle Wetter genossen und haben eine Route genommen, die wir sehr selten machen. Durch den Wald, über Felder, zwischendurch ein paar Futterdummyübungen, kurz entspannt durch den Tierpark spaziert, es war wirklich schön.

Gegen Ende sah ich am Waldrand einen älteren Mann, eine Frau und ein Mix. Ich leinte Dasty und begann einen Bogen ins Feld zu laufen. Der Mann rief zu "einfach laufen lassen" und schon preschte sein Hund los auf Dasty. Ich hatte keine Chance noch zu blockieren. Instinktiv liess ich Dastys Leine los, damit sie sich nicht so eingeengt fühlt. Beide Hunde hatten alle Haare gestellt, beschnüffelten sich. Die beiden Personen waren nun auf meiner Höhe. ¨Der Mann zu mir:"Einfach laufen lassen, sobald ich weiterspaziere, folgt mir mein Hund sofort." Ich erwiderte nur "dass ich es nicht mag, wenn ich meinen Hund extra anleine und dann fremde Hunde auf uns lospreschen. Mein Hund mag das nicht.". Er daraufhin zu mir "nicht anleinen sollte man". Es war mir dann zu doof noch weiter zu diskutieren und rief Dasty ab, die auch prompt kam. Der andere Hund war immer noch total interessiert an ihr. Obwohl seine Besitzer weitergingen, blieb der fremde Hund immer noch interessiert stehen. Da Dasty mit mir weiterlief, gab der andere Hund auch auf und lief zu seinen Besitzern. Kurz darauf sah ich, wie er aber wieder zum Sprint zurück ansetzte.  Ich liess Dasty von der Leine und gab ihr das Freizeichen. Nun lief die Begegnung einiges entspannter ab. Nach kurzem dynamischen Kennenlernen rief ich Dasty und ich spazierte weiter. Die anderen Besitzer standen immer noch doof am Horizont und riefen nach ihrem ja so gut erzogenen Hund *nerv*

 
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Hui ja solche Begegnungen sind echt meeeehr als nervig *schnaub*.  Hat Dasty doch super gemeistert! :up

Zu diesem Thema durfte ich bei Katrin etwas sehr wichtiges lernen: Am meisten helfe ich meinem Hund indem ich mich in solchen Situationen nicht ärgere sondern mich über den unerwarteten "Besuch" freue und locker bleibe.Ihn allenfalls freundlich von meinem Hund weghalte.  Ansonsten überträgt sich meine schlechte Stimmung schwupps auf meinen Hund. Ganz schön schwierig manchmal aber es macht echt einen Unterschied!

Liebe Grüsse

 
Ja, ich habe mich nicht übermässig genervt, sondern war auch froh, dass sie die Begegnung gut gemeistert hat. Nur der Kommentar und das Verhalten des anderen Halters fand ich echt doof. Ich war einfach auch stolz, dass sie aufs Wort auf mich gehört hat und das trotz der Ablenkung :up

Heute jedoch ist nicht unser Tag. Ich selber bin irgendwie konfus und Dasty hat heute Mittag gnadenlos ausgenutzt, dass ich zwei Sekunden zu spät reagiert habe. Meine Mutter war dabei und ich habe zu spät gesehen, dass weiter vorne eine Frau am Boden sass. Dasty reagiert normalerweise nicht auf fremde Menschen. Die am boden sitzende Frau nahm sie leider als Aufforderung im Stil von "die hat bestimmt was Leckeres für mich" und lief los. Klar, sie war freundlich und ich erwischte sie, kurz bevor sie bei der Frau ankam, trotzdem seeeehr ärgerlich für mich. Sie reagierte weder auf mein "Warte" noch sonst was. Merkte aber nachher sehr gut, dass sie etwas falsch gemacht hat und ich wütend (auf mich selber) war. Sie beschwichtete ziemlich.

Heute Nachmittag im Büro kam mein Chef zu uns an den internen "Schalter" und sie machte ein paar Mal Anstalten auf seine Stimme mit Bellen zu reagieren verw.;  Das hat sie ewig nicht mehr gemacht und gerade noch heute Morgen konnte er reden wie er wollte und sie reagierte Null darauf. Ich machte ihr klar, dass ich das nicht möchte und gab ihr dann Leckerchen, als sie ruhig war. Aber ich bin sicher, dass sie wieder angefangen hätte, hätte ich sie kurz aus den Augen gelassen. Manchmal sind die Viecher echt nervig :wink:

 
Solche Momente oder Tage kennt wohl jeder Hundebesitzer.

Wie oft war ich früher mit Jason unterwegs gewesen und habe mich über einen super Spazi gefreut, bei dem er keinen Hund angemosert hat, nichts nachgejagt ist oder sich auch sonst nichts hat einfallen lassen. Und was macht er genau am Ende des Spazis... :(

Seit seinem 4. Geburtstag sind diese Tage immer seltener geworden, aber ganz aus dem Auge lassen darf ich solche Situationen trotzdem nicht.

Aber es sind für mich letztendlich auch keine Maschinen und so gehören solche Momente halt einfach dazu, auch wenn man seinen Hund in diesem Augenblick am liebsten auf den Mond schiessen möchte. Aber die positiven Erlebnisse zeigen ja auch, dass man mit dem Training auf dem richtigen Weg ist.

