Ich finde das eine sehr interessante Diskussion
und irgenwie haben ja auch alle Recht.
Was hier diskutiert wird sind v.a. die Beweggründe. Damit scheinen viele hier so ihre liebe Mühe zu haben. Aber wenn man das Ganze herunterbricht ist es doch im Endeffekt wirklich das Beste, einen schönen Platz für das Pony zu suchen. Denn es muss schliesslich der Einstellung von Disthen und ihrer Familie entsprechen was sie mit dem Pony machen und nicht den moralischen Ansprüchen dieses Forums genügen.
Ich persönlich bin auch jahrelang geritten und Turniere gestartet. Ich hatte ein Pflegepferd, das wie ein eigenes Pferd für mich war. Ich hätte alles für dieses Pferd getan, und wenns meins gewesen wäre, dann hätte ich es garatniert bis ans Ende behaten. Diese Stute war wie die erste grosse Liebe in meinem Leben. Leider hats dann irgendwann mit den Besitzern nicht mehr harmoniert und ich habe mich zu meinem eigenen Wohl entschieden, die Stute nicht mehr zu reiten. Aber auch heute seheh ich sie noch ab und zu und es gibt mir jedesmal einen gewaltigen Stich ins Herz.
Aber irgenwie war da die Ausgangslage anders als bei Disthen. Das Pony, dass sie sich gekauft haben war von Anfang an nur als temporäre Lösung gedacht. Das Pony wurde zum Sport betreiben gekauft, der Sport wurde nicht aufgrund dieses Ponys betrieben (so wie das bei mir damals der Fall war; bei mir stand das Pferd über dem Sport, bei Disthen und ihrer Tochter (vielleicht überspitzt formuliert) der Sport über dem Pferd - was nicht heisst, dass ihnen das Pferd nicht am Herzen liegt). Ich finde das ist nichts Verwerfliches. Denn für das Pony ist das ja in diesem Fall nichts Schlimmes. Sie bemühen sich ja darum, für das Pony die optimale Lösung zu finden. Und wenn das Pony weiterhin ein schönes Leben führen kann, spricht nichts dagegen, für das Tier einen neuen Platz zu suchen.
Mühe habe ich erst dort, wo diese Einstellung auf Kosten des Pferdes geht, sprich das Pferd wird an den nächstbesten Platz abgeschoben oder gar in die Mezg gebracht (wobei das für das Pferd oft immernoch die bessere Lösung ist als für den Rest des Lebens herumgeschoben zu werden). Aber das ist ja bei Disthen nicht der Fall, sie machen sich wirklich Gedanken wie es mit dem Pony weitergehen soll.
Bez. dem erzieherischen Wert dieses Handlens: Meins wäre es auch nicht, ich würde meiner (hypothetischen) Tochter auch kein Pony kaufen mit der Option, dieses weiterzuverkaufen wenn es nicht mehr passt oder nicht mehr die Leistung bringt. Aber ich würde ohnenhin nie einem Kind ein Pferd kaufen wenn ich es nicht auch gerne selber behalten und reiten würde wenn das Kind keine Lust mehr hat. Meiner Meinung nach genügt es, wenn man sich dann ein Pferd kauft wenn man es auch selber bezahlen kann und sich auch selber bewusst dafür entscheiden kann. Als Mädchen mit 11 Jahren war es auch mein sehnlichster Wunsch, ein Pferd zu haben. Heute bin ich meinen Eltern dankbar, haben sie mir diesen Wunsch nie erfüllt.
Aber so sind eben alle verschieden. Nur weil ich es anders machen würde muss das nicht heissen, dass das was Disthen macht falsch ist.
Ich habe schon lange die Einstellung: Solange man für das Tier die möglichst optimale Lösung sucht, solange darf von mir aus auch jeder machen was er will.
eace: