So, gestern Nachmittag durfte Dasty bei einer Hundetrainerin in einer souveränen Hundegruppe zeigen. Die erste Einschätzung von ihr: sehr unsicher, lässt andere Hunde ungerne an sich zum Beschnuppern, sie kommuniziert dabei aber sehr gut und deutlich. Selber möchte sie aber sofort wissen, mit wem sie es zu tun hat (andere beschnuppern). Sie taut aber relativ schnell auf und entspannt sich zunehmend.
Ich habe Dasty von Userin Disthen testen lassen und die Resultate liegen nun vor. Gestern Abend haben wir lange miteinander telefoniert und ich werde demnächst Dasty mit energetischen Essenzen unterstützen. Anscheinend ist eine recht heftige Mischung rausgekommen. Ich bin gespannt, wie sich die Essenzen bei ihr auswirken werden.
Im Alltag konnten wir die letzten paar Tage gute Erfahrungen machen. Es gab keine Rückfälle mehr, dafür auch eher wenige Trainingsmöglichkeiten.
Heute habe ich wieder einmal einen Spazierweg genommen, der stark frequentiert ist. Schon zu Beginn entdeckten wir eine Frau mit Welpen und einen Pekinesenmix der auf den Welpen zu rannte. Dessen Halter (Alkoholiker) rief und sprang ihm nach. Doch schon war er beim Welpen. Seine Aussage "ach, der ist ja noch unter Welpenschutz", fand ich weniger lustig, aber zum Glück verlief die Begegnung freundlich ab. Nun mussten wir es schaffen, an den beiden Hunden und den beiden Menschen vorbeizukommen. Leider war der Weg sehr schmal und durch Bach und Zaun begrenzt. Dasty zeigte Interesse an den Hunden, da diese aber mit sich beschäftigt waren, konnte ich sie gut auf mich konzentrieren und sind durch die beiden Menschen hindurch (der Alkoholiker stand mitten im Weg) neben den Hunden vorbeispaziert. Der kleine Pekinesenmix wollte zu uns, ich verscheuchte ihn und zog davon. Dasty machte es ganz toll.
Kurz darauf kam uns eine Frau mit weissem Schäfer entgegen. Diesen kennen wir schon aus früheren Begegnungen und ich weiss, dass Dasty diesen Hund gar nicht toll findet. Ich hielt an, versuchte sie für ruhiges Verhalten zu belohnen. Rief der Frau zu "Danke fürs Anleinen, wir sind am üben". Auf der Höhe von uns war es für Dasty dann doch zu viel und sie hing in die Leine. Die Frau sagte zu mir "für eine Übung sollte ich mehr Distanz schaffen". Da hatte sie definitiv recht. Leider war auf der Seite der Frau der Bach und auf meiner Seite eine Wiese mit einer dicken, braunen, zähflüssiger Schicht Gülle. Ich machte sie auf die Gülle aufmerksam und sie grinste zurück.
Schon nahte von Weitem eine Frau mit Schnauzer und kleinem Hund. Der Schnauzer fixierte uns. Dasty war sehr interessiert, und ich wollte einen Versuch starten. Ich befestige sie mit Leine am Bänkli und setzte mich neben sie. Danach warnte ich die herankommende Frau, dass mein Hund gleich austicken wird. Ich beobachtete Dasty und merkte, wie die Anspannung stieg. Kurz bevor die drei auf unserer Höhe waren, preschte sie in die Leine. Ich unternahm dieses Mal bewusst nichts. Die beiden Hunde inkl. Frauchen spazierten vorbei und langsam beruhigte sich auch Dasty wieder. Wir gingen danach den Weg hinter der Frau weiter und jedes Mal, wenn Dasty entspannte oder mich anguckte, belohnte ich sie. Ideal wäre natürlich gewesen, wenn die Frau stehengeblieben wäre, bis sich Dasty wieder beruhigt hat.
Nun folgten ein paar Minuten Ruhe. Später trafen wir noch einen Nefundländer. Ich ging etwas auf die Wiese (ca. 5 Meter) und die Frau mit Hund passierte uns problemlos. Dasty war zwar interessiert, aber ihre Erregung hielt sich in Grenzen. Dafür wurde sie belohnt. Später "verfolgte" uns eine Frau mit zwei Border Collies. Auch dort blickte sie kurz zurück, aber lief danach vor mir und interessierte sich nicht mehr für die Hunde hinter uns.
Auf dem Rückweg kam uns plötzlich der Pekinesenmix des Alkoholikers entgegen. Herrchen war nirgends zu sehen (ich vermutete ihn weiter vorne auf einem Bänkli). Ich leinte Dasty an, liess sie zum Hund blicken, aber belohnte sie, wenn sie zu mir guckte. Wie näher der andere Hund kam, desto mehr fixierte auch Dasty ihn. Ich versuchte, den anderen Hund wegzuscheuchen (Zischlaute, sanfte Tritte, gross machen), doch der liess sich nicht beeindrucken. So lief ich dort im Kreis, um ihn von Dasty wegzuhalten. Irgendwann wurde es mir zu heikel und ich liess Dasty frei, damit sie weichen konnte. Der Kleine hing ihr am Hintern. Ihr war es nicht angenehm, aber mit etwas Dynamik lockerte sich die Situation für sie sichtlich. Mittlerweile hat auch der Alkoholiker geguckt, wo sein Hund hin ist. Rief ihn, aber ohne Erfolg. Mittlerweile waren wir auf seiner Höhe angelangt. Ich sagte ihm, dass es gefährlich sei, seinen Hund zu anderen, angeleinten Hunden hinzulassen. Dies könne auch schief gehen. Er meinte, das mache nichts, seiner könne sich schon wehren. Danach fragte er mich, ob meine Hündin läufig sei. Sein Rüde sei total verliebt und höre nicht wegen den Pheromonen, trotz seiner 15 Jahren. Danach lief ich weiter, der kleine Hund verfolgte Dasty weiterhin. Der Besitzer rief weiter, nützte nichts. Der Besitzer rief mir, ich sollte bitte meinen Hund zu mir holen, damit er seinen Hund abholen könne. Ich rief Dasty, sie kam sofort. Nur konnte der Besitzer seinen kleinen Mix immer noch nicht einfangen, da dieser den Braten gerochen hatte und von seinem Besitzer flüchtete. Dasty spazierte wieder weiter. Der Alkoholiker zu mir wieder "Bitte halten Sie ihren Hund fest, dann kann ich meinen einfangen". Ich halte Dasty ungerne fest, wenn ein fremder Hund ihr am Hintern klebt, aber machte es kurz, damit der andere eine Chance hatte, seinen frechen kleinen Rüden einzufangen. Ich wünschte ihm einen schönen Tag und beendeten unseren Spaziergang ohne weiteren Hundebegegnungen.
Am Nachmittag mussten wir kurz einen Botengang machen. Dort liefen wir kurze Zeit hinter einer Rollstuhlfahrerin mit Labradort nach. Dasty reagierte lange nicht auf den Labi. Irgendwann sprang sie kurz in die Leine. Nicht agro, eher frustriert. Habe sie kurz angesprochen, danach konzentrierte sie sich wieder auf mich und der Hund war nicht mehr interessant.
Es war heftig für Dasty heute, aber nun folgen wieder einige Tage bewusst ruhige Spaziergänge, am besten querfeldein über Wiesen. Ihr Töpfchen muss sich wieder leeren. Es war aber interessant zu sehen, wie sie in den unterschiedlichen Situationen reagiert hat. Ich habe auch gemerkt, dass mir die Lederleine (früher Nylonleine) einen fiel besseren Halt und Sicherheit verschafft.