Moni

 
[SIZE=medium]Heute Mittag hatten wir eine drei tolle Begegnungen, eine sehr schlechte und eine mittelmässige ;) [/SIZE]

[SIZE=medium]Nun zur Schilderung:[/SIZE]

[SIZE=medium]Zwei der Begegnungen, die gut verlaufen sind, sind kaum erwähnenswert. Es waren Begegnungen mit relativ viel Distanz. Ich habe Dasty auf die Hunde aufmerksam gemacht, sie guckte die Hunde an, dann mich und es gab Leckerlis.[/SIZE]

[SIZE=medium]Da ich leider meine schwere, dicke, warme Winterjacke dabei hatte, habe ich irgendwann aufgegeben an der Sonne zu spazieren und habe es mir mit Dasty am Rand des Hornusserplatzes (beliebter Spazierort für Hündeler) gemütlich gemacht. Meine Jacke fungierte als Decke ;) [/SIZE]

[SIZE=medium]Wie beiden genossen die Sonne, sie wälzte sich wie wild, lag danach zu mir. Wir übten ein paar Tricks (Nase, Stups, Pfötchen). Irgendwann näherte sich am Horizont (hinter meinem Rücken) eine Frau mit drei Hunden. Sie kam immer näher, ich benannte die Hunde, Dasty bekam fürs gute Verhalten Leckerchen. Auf unserer Höhe blieb die Frau mit den drei Hunden (1x an der Schlepp und 2x frei) stehen, da sie am üben war, dass ihre Hunde bei ihr bleiben. Ich unterhielt mich kurz mit ihr, belohnte nebenbei Dasty. Der kleinste ihrer Hunde fing kurz an zu knurren, Dasty blieb relaxt, bekam Leckerchen und die vier zogen weiter.[/SIZE]

[SIZE=medium]Schon kamen zwei Frauen von der anderen Seite (nun hinter Dasty) mit zwei Hunden auf uns zu. Ich sprach Dasty wieder auf die Hunde an. Leider kam einer relativ nahe, machte dann aber einen Bogen und ging. Leider reichte gutes Zureden und mit Leckerchen vor der Nase rumfuchteln nicht aus und Dasty drehte durch. Ich hatte Mühe am Boden sitzend sie zu halten (gibt schöne rote Striemen an den Armen), gab ihr deutlich zu verstehen, dass ich nicht möchte, dass sie die Hunde angeht, aber sie hatte keine Ohren für mich. Die Frauen und Hunde zogen unbeeindruckt vorbei und Dasty wurde langsam wieder ansprechbar, aber trotzdem noch ziemlich erregt. Als sie wieder ansprechbar war und mich anguckte, lobte ich sie. Wir machten uns dann ganz langsam auf dem Weg hinter den Frauen und Hunden her (mit riesiger Distanz). Ich wollte von Dasty, dass sie "normal" an der Leine läuft und nicht zieht. Es ging auch einigermassen. Irgendwann waren die dann sooo weit weg, dass wir umkehrten.[/SIZE]

[SIZE=medium]Da niemand mehr in Sicht war, liess ich sie über die Wiese toben, im Bach plantschen. Danach spazierten wir angeleint zurück Richtung Büro. [/SIZE]

[SIZE=medium]Unterwegs sah ich zwei junge Frauen mit Hund entgegenkommen auf einem nahen Troittoir. Ich kehrte kurz um mit Dasty, belohnte sie fürs sofortige mitkommen, dreht mich dann im 90% Winkel zu den Frauen (meine rechte Schulter Richtung Frauen, Dasty links von mir). Ich belohnte Dasty fürs ruhig bleiben und den Hund ruhig angucken. Die beiden Frauen bogen dann in unsere Strasse und ich spazierte mit Dasty mit einem grossen Bogen bzw. im 45 Grad Winkel (mehr Abstand ging nicht, da links die Mauer) um die nahenden Personen mit Hund herum. Leider spannte sich Dasty an, knapp vorbei machte sie einen Satz zurück zum Hund inkl. Verbellen. Ich sagte deutlich und klar nein und lief unbeeindruckt mit ihr weiter. Sie beruhigte sich sofort wieder. Trotzdem schade, dass sie ganz zum Schluss den Hund noch anging. Ich schiebe es auch ein wenig auf die vorherigen Begegnungen. Wahrscheinlich war diese eine definitiv zu viel.[/SIZE]

[SIZE=medium]Heute Abend und morgen werden wir wieder Wege aufsuchen, die kaum frequentiert sind.[/SIZE]

[SIZE=medium]Nur genau dieser Satz von Disthen kommt mir wieder in Erinnerung:[/SIZE]

 Es ist halt jetzt einiges zum bedenken, schalten in solchen Momenten. Es ist klar, dass man nicht von heute auf morgen aus seiner Haut kann. Aber wenn du nachher merkst, ah das war gut, diese Möglichkeit hätte ich noch gehabt, dann kommt das. Auch du hast deine Verhaltensmuster angelegt, nicht nur der Hund. Und auch du brauchst Zeit, die zu ändern, wie dein Hund auch. :wink:   Erste Erfolge hast du ja bereits, du bleibst ruhig und es macht dir anschliessend nicht mehr soviel aus! :thumbsup:   Auch das überträgt sich auf Dasty, die glaubt dir das nur nicht gleich nach 3-4 Situationen, da braucht's ein paar mehr.
 
Nur so als Denkanstoss, ich habe dich ja noch nie trainieren gesehen, aber wenn Dasty dann durchdreht wieviel Zeit vergeht, wenn sie wieder ruhig ist bis du sie lobst? Ist nur so ein Gedanke von mir, aber zu früh loben, vor lauter Freude, dass sie sich beruhigt hat, könnte dazu führen, dass Dasty das Lob noch mit dem Durchdrehen verbindet und nicht mit dem wieder ruhig und gelassen sein.

Ihr habt aber eine gute Bilanz heute: mehr gute als schlechte Begegnungen